Halt and Catch Fire© AMC
Am Dienstag lief die finale Episode der dritten Staffel von "Halt and Catch Fire" bei AMC über den Schirm. Kurz zuvor wurde noch eine vierte Staffel geordert, die jedoch zugleich das Abschlusskapitel setzen wird. Die in den 1980er Jahren spielende Serie über die Geschichte des Computer-Booms wird mit zehn letzten Folgen zu Ende geführt. Durch den damals absehbaren Schluss von "Mad Men" und das schon abgeschlossene "Breaking Bad" wurden große Hoffnungen in "Halt and Catch Fire" gesetzt, die entstehende Lücke füllen zu können. Beim Publikum blieb der große Erfolg jedoch aus - die Serie konnte die Erwartungen nicht erfüllen, sie war aber gleichwohl ein Kritikerliebling. Direkt beerdigt wurde unterdessen "Murder in the First" bei TNT. Am 4. September zeigte der zu Turner gehörende Sender die letzte Episode der dritten Staffel des Cop-Dramas von Steven Bocho. Die letzte Folge der Serie begeisterte dabei nur noch etwas mehr als eine Million Zuschauer. Zum Vergleich: bei deren Debüt waren es noch mehr als 3 Millionen.

Ash vs. Evil Dead© Starz Entertainment
Womöglich noch lange nicht ausgetanzt hat es sich für "Ash vs. Evil Dead" bei Starz. Die Serienadaption zum Film "Tanz der Teufel" von Sam Raimi wurde nach nur einer Folge der zweiten Staffel um eine dritte verlängert. Die Horrocomedy mit Bruce Campell in der Rolle des mit seinem Kettensägen-Arm gegen Dämonen kämpfenden Ash Williams läuft seit dieser Staffel sonntags. Ziel ist es dabei, in den Konkurrenzkampf mit HBO und Showtime zu treten. Etwas realer geht es da schon bei Logo und der Dating-Show "Finding Prince Charming" zu. Dort sucht gerade Robert Sepulveda Jr. nach Mister Right. Da dies für den Sender äußerst erfolgreich verläuft - zusammen mit "RuPaul's Drag Race All Stars" markierte der 22. September dank der Show den erfolgreichsten Tag in der Geschichte des Senders - wurde nun bereits grünes Licht für eine weitere Staffel, zweite Staffel gegeben.

 

Netflix© Netflix
Was wenn ein Familienvater und Blumenladenbesitzer nicht nur seiner eigenen Frau Blumen mitbringt? Die außereheliche Adressatin der Blumen verstirbt jedoch und die Ehefrau muss erfahren, dass es sich bei dieser um die langjährige Geliebte ihres Mannes handelte. Nicht nur, dass dies für den Patriarchen ein großer Schock ist, auch für Frau und Kinder kommen Geheimnisse ans Licht, die bislang gut gehütet schienen. Doch was dann in den nun bestellten 13 Folgen der noch namenlosen, als düster beschriebenen Comedy von Netflix passiert, überrascht weiter: Der Familienvater nimmt die Kinder der einstigen zweiten Frau auf und versucht sich an einer Patchwork-Familie im ungewöhnlichen Sinne. Hinter der bestellten Serie beim Streamingdienst steht der mexikanische Filmemacher Manolo Caro ("Tales of an Immoral Couple"). Produzieren will man das Projekt in 4K Anfang des nächsten Jahres. Verfügbar soll die erste Staffel in allen 190 Territorien sein.

Syfy - Imagine Greater© NBC Universal
Als letzte Hoffnung, die Menschheit zu retten, tritt die Tochter des Vampirjägers Abraham Van Helsing derzeit in der Syfy-Serie an. Sie hört auf den Namen Vanessa Van Helsing (Kelly Oveton), wurde fünf Jahre nach ihrem Tod wiederbelebt und muss sich fortan in einer Welt von tötenden Vampiren bewegen. Pluspunkt: ihr Blut wiederum besitzt die Kraft, Vampire wieder in Menschen zu transformieren. Nun ist klar, dass der Kampf noch weitergehen wird. Nach vier Folgen wurde eine dreizehn Episoden umfassende zweite Staffel von "Van Helsing" bestellt. Mehr Folgen regnet es auch für "Lethal Weapon" bei Fox. Aufgestockt wurde dort um fünf weitere Ausgaben. Damit kommt die Premierenstaffel über das auf dem Film-Franchise basierende Ermittler-Duo auf 18 Folgen.

