Ferdinand von Schirachs Justizdrama "Terror" und die somit bereits dritte Verfilmung seiner Arbeit, wird am Montag, den 17. Oktober um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen sein. Doch als Zuschauer kann man dieses Mal mehr tun, als nur das Geschehen zu verfolgen. Kurz vor Ende des verfilmten Theaterstücks müssen die Menschen auf der Couch und nicht der Richter entscheiden, wie das Urteil aussieht. Dafür hat Produzent Oliver Berben zwei alternative Enden gedreht, für die man durch eine multimediale Abstimmung voten kann. Im Anschluss wird das Ergebnis bei "hart aber fair" diskutiert und in Relation mit der Wirklichkeit gesetzt.

Die Ausstrahlung und Abstimmung findet zudem parallel auch im ORF und im Schweizer Fernsehen statt. Die Ergebnisse der Abstimmungen soll man dann live direkt miteinander vergleichen können, womit man weitere, interessante Aspekte für "hart aber fair" sammeln dürfte. "Der Zuschauer entscheidet! Das ist das ganz Besondere an diesem Abend. Der Zuschauer entscheidet nicht nur über den Ausgang eines Fernsehfilms, sondern über das Schicksal eines Menschen: schuldig oder nicht schuldig. Der Film involviert ihn, spricht ihn an, macht ihn zur letzten richterlichen Instanz und nimmt ihn in die Verantwortung. Wir wollen damit die Idee von Fernsehen als gesellschaftliches Diskursmedium weiter voranbringen: Der Fernsehfilm, das Publikumsurteil und die Expertendiskussion bei 'hart aber fair' sind so eng miteinander verknüpft, dass sich daraus eine ganz neue interaktive TV-Form ergibt, auf die ich schon jetzt sehr gespannt bin", erklärt Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen.

"Terrror" beschäftigt sich mit der Frage, ob es okay ist, 164 Menschen zu töten, wenn man dafür 70.000 retten kann. Durfte der Kampfpilot Lars Koch eine Lufthansa-Maschine abschießen, um zu verhindern, dass ein Terrorist das Flugzeug auf die vollbesetzte Allianz Arena stürzen lässt? Weil es keinen Befehl gab und er sich eigenmächtig über geltendes Recht hinwegsetzte, muss sich der 31-Jährige in dem Film verantworten. Für den Familienvater ist klar, dass er als Soldat im Kampf gegen den Terrorismus nicht anders handeln konnte. Doch ist Lars Koch ein Held oder ein Mörder? Darüber verhandelt die große Strafkammer des Schwurgerichts Berlin.

Nachdem erst kürzlich bekannt wurde, dass Moritz Bleibtreu erneut für "Schuld" vor der Kamera steht (DWDL.de berichtete), finden sich auch für "Terror" allerhand bekannte Namen ein. So wird man Burghart Klaußner als Richter sehen, welcher Florian David Fitz als Angeklagten Lars Koch vor sich hat. Zudem wird Martina Gedeck als Staatsanwälting und Lars Eidinger als Verteidiger agieren. Produziert wird das Projekt von Moovie in Koproduktion mit ARD Degeto und rbb und in Zusammenarbeit mit Beta Film. Regie führt Lars Kraume, während Jens Harant für die Kamera veranwortlich ist. Das Drehbuch entstand in Zusammenarbeit von Ferdinand von Schirach, Lars Kraume und Oliver Berben. Die Redaktion bei der ARD Degeto hat Sascha Schwingel, für den rbb zeichnet sich Cooky Ziesche zuständig.