Fast sieben Millionen Zuschauer amüsierten sich am Freitagabend bei "Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht" im Ersten. Gleich nach dem Auftritt von Andreas Schmitt gab es dabei fernab der Fernsehkameras offensichtlich einigen Wirbel, wie die "Allgemeine Zeitung" berichtet. Demnach habe der Vorsitzende der rheinland-pfälzischen AfD, Uwe Junge, während der Live-Sendung die Bühne erklimmen wollen und einige Worte an Schmitt oder das Publikum richten, wie der zuständige SWR gegenüber der Zeitung bestätigt.

Daran gehindert hat ihn demnach das Sicherheitspersonal, das Junge den Zugang verwehrte und ihn direkt durch den Hinterausgang sehr gezielt nach draußen geleitet habe, wie die "Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf den verantwortlichen SWR-Redakteur Günther Dudek berichtet. Nachdem Junge und seine Partei ihr Fett weg bekomme haben, wollte Junge "dann wohl auf die Bühne, ein paar Worte an uns richten und sich von uns verabschieden", erzählt Dudek, der selbst von der Aktion aber nichts mitbekommen habe. "Das ist allerdings in der Live-Sendung nicht vorgesehen und nicht erwünscht", so Dudek.

Geht es nach Junge, dann war das alles aber gar nicht so. Gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" erklärte Junge: "Das ist Quatsch". Er habe sich stattdessen als "Akt der Höflichkeit" gemeinsam mit einem Parteikollegen zwischen zwei Redebeiträgen vom Karnevalspräsidenten "abmelden" wollen, erklärt Junge gegenüber der "FAZ" und sieht sich falsch verstanden. Junge gibt an, die Veranstaltung nach der Bütt Lars Reichows vorzeitig verlassen haben zu wollen und dass seine Ehefrau sowie die seines Begleiters bereits vor dem Saal warteten. "Wir hatten auf keinen Fall vor, die Bühne zu stürmen. Um Gottes Willen", so Junge.

Gestützt wird die Sichtweise des SWR von einem ebenfalls anwesenden Stadionsprecher. Dieser gibt gegenüber der "Allgemeinen Zeitung" an, dass Junge und sein Begleiter sich am Rande des Saales in Richtung Bühne gedrängelt haben. "Ich habe dann einen Kameramann darauf aufmerksam gemacht, dass das ganz so aussieht, als wollten die Herren auf die Bühne und dass man das verhindern müsse", so Stadionsprecher Klaus Hafner. Daraufhin sei das Sicherheitspersonal angefordert worden sein.