lifetime© lifetime
Mary ist Ärztin. Zumindest tagsüber versucht sie, Leben zu retten. Nachts hingegen beendet sie diese. Gemeinsam mit ihrem Mann, einem ehemaligen Facharzt für plastische Chirurgie, hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, unheilbare kranke Menschen von ihrem Leiden zu erlösen. In der nun von Lifetime in Auftrag gegebenen Serie "Mary Kills People" nähert man sich der Frage, wann ein Leben noch lebenswert ist und wie es um das Recht auf ein selbst bestimmtes Ende bestellt ist. Hinzu kommt das persönliche Dilemma Marys, ein Doppelleben zu führen und sich im Spannungsfeld zwischen Leben und Töten zu befinden. Die aus "Hannibal" bekannte Caroline Dhavernas schlüpft in die Rolle des Todesengels und wird in zunächst sechs einstündigen Episoden zu sehen sein. Im Bereich der fiktionalen Eigenproduktionen folgt "Mary Kills People" damit bei Lifetime auf "UnReal".

Netflix© Netflix
Für angeblich 40 Millionen US-Dollar kehrt Chris Rock im Rahmen zweier Comedy-Specials auf die Stand-Up-Showbühne zurück. Nach acht Jahren Pause hat sich der Host der diesjährigen Oscar-Verleihung für VoD-Dienst Netflix entschieden, der mit Stand-Up-Specials von unter anderem Chelsea Handler, Patton Oswalt oder Aziz Ansari bereits ein ordentliches Portfolio in diesem Bereich vorweisen kann. Nicht nur Netflix hatte Interesse, auch Amazon, Hulu und die Heimat der "The Chris Rock Show" HBO buhlten um Rock.

Fraggle Rock© HBO
Nostalgiker aufgehorcht: Die "Fraggles" kommen zurück. Und zwar in HD. 33 Jahre nach der Premiere bei HBO wird es eine Rückkehr für die von Jim Henson erfundenen Puppen geben. Alle 96 Folgen werden einem technischen Überarbeitungsprozess unterzogen, so dass diese zum Jahresende in HD bei HBO verfügbar sein sollen. Die dem Singen, Lachen und Tanzen nicht abgeneigten Figuren liefen in rund 98 Ländern über den TV-Bildschirm und waren auch auf anderen TV-Sendern in den letzten Jahrzehnten zu begutachten.

Ricky Gervais© djtomdog (CC BY-SA 2.0)
ABC macht weiter in Sachen Gameshows. Grünes Licht erhielt nun ein neues Projekt von keinem Geringeren als Ricky Gervais, der zudem auch Teil der Show sein wird - wenn auch nicht als Gastgeber. "Five to Survive" gibt einem Erwachsenen die Chance, mit zehn richtig beantworteten Fragen, eine Geldsumme abräumen zu können. Antwortet er falsch, hat er noch die Möglichkeit, von einer aus fünf Kindern bestehenden Gruppe gerettet zu werden, die ebenfalls die gleichen Fragen vorgesetzt bekommen. Diese werden von Gervais in der Sendung betreut. Dieser sieht es als eigenen Triumph an, die allgemein bekannte Regel "Arbeite nie mit Tieren oder Kindern" dadurch brechen zu können. 

ABC© ABC
Bei "Five to Survive" können die Kleinen die Großen retten. ABC hat zudem eine weitere Show im Köcher, die auf das Urteil von Kindern setzt. Dort besetzen nicht Erwachsene, sondern Kinder die Jury. Warum? Gesucht wird ein neues Spielzeug. Erfinder aus der ganzen Welt sollen in einer Halb-Reality-Halb-Wettbewerbsshow Neues kreieren und müssen sich dabei von der fachmännischen Jury aus Kindern behaupten, die sich mit Spielzeug im alltäglichen Leben auskennen. Ziel ist es zu Beginn, überhaupt in die Final-Sendung zu gelangen, um dort das Spielzeug präsentieren zu dürfen. Mit an Bord ist Spielzeug-Hersteller Matell, wodurch das Gewinner-Spielzeug anschließend auf den Markt gelangen wird. Gastgeber bei "The Toy Box" ist Eric Stonestreet ("Modern Family").

