Zum Jahreswechsel hat es eine kleine Veränderung in der Eigentümerstruktur der Film- und Medienstiftung NRW gegeben: Die Landesanstalt für Medien NRW schied am 31. Dezember 2016 als Gesellschafter aus. Die Anteile, fünf Prozent, hat das Land NRW übernommen, das damit auf insgesamt 40 Prozent kommt und damit auf den gleichen Wert wie der WDR. Jeweils zehn Prozent halten das ZDF und RTL. Darüber hat die Stiftung nun im Rahmen einer Pressekonferenz informiert, bei der man auf 2016 zurückgeblickt hat.

Im vergangenen Jahr wurde die Film- und Medienstiftung NRW 25 Jahre alt, dieses Jubiläum wurde bereits im Sommer gebührend gefeiert (DWDL.de berichtete). Aber auch über den eigenen Geburtstag hinaus zeigt man sich sehr zufrieden mit dem abgelaufenen Jahr: "Selten gab es so viele Nominierungen, Auszeichnungen und Festivaleinladungen für filmstiftungsgeförderte Produktionen und Filmemacher", sagte Geschäftsführerin Petra Müller. Besonders im Mittelpunkt stand "Toni Erdmann". 803.000 Besucher sahen sich den Streifen im Kino an, zudem steht der Film auf der Oscar-Shortlist in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film". Ob "Toni Erdmann" es auf die endgültige Nominierungsliste schafft, entscheidet sich bereits am 24. Januar.

"Die Film- und Medienstiftung kann stolz darauf sein, dass sie von Beginn an als Hauptförderer in das Projekt eingestiegen ist. Überhaupt ist erfreulich, dass zahlreiche der künstlerisch überzeugenden und aufsehenerregenden Arthouse-Produktionen des Jahres in NRW gefördert wurden und hier entstanden sind - und wie viele dieser Filme in diesem Jahr von Regisseurinnen kamen", so Petra Müller.

Insgesamt förderte die Film- und Medienstiftung NRW in 2016 405 Projekte zur Entwicklung, Produktion und Verwertung von Film, TV, Games und Online-Content. 30,1 Millionen Euro stellte die Stiftung zur Verfügung. Darüber hinaus wurden Festivals, Filmpräsentationen und Standortprojekte unterstützt. Rund 14 Millionen Euro wurden zudem im CreateMedia.NRW-Wettbewerb des Landes vergeben. Insgesamt schüttete das Land NRW damit rund 45,5 Millionen Euro an die Medienbranche aus.

Im Fernsehen förderte die Film- und Medienstiftung NRW vor allem große Mehrteiler sowie Fernsehfilme, etwa "Winnetou", "Gotthard", "Zielfahnder" und "Duell der Brüder". Die ebenfalls geförderte Serie "Weinberg" erhielt 2016 den Grimme Preis. In diesem Jahr wird Sky "Babylon Berlin" an den Start bringen - auch hier ist die Medienstiftung beteiligt gewesen.

"Auch am Film- und Medienstandort hat sich Neues getan: Mit dem Filmpreis NRW und dem Film Festival Cologne gibt es jetzt ein zentrales Filmfestival in Köln. Die innovativen Förderprogramme und Stipendien haben die junge Film- und Medienszene weiter gestärkt, und NRW bekommt ein Mediennetzwerk.NRW. Nach diesem erfolgreichen Jubiläumsjahr wird die Film- und Medienstiftung neuen Schwung holen und weiterhin verlässlicher Partner der Branche und Motor der Standortentwicklung in NRW sein. Aber jetzt heißt es erst einmal ‚Daumen drücken‘ für die morgige Oscar-Nominierung. Die Chancen stehen nicht schlecht."