Unter der Überschrift "Schöne Bescherung: ‘Nordbayerischer Kurier’ baut über 50 Stellen ab", hat der Bayerische Journalisten-Verband (DJV) am Donnerstagabend darüber informiert, dass bei der Tageszeitung weiter gespart werden soll. So sei der Betriebsrat über die Umstrukturierungen bereits informiert worden, gespart soll in allen Bereichen - auch in der Redaktion. Die Redaktion berichtet auf ihrer Webseite bereits in eigener Sache - und das erstaunlich sachlich. So heißt es dort, dass auch Verdi die Stellenstreichungen bestätigt.


Die Entlassungen sollen bis Mitte 2017 über die Bühne gebracht werden, wie genau sich diese auf die verschiedenen Bereiche aufteilen, ist noch nicht bekannt. Wie der BJV darüber hinaus berichtet, wurde der bisherige Geschäftsführer Michael Rümmele von allen Aufgaben entbunden und durch Bodo Kurz ersetzt. Dieser wollte sich vorerst nicht zu den Plänen des Unternehmens äußern.

Erst im Sommer ist der "Nordbayerische Kurier" an die Frankenpost verkauft worden, die Verlagsgruppe übernahm damals 65 Prozent der Anteile am Unternehmen. Die Frankenpost gehört zur SWMH ("Süddeutsche Zeitung") und zur DDVG, der Medienbeteiligungsgesellschaft der SPD. Kerstin Pradel, SWMH-Unternehmenssprecherin sagt: "Wir haben die Analysephase abgeschlossen, informieren nun die Mitarbeiter und werden gleichzeitig mit dem Betriebsrat in die Gespräche treten. Dabei ist es selbstverständlich, sozialverträgliche Lösungen zu suchen und das Betriebsverfassungsrecht voll umfänglich zu beachten sowie den Betriebsrat rechtzeitig und umfassend mit einzubeziehen."

Beim BJV echauffiert man sich vor allem über den Zeitpunkt der bekannt gewordenen Stellenkürzungen: Der Verbands-Vorsitzende Michael Busch sagt: "Es ist bei den Verlegern leider schon schlechter Brauch geworden, ihre Mitarbeiter gerade in der Adventszeit mit derartigen Hiobsbotschaften zu konfrontieren. Das zeugt von wenig Empathie gegenüber den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern". Es sei ein typisches Verhalten der Verleger, mit Personalabbau die Rendite erhöhen zu wollen. Dabei habe sich diese Methode als weitgehend erfolglos erwiesen.