NBC© NBC
Mit „The Voice“ hat NBC die derzeit erfolgreichste Musik-Castingshow im Programm, mit „The Stream“ versucht man sich nun an einem weiteren Vertreter dieses Genres. Wie der Name schon nahelegt, setzt man hier aufs Internet. Jeder hat die Möglichkeit, sein Bewerbungsvideo hochzuladen, das dann über die Webseite von „The Stream“ für jeden einsehbar ist. Die Bewerber, die eines der 100 meistabgerufenen Videos eingereicht haben, werden dann eingeladen, um vor einer professionellen Jury, deren Besetzung noch nicht bekannt ist, aufzutreten. Dort werden wiederum 30 Bewerber ausgewählt, die dann ein einwöchiges Training mit den Profis bekommen. Am Ende wählt jeder Juror/Coach drei Talente aus, mit denen er dann in einer wöchentlichen Live-Show antritt. Wer hier weiter kommt, entscheidet sich aber auch hier anhand der Anzahl der abgerufenen Streams. Der Sieger darf sich dann also folgerichtig auch „most-streamed artist“ nennen.

Donald Trump© Trump
Ein Politiker, dessen Wahlkampf-Kampagne völlig aus den Fugen gerät, weil mehrere Frauen mit schweren Anschuldigungen an die Öffentlichkeit gehen - das klingt ganz nach einer Beschreibung von Donald Trump, ist aber laut "Hollywood Reporter" die Inhalts-Beschreibung der Episode "Unstoppable" von "Law & Order: Special Victims Unit", die am 26. Oktober bei NBC weniger als zwei Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl über die Bildschirme flimmert. Die Folge ist offenbar inspiriert von den tatsächlichen Ereignissen um Trump. Nachdem er sich als Reaktion auf die veröffentlichten Aufnahmen, in denen er 2005 mit sexuellen Übergriffen auf Frauen prahlten, beteuerte, dass er diesen Worten nie Taten folgen ließ, meldeten sich in diese Woche nun bereits mehrere Frauen, die dem Präsidentschaftskandidat der Republikaner genau solche sexuelle Belästigung vorwerfen. Trump weist diese Berichte als Lügen zurück.

US-Quoten-Update

American Housewife© ABC
ABC kann seinen guten Lauf in Sachen Sitcoms weiter fortsetzen: Auch "American Housewife" legte mit 6,6 Millionen Zuschauern und 1,9/7 Prozent in der Zielgruppe (Rating/Share) einen gelungenen Einstand hin und übertrumpfte bei den Jüngeren damit zum Start sogar noch sein Lead-in "The Middle", das den Wechsel auf den Dienstag aber ebenfalls recht gut überstanden hat und 1,8/7 Prozent in der Zielgruppe erzielte. Insgesamt hatten 6,8 Millionen Zuschauer eingeschaltet. ABC lässt Fox mit seinen Sitcoms "Brooklyn Nine-Nine" und "New Girl" (jeweils 0,9/3 Prozent in der Zielgruppe und um zwei Millionen Zuschauer insgesamt) dienstags überhaupt keine Chance. Ab 21 Uhr setzt dann nur noch ABC auf Sitcoms, während bei Fox ziemlich erfolglos "Scream Queens" läuft. "Fresh Off the Boat" legte mit rund fünf Millionen Zuschauern und 1,6/5 Prozent in der Zielgruppe eine ordentliche Rückkehr hin, "The Real O'Neals" sind danach mit 3,8 Millionen Zuschauern und 1,2/4 Prozent in der Zielgruppe das schwächste Glied der Sitcom-Kette - dennoch hat ABC nun nach dem Mittwoch auch den Dienstag erfolgreich mit einer zweistündigen Sitcom-Schiene aufgestellt. Mittwochs macht sich der Neustart "Speechless" zwischen den eingesessenen Erfolgen "The Goldbergs" und "Modern Family" weiterhin gut. Sechs Millionen Zuschauer wurden hier gezählt, 1,8/6 Prozent waren es in der Zielgruppe.

Supergirl© Warner Bros. / CBS
Ein auch aus Quotensicht mit Spannung erwartetes Comeback gab's in dieser Woche auch für "Supergirl". Nachdem die Serie im vergangenen Jahr bei CBS wegen im Lauf der Staffel stark nachlassender Quoten nicht verlängert worden war, griff die Halbschwester The CW zu und übernahm die Serie für Staffel 2. Zwar wurde durch diesen Schritt die Gesamt-Zuschauerzahl nochmal auf knapp über drei Millionen halbiert, in der entscheidenden Zielgruppe war der Rückgang im Vergleich zum Finale der ersten Staffel aber nur gering. Mit 1,1/3 Prozent gehört "Supergirl" nun jedenfalls zu den größten Erfolgen von The CW und liegt auf dem gleichen Niveau wie "The Flash", zuletzt der größte Hit des Senders. Die beiden anderen Neustarts des Senders geben hingegen ein ziemlich trauriges Bild ab: "No Tomorrow" verlor in Woche 2 mehr als die Hälfte der jungen Zuschauer und liegt nun nur noch bei 0,74 Millionen Zuschauern und 0,2/1 Prozent in der Zielgruppe, "Frequency" kann mit 1,1 Millionen Zuschauern und 0,3/1 Prozent in der Zielgruppe ebenfalls nicht überzeugen.

