Wer heute einen Elektronikfachmarkt besucht, wird angesichts der großen Auswahl an Fernsehern ins Staunen kommen. Die Geräte wurden im Laufe der Zeit nämlich nicht nur größer, sondern auch schärfer – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn obwohl sich die Fernsehsender bislang noch zurückhalten, wenn es darum geht, ihre Programme in Ultra HD anzubieten, so ist doch ein Großteil der neuen Fernseher inzwischen dazu in der Lage, die vierfache HD-Auflösung darzustellen. Seit Kurzem versucht sich Sky nun als UHD-Vorreiter zu positionieren. Passend dazu hat der Pay-TV-Anbieter kürzlich eine neue Version seines Sky+-Receivers auf den Markt gebracht, der sich für 99 Euro bestellen lässt.

Zuhause angekommen, fällt zunächst ins Auge, dass der Sky+ Pro im Vergleich zu seinem noch immer verfügbaren Vorgänger-Modell deutlich kompakter geworden ist. Und ganz abgesehen von der Tatsache, dass sich mit ihm nun auch Inhalte in Ultra-HD empfangen lassen, ist der Neuling schon alleine deshalb praktischer, weil er nicht durch zusätzliche Geräte erweitert werden muss, um in den vollen Genuss des Angebots zu kommen. So sorgt ein integriertes WLAN-Modul dafür, dass der Zugriff auf die On-Demand-Inhalte von Sky über das Internet völlig problemlos klappt. Wer dennoch keine schnelle Leitung besitzt, kann sich aber nach wie vor darauf verlassen, dass Sky regelmäßig in der Nacht neue Inhalte über Satellit und Kabel auf den Receiver schickt.

Anschluss und Installation funktionieren beim Sky+ Pro unterdessen völlig problemlos – wem Bedienungsanleitungen ein Graus sind, kann die verschiedenen Kabel dank eines guten Farbsystems sogar ohne einen Blick ins Handbuch mühelos verbinden. Sobald Sendersuchlauf und Software-Aktualisierung einmal überstanden sind, wird’s jedoch kompliziert – zumindest für all jene, die bislang noch nicht viel mit der Sky-Technik am Hut hatten. So kann es durchaus eine Weile dauern, bis man das Prinzip verstanden hat, nach dem Sky seine Sender ordnet. Sky 1 auf der 100, Sky Sport News HD auf der 200 und irgendwo versteckt finden sich dann auch die UHD-Kanäle, die nötig sind, um fortan in den noch schärferen Fußball-Genuss zu kommen.

Auf den ersten 99 Programmplätzen können wie schon beim Vorgänger-Modell die Favoriten gespeichert werden, was trotz der Vielzahl an zur Verfügung stehenden Kanäle in aller Regel völlig ausreichend ist. Wer bisher schon den Sky+ nutzte, muss sich also nicht umstellen. Das gilt im Übrigen auch für das Menü-Design, das 1:1 auf die Pro-Version übertragen wurde. Dafür geht der Umschaltvorgang jetzt zumindest etwas flotter als bisher – nur schade, dass die optisch sehr schöne Fernbedienung nicht mehr ganz so gut in der Hand liegt.

Von Vorteil ist die eingebaute Festplatte: Diese ist mit einem Terabyte deutlich größer als beim Vorgänger Sky+, fällt verglichen mit der bisher verfügbaren Zusatz-Festplatte aber dann doch nur noch halb so groß aus. Allerdings wirkte der alte Receiver durch die Erweiterung doch stets sehr klobig – nach Zukunft sah das aufgeblähte schwarze Festplatten-Monster jedenfalls ganz sicher nicht aus. Ohnehin sollte der beim Sky+ Pro vorgesehene Speicherplatz alleine schon angesichts des umfangreichen On-Demand-Angebots ausreichend sein. Schade ist jedoch, dass Sky sehr offensichtlich darum bemüht ist, sein Publikum in der eigenen Sky-Welt zu halten. HbbTV-Angebote sucht man ebenso vergeblich wie die Möglichkeit, auf Streamingdienste wie Netflix zuzugreifen.

Unterm Strich wirkt der Sky+ Pro, hinter dem sich eigentlich ein Humax ESD-160s im Sky-Kleid verbirgt, aber wesentlich aufgeräumter als sein Vorgänger. Die Anschaffung lohnt sich aktuell allerdings vor allem für all diejenigen, die daheim ohnehin einen UHD-fähigen Fernseher stehen haben und sich überdies für Fußball begeistern. Dass das – bisher noch etwas überschaubare – Angebot an Inhalten in Ultra HD erst mal kostenlos ist, macht die Anschaffung des neuen Sky-Receivers somit für Fußball-Fans durchaus attraktiv. Alle anderen sollten das ältere Modell aber erst mal ruhigen Gewissens weiternutzen.

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