1LIVE© WDR
Uli Krapp, stv. Programmchef von 1Live, kündigte für das kommende Jahr weitere Neuerungen an. "Wir wollen das junge Zielpublikum ansprechen und das geht nur, wenn man sich ständig bewegt, wenn die Schlage sich ständig häutet", erläuterte er im Rahmen eines Clubkonzerts von Joris, das die WDR Mediagroup in Düsseldorf organisiert hatte. Ziel sind Sendungen, die aus dem typischen Programm von 1Live herausstechen. Krapp: "Ich glaube, dass ein Fließprogramm besondere Sendungen braucht." Als Beispiel dafür nennt er "Bullshit Radio", das man mit dem Youtuber-Trio C-Bas, Phil und Chris (Bullshit TV) im Sommer gestartet hat und das man fortsetzen wird. Auch eine Zusammenarbeit mit weiteren Youtubern ist geplant, dazu aber auch "Sondersendungen mit großen Comedians". "Man wird sehen, in welche Richtung es gehen wird, wenn man den Moderator der '1Live Krone' dieses Jahr kennt" - wer das ist, wollte Krapp aber nicht verraten, lediglich von einem "sehr prominenten Namen" war die Rede. Überarbeitet werden soll außerdem auch die B-Strecke, also die Zeit zwischen 10 und 14 Uhr - wie genau, ließ Krapp auch hier offen.

WDR2© WDR
Auch Krapps Kollege Matthias Radner von WDR 2 kündigte an, dass mit der kürzlich umgesetzten Erneuerung unter anderem der Morgensendung der Modernisierungsprozess keinesfalls abgeschlossen sein soll, im kommenden Jahr stehen nun das Abend- und Wochenendprogramm im Fokus. "Wir machen nicht alles neu, aber wir streichen ein bisschen neu an", so Radner. Es gehe darum, das Bild von WDR 2 als der "alten Tante", die zwar zuverlässige Information bietet, aber ansonsten "ein bisschen trutschig" daherkommt und in die Jahre gekommen ist, zu ändern und das Programm "jünger, frischer und lebendiger" zu machen. Information bleibe weiter die Kernkompetenz, "aber wir sind keine Trockenpflaumen und gehen nicht zum Lachen in den Keller". WDR 2 solle auch Spaß machen und beispielsweise morgens für gute Laune sorgen. Dass das nicht bei jedem gut ankommt, nimmt Radner in Kauf: "Wir haben eine Menge Traditionshörer bei WDR 2, die noch das WDR 2 der 70er und 80er Jahre im Kopf haben. Mit dem, was wir machen, treten wir dem ein oder anderen auf die Füße. Aber wir haben die Wahl, ob wir mit unseren Hörern immer älter werden, oder ob wir versuchen, neue Zielgruppen zu erreichen, was unser Job ist als öffentlich-rechtlicher Sender."

Maurice Gajda, Kevin Klose© Melanie Koravitsch
Maurice Gajda und Kevin Klose, die bis vor kurzem noch beim inzwischen eingestellten Sender joiz moderierten, machen nun im Radio gemeinsame Sache. Der MDR-Jugensender Sputnik strahlt am Montag, 24. Oktober auf seinem Experimentier-Sendeplatz um 23 Uhr zunächst einmalig die Pilotfolge von "Wir nennen es Talkradio" aus. Gajda und Klose sprechen darin zwei Stunden lang live über das Weltgeschehen der letzten Tage. Die Themenpalette reicht von Politik über die Medienszene bis zu Promi-Klatsch und Tratsch. Die beiden vertreten dabei jeweils konträre Meinungen und Ansichten und versuchen, unter den Hörern und in der Online-Community Unterstützung für ihre Sicht der Dinge zu finden. Bei der Auswahl der Songs zwischen den Talks wechseln sich die beiden ab - wobei sie die Songs passend zu den diskutierten Themen aussuchen. Obendrein gibt's feste Rubriken wie etwa prominente Anrufer - ein "prominenter deutscher Late-Night-Talker" soll's zum Start sein - oder die "Message of Doom". Dabei wird eine Whatsapp-Nachricht eines Hörers live gesendet, ohne dass die beiden Moderatoren sie vorher gesehen oder gehört hätten. Die von Maurice Gajda und Kevin Klose entwickelte und mit MDR Sputnik gemeinsam geplante Sendung läuft zunächst einmalig, könnte bei Erfolg aber natürlich fortgesetzt werden.

You FM alt und neu© HR
You FM, das junge Radio des Hessischen Rundfunks, hat sich ein neues Logo gegönnt - und sich dabei dem Trend zur Vereinfachung angeschlossen. Übrig geblieben ist nur noch youfm als Wortmarke, bei der auch das bislang nach oben geöffnete o geschlossen ist. Der Claim "Music like me" ist zwar geblieben, wird nun aber klein statt groß geschrieben. Das alte (oben) und das neue (unten) Logo gegenübergestellt finden Sie im Bild links.

Foto: Photocase© Photocase
Einige Personalien: Frank Bachér übernimmt zum 1. November die Leitung des Geschäftsbereichs Digitale Medien bei RMS. Er war zuletzt Geschäftsführer Nordeuropa bei Rubicon Project, einem Betreiber einer Real Time Trading Plattform für digitale Werbung. +++ Kai Borges wechselt von AS&S Radio zu Radio 21 und Rockland Radio und verantwortet dort als Head of New Business die Vermarktung neuer digitaler Kanäle sowie den Auf- und Ausbau von Sales- und Direktmarketing für die beiden Sender des Deutschen Städte-Networks. +++ Sven Ludwig wird neuer Chefredakteur von Welle Niederrhein. Er war zuletzt Chef vom Dienst bei Radio Köln und folgt auf Markus Wöhrl, der den Sender zehn Jahre lang geführt, zum 1. September aber verlassen hatte. +++ Andrea Zietzschmann, die seit knapp drei Jahren den Bereich Orchester, Chor und Konzerte des NDR leitete, wird den Sender zum Ende der gerade begonnenen Spielzeit 2016/17 verlassen, um im September 2017 Intendantin der Berliner Philharmoniker zu werden.