Es ist eine kuriose Meldung in der vergangenen Woche gewesen: Weil sich Kleingärtner in der thüringischen Stadt Altenburg von einer Moderation Claus Klebers im "heute-journal" verunglimpft sahen, stellten sie sogar Strafanzeige (DWDL.de berichtete). Nun hat sich Kleber im "Tagesspiegel" zu Wort gemeldet und die Kritik zurückgewiesen: "In der Moderation ist nichts falsch und deshalb auch nichts richtig zu stellen. Auch war keine pauschale Kritik an den Kleingärtnern von Altenburg beabsichtigt. Allenfalls eine an solchen, die die Reichsfahne für zeitgemäß halten. Es tut mir leid, wenn der Herr Vorsitzende ihrer Vereinigung das anders verstanden hat."

Als Kleber einen Beitrag im "heute-journal" über einen ausländischen Schauspieler am Theater von Altenburg, der die Hauptrolle im Stück "Der Hauptmann von Köpenick" spielt, anmoderiert, sagte er auch, dass Altenburg es meist nicht oft in die überregionale Presse schaffe. Und wenn, dann eher im negativen Licht. "Zuletzt fiel Altenburg durch einen Aufmarsch des Pegida-Klons Thügida auf. Reporter notierten damals, dass in Schrebergärten schwarz-weiß-rote Reichsfahnen so präsent sind wie das Schwarz-Rot-Gold der Bundesrepublik", so Kleber damals.

Daran stießen sich einige Kleingärtner in Altenburg. Der Chef des Regionalverbandes Altenburger Land der Kleingärtner, Wolfgang Preuß, stellte schließlich die Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Gera. Er sieht in der Moderation eine "pauschale Diskriminierung" und eine "öffentliche Herabwürdigung". Gleichzeitig bot er Kleber ein klärendes Gespräch an. Das kommt beim ZDF-Moderator allerdings weniger gut an. Gegenüber dem "Tagesspiegel" sagt Kleber: "Eine Einladung zu einem Gespräch via Strafanzeige ist mir allerdings bisher noch nicht begegnet. Dem Herrn Vorsitzenden hätten kürzere und freundlichere Wege offen gestanden. Das ZDF verfügt über eine Post-Adresse und einen Briefkasten."