Serdar Somuncu wird mit seiner Talkshow "So! Muncu" wohl eher nicht mehr bei n-tv zu sehen sein. Nachdem der Sender in der vergangenen Wochen kurzfristig die neueste Ausgabe des Formats aus dem Programm genommen hatte und ausrichten ließ, die Inhalte hätten den eigenen Qualitätsansprüchen nicht genügt, ist die Zukunft der Sendung ohnehin offen. Nun berichtet der "Tagesspiegel", dass der Talk keine Zukunft mehr beim Sender habe.

Laut der Zeitung soll das Ende der Zusammenarbeit spätestens am kommenden Freitag verkündet werden. Auf Nachfrage von DWDL.de wollte man sich bei n-tv vorerst nicht zu diesem Bericht äußern. Der "Tagesspiegel" berichtet, dass seit einer Woche an einer Lösung des Problems gearbeitet werde. Ein endgültiges Aus von "So! Muncu" würde allerdings kaum mehr überraschen, mit der Streichung und der darauffolgenden Begründung stellte der Sender Somuncu öffentlich bloß.

Im Interview mit DWDL.de sagte der Kabarettist unter anderem, dass n-tv lange Zeit gehabt hätte, sich Gedanken über die von ihnen angesprochenen Qualitätsstandards zu machen. Das Format gibt es ja nicht erst seit gestern. "Dass das nun so abrupt und rigoros kam, hat uns enttäuscht und traurig gemacht [...]. Im Moment sind wir allerdings etwas konsterniert. Jetzt müssen wir uns überlegen, ob n-tv unseren Qualitätsansprüchen entspricht", so Somuncu, der sich verwundert darüber zeigte, als Aushängeschild der Sendung erst sehr spät vom Sender informiert worden zu sein.

In der Sendung, die nicht ausgestrahlt wurde, ging es unter anderem darum zu zeigen, wie Fake News funktionieren. Im Rahmen dessen hat dann ein Korrespondent von n-tv mehrere Falschmeldungen vorgetragen, die immer abstruser wurden. Danach wurde mehrfach betont, dass das alles nur ein Spaß und nicht echt gewesen sei. "Riesen-Applaus im Publikum, Mega-Brüller – aber da war sofort klar, dass das nicht ernst gemeint war", so Somuncu, der nach der Aufzeichnung zufrieden mit der Sendung war. "Aus unserer Sicht gab es beileibe keinen Anlass dazu zu sagen, wir hätten etwas Anstößiges gemacht."

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