Auch im April haben wir wieder den Frische-Anteil am Abendprogramm der acht großen Vollprogramme in Deutschland berechnet - sprich den Anteil an Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren in der Zeit zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht. Den Spitzenplatz mit den wenigsten Wiederholungen hat dabei auch im April wieder das ZDF verteidigt, das den Vorsprung vor dem Ersten sogar noch leicht auf sieben Prozentpunkte vergrößern konnte. "Frischester" Privatsender war RTL, das allerdings im Vergleich zum April 2016 sein Programm doch spürbar stärker mit Wiederholungen streckte.

RTL II, Vox, Sat.1 und ProSieben bilden dann auf fast identischem Niveau das Mittelfeld: Alle zeigen etwa in der Hälfte der Zeit Free-TV-Premieren und Erstausstrahlungen, ansonsten läuft alte Ware. Nachdem Sat.1 im Februar und März noch vergleichsweise viel frisches Programm präsentierte, ging es jetzt also wieder deutlich zurück.

Das weit abgeschlagene Schlusslicht bildet auch im April wieder kabel eins, das sonntags um 20:15 Uhr nur noch Wiederholungen zeigte, auch am Dienstag reichte es nicht in jeder Woche für eine frische Eigenproduktion und samstags sind die Erstausstrahlungen von "Blue Bloods" passé. Im Vergleich zum April vor einem Jahr hat sich der Frische-Anteil somit sogar nochmal fast halbiert.

DWDL.de-Frische-Index - April 2017

  FIX-Punkte
April 2017
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum April 2016
ZDF
86 von 100
-3
+6
Das Erste
79 von 100
-4
-2
RTL
68 von 100
-7
-8
RTL II
53 von 100
-8
+9
Vox
52 von 100
+7
+/-0
Sat.1
52 von 100 -17
+4
ProSieben
49 von 100
-4
-17
kabel eins
17 von 100
-3 -16

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.