This is us© NBC
Der mit Abstand größte Hit unter den Neustarts dieser Saison ist ohne Frage "This is us" - und zwar ganz ohne auf hohe zeitversetzte Nutzung verweisen zu müssen. In der dritten Woche lief die Serie erstmals bereits um 21 Uhr und erreichte erneut hervorragende 2,8/9 Prozent in der Zielgruppe. Rund 9,9 Millionen Zuschauer hatten insgesamt eingeschaltet. Damit gelang der Serie, quasi alle Zuschauer aus der Premierenwoche zu halten - eine absolute Ausnahmeerscheinung im US-Network-Fernsehen. Mehr junge Zuschauer haben im US-Fernsehen derzeit nur "Empire" und "The Big Bang Theory", die inzwischen mit Zielgruppen-Ratings von im Schnitt 3,7 und 3,6 wieder in etwa auf dem gleichen Niveau liegen, nachdem "Empire" in den letzten zwei Jahren davon gezogen war. Zweiterfolgreichster Neustart war bislang "Kevin can wait" - wobei die Serie eben stark vom Lead-In durch "The Big Bang Theory" profitiert und anders als "This is us" derzeit noch im Abwärtstrend gefangen ist (zuletzt 2,1/7 Prozent in der Zielgruppe). Zu den Erfolgen unter den Neustarts darf man außerdem "Lethal Weapon" zählen, das sich in Woche 4 wieder steigern konnte und mit 6,8 Millionen Zuschauern und 1,9/7 Prozent in der Zielgruppe auf gutem Niveau liegt. Kiefer Sutherland als "Designated Survivor" bei ABC kann sich auch sehen lassen und hat sich in Woche 4 erstmals stabilisiert (7 Millionen Zuschauer, 1,6/6 Prozent in der Zielgruppe). Zufrieden sein dürfte man bislang auch mit "Bull" bei CBS, auch wenn die Serie mit Michael Weatherly seit dem Auftakt schon deutlich nachgelassen hat. 13 Millionen Zuschauer waren zuletzt noch übrig, 1,6/6 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe.

Timeless© Sony Pictures Television
Und damit zu den Enttäuschungen der neuen Saison. Dazu gehört fraglos "Notorious", das sich als Nicht-Shonda-Rhimes-Serie im Sandwich zwischen "Grey's Anatomy" und "How to get away with Murder" sehr schwer tut. In Woche 3 waren nur noch 4,2 Millionen Zuschauer übrig, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 0,9/3 Prozent (Rating/Share). Kein echter Flop, aber deutlich unter den Erwartungen liegt bereits in der zweiten Woche die Zeitreise-Serie "Timeless" bei NBC. 6,2 Millionen Zuschauer und 1,4/5 Prozent sind auf dem begehrten Sendeplatz montags nach "The Voice" deutlich zu wenig, wenn man bedenkt, was "The Blacklist" und "Blindspot" dort in den vergangenen Jahren einfahren konnten. ABC kann von dieser ungewohnten NBC-Schwäche allerdings auch nicht profitieren: "Conviction" macht seine Sache zur gleichen Zeit mit 4,2 Millionen Zuschauern insgesamt und 0,8/3 Prozent in der Zielgruppe seine Sache alles andere als gut. Und immerhin ist auch hier das Lead-In mit "Dancing with the Stars" auch nicht wirklich zu verachten.

Donald Trump© WeltN24
Das größte TV-Ereignis war in den vergangenen sieben Tagen aber keine Serie, sondern das zweite Duell zwischen Hillary Clinton und Donald Trump - das allerdings deutlich weniger Zuschauer erreichte als noch das erste Aufeinandertreffen. Streaming mal außen vorgelassen verfolgten rund 66,5 Millionen Zuschauer die Schlammschlacht auf einem der übertragenden Sender. Das waren rund 18 Millionen weniger als beim ersten Duell - was wohl nicht zuletzt daran lag, dass NBC diesmal lieber Football zeigte und damit 16,6 Millionen Zuschauer erreichte. Trotzdem war das Interesse groß: Es sahen noch immer ähnlich viele zu wie bei den TV-Duellen vor vier Jahren.