Schon seit einigen Jahren kommt es beim "Focus" immer mal wieder zu Entlassungen oder Abgängen von Mitarbeitern, deren Posten im Anschluss nicht nachbesetzt werden. Erst Ende März bestätigte Burda, dass die "Focus"-Büros in München und Düsseldorf geschlossen werden sollen, das gesamte Blatt soll künftig in Berlin entstehen. Damals ging es um neun betriebsbedingte Kündigungen. Doch auch für die Mitarbeiter in Berlin gibt es nun schlechte Nachrichten: 20 Redakteure müssen das Magazin verlassen, das berichtet der "Journalist" in seiner neuesten Ausgabe.

Die neueste Stellenstreichung werde laut "Journalist" von einem Abfindungsprogramm begleitet, das bis Ende April befristet war. Demnach bekommen Mitarbeiter, die sich für einen Abgang entscheiden, pro Jahr der Betriebszugehörigkeit ein Monatsgehalt ausgezahlt. Wer das Angebot des Verlags ganz schnell annahm, bekam zusätzlich Geld. Der Betriebsrat forderte laut "Journalist" einen Sozialplan, das lehnte der Verlag aber ab.

"Focus"-Chefredakteur Robert Schneider sagt zum Wegfall der 20 Redakteurs-Stellen gegenüber dem Branchenmagazin: "Auch wenn der Personalabbau schmerzt. Ich bin fröhlich und optimistisch, nicht vergrämt." Schneider ist seit etwas mehr als einem Jahr im Amt, zuvor war er Chefredakteur von Burdas "Super Illu". Künftig will Schneider verstärkt auf freie Autoren setzen.