"Man sieht uns nicht als Wirtschaftsfaktor", monierte Alexander Thies, Chef der Produzentenallianz, im März gegenüber DWDL.de. Damit sich das auf absehbare Zeit ändert, haben die Produzenten nun einen zwölf Punkte umfassenden Forderungskatalog veröffentlicht, der sich an die neue Bundesregierung, aber auch an alle Landesregierungen, richtet. Sie fordern unter anderem keine weiteren Einschnitte im Programm von ARD und ZDF sowie eine Öffnung des DFFF auch für den TV-Bereich.

Der DFFF wurde bekanntlich Anfang des Jahres massiv aufgestockt, davon profitieren aber nur solche Produktionen, die später auch im Kino laufen (DWDL.de berichtete). "Wir würden uns wünschen, dass wir die Möglichkeit bekommen, das auch für die VFX- und Animations-Spezialisten und die Erschließung des Milliardenmarkts der High-End-Serien aufzubohren", sagte Alexander Thieß bereits im März gegenüber DWDL.de. Nun legt die Produzentenallianz noch einmal nach.

Weitere Forderungen der Produzenten sind unter anderem ein klares "Ja" beim Thema Geoblocking, eine Stärkung des Urheberrechtsschutz, der Breitbandausbau sowie der Ausbau von Restriktionen in den Mediatheken von ARD und ZDF. Bereits am Montag hatten die Produzenten gefordert, die von der EU beschlossene Film-Quote von 30 Prozent für Streaming-Dienste wie Netflix auch effektiv zu kontrollieren (DWDL.de berichtete).

Von der Produzentenallianz heißt es, dass die Punkte das Ziel haben, die deutschen Produzenten als "kreativen Motor der Filmwirtschaft zu stärken". Alexander Thies erklärt: "Die Veränderungen, die eine zunehmend digitale Welt mit sich bringt, stellen auch die audiovisuellen Medien vor ganz neue Herausforderungen. Diesen müssen wir uns im Sinne einer effizienten Weiterentwicklung bestehender Marktmodelle stellen. Unser Ziel muss es sein, die ohnehin schwierigen Rahmenbedingungen für deutsche Produzenten, um Filme finanzieren, herstellen und damit zur kulturellen Vielfalt in Deutschland und der Welt beitragen zu können, signifikant zu verbessern. Im Bundestagswahljahr 2017 fordern wir die Politik dazu auf, über eine aktive Weichenstellung dafür zu sorgen, dass der Filmindustrie als wichtigem deutschen Wirtschaftszweig die ihr zustehende Bedeutung wieder zukommt."

Alle zwölf Forderungen der Produzentenallianz lesen Sie auf der kommenden Seite.