Der Trailer zu „American Gods“ ist vollgepackt mit Action, Blut, sonderlichen Figuren und einer Menge Fragezeichen. Mit was kann man die fertige Serie vergleichen?

Ricky Whittle: Das klingt wie eine Phrase, aber so etwas wie „American Gods“ gab es vorher nicht im Fernsehen. Es ist also schwer einen Vergleich zu finden, der der Serie gerecht werden kann. Eine Antwort, die mich aber mal zum Schmunzeln gebracht hat, kam von Bryan Fuller. Er meinte, wir drehen „The Avengers“ - nur mit Göttern. Die Story ist aber auf jeden Fall etwas tiefschürfender, als es jetzt vermuten lässt. Was man mit „American Gods“ nicht machen kann, ist es in ein Genre zu stecken.

Die Frage, die sich bei Buchverfilmungen immer stellt, ist, ob man nicht erst einmal die Vorlage lesen sollte.

Ricky Whittle: Da ich mittlerweile ein großer Neil Gaiman-Fan bin, rate ich natürlich dazu, dass Buch zu lesen. Doch obwohl das Buch so unfassbar gut ist und zurecht allerhand Preise abgeräumt hat, reden wir hier von der Fernsehadaption eines Teams, dass sich zu schade dafür war, schlicht die Seiten zu abzufilmen. Wir haben mit den Zeitlinien und Personen gespielt, neue Sachen ausprobiert und Geschehnisse eingebaut, die im Buch so nicht vorkommen. Es gibt also allerhand neues zu entdecken. Auch für die Hardcore-Fans.

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Inwiefern war Neil Gaiman am Casting beteiligt?

Rick Whittle: Er hat das Buch geschrieben und deswegen Gott sei dank auch alle wichtigen Entscheidungen abgesegnet. Damit meine ich nicht nur das Casting, sondern auch das Script, den Look und die Einbringung frischer Ideen. Ich verspreche deswegen, dass Fans des Buches all ihre Lieblingsdetails auch in der Serie wieder vorfinden werden.

Mrs. Browning, nachdem Sie Filme wie „Plush“ und „Sucker Punch“ gemacht haben, wird dem Zuschauer aufgefallen sein, dass sie eine Vorliebe für kontroverse Filme mit einzigartigem Stil haben. Auch „American Gods“ sieht so aus, als hätte Zack Snyder involviert sein können.

Emily Browning: Das ist sehr gut beobachtet. Es ist jedoch Zufall, dass ich mich häufig für solche Projekte entschieden habe. Es ist eher die Rollenbeschreibung, die mich dazu bringt, irgendwo zu unterschreiben. Ich bin ein Mensch, der sehr schnell gelangweilt ist und Projekte, die so extravagant aussehen, bieten meist auch Charaktere, die es ebenso sind. Meine Figur aus „American Gods“ wird also auch niemanden an eine von mir bereits verkörperte Figur erinnern, da ich wieder etwas neues wagen wollte.

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Sie verkörpern "Laura Moon" - wie groß ist ihre Rolle überhaupt?

Emily Browning: Laura Moon gefällt mir so sehr, weil sie sehr lange ein großes Mysterium darstellt. Sie ist die Frau von Shadow Moon und stirbt am Anfang, nur um wenig später wieder auf die Bildfläche zu treten. Man weiß nicht wirklich was sie ist und welche tragende Rolle sie spielen wird. Sehr aufregend finde ich das Ganze deswegen, weil sie im Buch kaum vor kommt. Bryan Fuller hat sich also seine kreativen Freiheiten mit mir und meiner Figur genommen, die den ein oder anderen überraschen werden.

Mrs. Browning, Sie meinten, Sie würden sich bei Fernsehproduktionen schnell langweilen. Würden Sie sich überhaupt freuen, wenn es auf eine zweite Staffel hinausläuft?

Emily Browning: Wenn der Anruf kommt und mir gesagt wird, dass es weiter geht, wird ein kleiner Teil in mir rufen: „Puh, okay. Dann machen wir mal weiter“. Es sind nunmal lange Drehtage, die vor allem deswegen in die Knochen gehen, weil wir für „American Gods“ durchweg mit Perfektionisten zusammenarbeiten. Der Frust, der sich da mal anstauen kann, ist aber spätestens dann vergessen, wenn man das Endprodukt sieht. „American Gods“ hat einen Look, den ich so noch nie vorher gesehen habe und ich bin sehr stolz, Teil davon zu sein. Außerdem möchte ich unbedingt erfahren, wie es mit all den Charakteren weitergeht, da auch nach der ersten Staffel noch so viel mehr Potenzial vorhanden ist. Da vergesse ich gerne auch mal meine Müdigkeit dafür, eigentlich nicht so gerne Fernsehserien zu drehen.  

Auf Amazon wird seit dem 1. Mai wöchentlich eine Folge der ersten Staffel zur Verfügung gestellt