OMG© OMG
"Werbezeitenbeschränkungen und Werberegularien sind überholt", urteilt Klaus-Peter Schulz, Sprecher und Geschäftsführer der Organisation der Mediaagenturen (OMG). In einem vom Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) veröffentlichten Standpunkt zur staatlichen Regulierung und Selbstregulierung der Branche fordert Schulz im Namen seines Verbandes "ein faires level playing field, das Innovationen bei allen Beteiligten der Werbeindustrie mit ihren Kreativkräften unterstützt". Beschränkungen der rechtlich zulässigen Werbezeiten im TV behinderten innovative Marketingkonzepte. So hätten das Verbot regionaler TV-Werbung und die Limitierungen für das öffentlich-rechtliche Radio wie jüngst beim WDR zu Budgetshifts hin zu anderen Gattungen wie Online oder Out of Home geführt.

"Die Regeln zur Medienkonzentration im Rundfunkstaatsvertrag sind nicht mehr zeitgemäß", so Schulz weiter. "Wir brauchen eine Neubewertung der reellen Kräfteverhältnisse im Medienmarkt und seiner Mechaniken. Meinungsbildung findet heute nach neuen anderen Regeln statt. Wegen des Überangebots von Inhalten in einer Vielzahl von Medien sind es die Suchmaschinen und Intermediäre, die zunehmend bestimmen, wer welchen Inhalt vorgeschlagen bekommt." Schulz' Konsequenz daraus ist die Forderung nach einem "engen Dialog der Werbewirtschaft mit der Politik und den Aufsichtsbehörden, um diese Entwicklungen eng zu verfolgen und Erfahrungen auszutauschen". Eine der nächsten Gelegenheiten dazu ergibt sich beim DLM-Symposium 2017, zu dem die Landesmedienanstalten unter dem Motto "Werbung ist tot! Es lebe die Werbung!" am 23. März nach Berlin laden.

 

RTL II-Vermarkter El Cartel Media bringt den Kunden PokerStars.de acht Wochen lang per Product Placements in "Berlin – Tag & Nacht" unter. Am 2. Februar beginnt innerhalb der Soap eine Storyline, die rund um die Kooperation mit der Online-Pokerschule gestrickt wurde: Zunächst übt "BTN"-Hauptfigur Ole pokern, dann wird die Webseite sieben weitere Male in die Sendung integriert, ehe das Ganze in einem WG-Pokerabend mündet. Neben der Integration gibt es zwei Facebook-Postings durch die WG-Bewohner. Zudem tritt PokerStars.de über Sonderwerbeformen wie Cut-Ins und Pre-Splits sowie online als Sponsor in Erscheinung. Über eine Landingpage auf rtl2.de und Mobile-Banner in der BTN-App werden die Nutzer auf die PokerStars.de-Seite dirigiert, wo es ein spezielles "Berlin – Tag & Nacht"-Gewinnspiel gibt.

Sky Media© Sky Media
Vermarkter Sky Media bilanziert für 2016 ein Umsatzplus von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr – und damit das fünfte Jahr in Folge ein zweistelliges Wachstum. Die Zahl der Werbekunden sei um 11 Prozent auf 541 gestiegen. Auf den Sky-Plattformen seien im Laufe des Jahres insgesamt 209 Neukunden hinzugekommen, darunter Marken wie Betway, eBay, Aldi, Veltins oder Mondelez. "Im vergangenen Jahr haben wir unsere ambitionierten Wachstumsziele erneut übertreffen können", freut sich Sky-Media-Geschäftsführer Thomas Deissenberger. "Wir sind das am stärksten wachsende Unternehmen im deutschen Werbemarkt und streben in absehbarer Zeit einen Nettoumsatz in dreistelliger Millionenhöhe an." Die Auslastung der Werbeflächen auf den Sportkanälen lag laut Sky Media bei durchschnittlich 82 Prozent, auf den Fiction-Sendern bei 78 Prozent. Bei den von Sky Media vermarkteten Partnersendern wurde eine durchschnittliche Werbeauslastung von 49 Prozent verzeichnet.

Deutsche Telekom Logo© Deutsche Telekom
Einer der großen, begehrten Media-Etats des Landes steht zur Ausschreibung: Die Deutsche Telekom lässt aktuell pitchen. "Mit Blick auf die sich stetig verändernde Werbe- und Kommunikationslandschaft überprüfen wir zur Zeit unsere Media-Aktivitäten und die damit verbundene Zusammenarbeit mit Partnern und Dienstleistern", bestätigte ein Telekom-Sprecher gegenüber dem Fachdienst "new business", nachdem zuerst der "Kontakter" über den Pitch berichtet hatte. Bisheriger Etathalter ist die GroupM-Agentur Mediacom, die schon seit 2002 für die Telekom arbeitet. Laut Nielsen hat der Konzern im vorigen Jahr Brutto-Werbeinvestitionen von 237 Millionen Euro getätigt und war damit die Nummer 10 der Werbespender in Deutschland.

Visoon Video Impact GmbH & Co. KG© Visoon Video Impact GmbH & Co. KG
Immer mehr Sender und Vermarkter springen auf den Addressable-TV-Zug auf. Nun auch Visoon Video Impact, das Joint Venture von Axel Springer und Viacom International Media Networks. Ab Februar können Werbeformate auf den TV-Sendern N24, Comedy Central, Nicknight, Viva und MTV Adserver-basiert ausgeliefert werden. Visoon bedient sich dazu der technischen Infrastruktur der Addressable-TV-Plattform von Smartclip. Auf Basis des technischen Standards HbbTV werden die Zuschauer über ihre aktiv am Internet angeschlossenen Smart-TV-Geräte anonym, aber individualisiert mit Sonderwerbeformen angesprochen. "Über die Erweiterung unseres Portfolios in die HbbTV-Welt ermöglichen wir den Visoon-Kunden die aufmerksamkeitsstarke Verlängerung ihrer TV-Kampagnen", so COO André Mendo. "Die Effektivität von Kampagnen kann über innovative Formate gezielt gesteigert und die Zuschauer noch stärker für die Markenbotschaften aktiviert werden."

smartclip© smartclip
Apropos Adressable-TV: Smartclip, das sich als Tochter der Mediengruppe RTL Deutschland auf diesen Bereich spezialisiert hat, hat sich personelle Verstärkung an Bord geholt. Michael Schmidt und Ben Gosebruch starten als Senior Sales Manager Addressable TV an den Standorten in Düsseldorf bzw. München. Michael Schmidt kommt von WerbeWeischer und war dort zuletzt für Kinowerbung zuständig. Ben Gosebruch wechselt von Discovery Communications zu Smartclip. "Mit Michael Schmidt und Ben Gosebruch haben wir zwei Neuzugänge mit ausgewiesener Expertise, die beide auf eine umfassende branchenübergreifende Erfahrung im Vertrieb von TV- und Video-Werbung zurückblicken können. Mit ihren einschlägigen Stationen unter anderem auf TV-Vermarkter aber auch Agentur-Seite, sind beide eine optimale Besetzung, um den strategisch wichtigen Vertrieb von Addressable TV bei smartclip gezielt voranzutreiben“, so Smartclip-Vorstand Thorsten Schütte-Gravelaar.