MacGyver© ABC
Die US-Fernsehbranche ist weiterhin voll im Reboot-Wahn. Dass man bei CBS über ein Reboot von "MacGyver" nachdenkt, wurde schon im Herbst bekannt. Nun lässt man auch offiziell eine Pilotfolge produzieren. Wieder mit dabei ist Henry Winkler, der schon die Originalserie in den 80ern as Executive Producer betreut hatte. Die Chancen stehen also gar nicht so schlecht, dass man sich bald wieder inspirieren lassen kann, wie man mit unscheinbaren, alltäglichen Gegenständen vermeintlich die größen Probleme lösen kann. Und auch NBC hat bei einem geplanten Reboot nun eine Pilotfolge bestellt. Hier geht es um "Cruel Intentions", das auf dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1999 basiert - hierzulande unter dem Namen "Eiskalte Engel" bekannt. Hinter dem Reboot stehen Roger Kumble und Neal H. Moritz, die schon damals für den Film verantwortlich zeichnete. Auch dabei sind Lindsey Rosin und Jordan Ross, die "The Unauthorized Musical Parody of Cruel Intentions" auf die Bühne brachten.

Mutter-Tochter-Dialoge in Lichtgeschwindigkeit, familiäre Dispute zwischen mehreren Generationen, das Suchen, Finden und wieder Verlierern der Liebe in und um die fiktionale Kleinstadt Stars Hollow und nicht zuletzt die Darbietung diverser Kleinstadt-Skurrilitäten: die "Gilmore Girls" kehren definitiv wieder. Das Gerücht über eine Fortsetzung der Geschichten um Lorelai und Rory Gilmore ist nun länger kein Gerücht mehr, sondern Fakt. Netflix hat vier 90-Minüter bestätigt - jeder davon soll eine Jahreszeit umfassen. Einsetzen soll das angeblich letzte Kapitel bei Netflix in der Gegenwart und damit acht Jahre nach dem Ende der Erzählung. Dafür kehrt der Großteil des Casts der ursprünglichen Serie zurück: mit an Bord sind unter anderem Lauren Graham, Alexis Bledel, Scott Patterson und auch Kelly Bishop. Angeblich gar nicht erst gefragt, ob sie wieder in ihre Rolle der Sookie St. James schlüpfen möchte, wurde hingegen Melissa McCarthy. Zumindest wenn man ihrem Tweet glauben mag. Kreativ verantwortet werden die neuen Folgen Amy Sherman-Palladiono und Daniel Palladino. Damit erhält Sherman-Palladiono, die nach sechs von sieben Staffeln einst bei den "Gilmore Girls" ausgestiegen war, die Möglichkeit, am Ende ihrer Wahl beteiligt zu sein.

Netflix© Netflix
Streamingdienst Netflix macht sich auf, sein Stand-Up-Comedy-Portfolio aufzubessern. Bestellt wurde nun eine Sketch-Serie, die vermutlich auf den Titel "Netflix Presents: The Characters" hören wird. Acht aufstrebende Comedians erhalten dabei jeweils 30 Minuten, um damit das zu tun, wonach ihnen der Sinn steht. Dabei wird jeder Künstler die Folge selbst verantworten und darin auftreten. Die Spannbreite soll von "Bachelor"-Parodien bis zu humoresken Bibelzitaten reichen. Ein anderer Stand-Up-Comedian, der zu den Etabliertesten der Etablierten gehört, Louis C. K., probiert unterdessen mal wieder etwas aus. Recht überraschend hat er gemeinsam mit Steve Buscemi eine Webserie kreiert - die erste Folge gibt es auf seiner Webseite für fünf Dollar zu erwerben. Schauplatz der mehr als 60 Minuten dauernden Premierenfolge ist eine irische Bar, die von Horace (C.K) und Pete (Buscemi) betrieben wird. Für prominente Gäste ist in "Horace und Pete" auch gesorgt: Edie Falco oder Jessica Lange schauen unter anderem vorbei.

Foto: RTL© RTL
Auch "Monk" kehrt zurück - aber keine Angst, diesmal geht es nicht um noch ein weiteres Remake, sondern um den Darsteller. Tony Shalhoub übernimmt erstmals seit "Monk" wieder eine Serien-Hauptrolle. Er wird in der Serie "BrainDead" zu sehen sein, die im kommenden Sommer bei CBS ihre Premiere feiern soll. Im Mittelpunkt der Serie steht aber eigenltich Mary Elizabeth Winstead, die frisch ihren Job in Washington antritt - um zwei erschreckende Entdeckungen zu machen: Die Regierung aht die Arbeit längst eingestellt und Aliens sind auf der Erde gelandet und verspeisen die Gehirne einer wachsenden Anzahl an Kongressabgeordneten und -angestellten. Shalhoub spielt keinen Alien, sondern Red Wheatus, einen langjährigen republikanischen Senator, der keinem Drink und keiner Freude abgeneigt und für jeden schmutzigen Deal zu haben - sich dann aber plötzlich in einen extremen Gesundheitsapostel verwandelt, der eher die Regierung ruinieren würde als einen Kompromiss einzugehen.

E! Entertainment© E! Entertainment
Nach "The Royals" ist vor "The Arrangement". E! versucht ein weiteres Experiment einer in eigener Regie produzierten, fiktionalen Serie. Beschrieben wird die zunächst zehn Folgen umfassende Serie als "moderne Cinderella-Geschichte mit komplizierter Wendung à la Hollywood". Nachdem sich eine junge Schauspielerin nach einem Vorsprechen auf den Schauspieler hinter der männlichen Hauptrolle des geplanten Films einlässt und sich nach einem großartigen ersten Treffen - und mehr - im siebten Himmel wähnt, erwacht sie jäh, als ihr ein Vertrag unter die Nase gehalten wird, der ihr Leben für immer verändern würde. Geschrieben wurde der Pilot von Jonathan Abrahams ("Mad Men"), der auch auch einen Posten als ausführender Produzent übernimmt.

NBC© NBC
NBC hat einen der erfolgreichsten Produzenten des US-Fernsehens für fünf Jahre exklusiv an sich gebunden: Dick Wolf. Sein letzter Vertrag mit NBC war schon vor neun Monaten ausgelaufen, die Verhandlungen haben sich also offensichtlich hingezogen, was auch daran liegt, dass die TV-Welt komplizierter wurde mit all den neuen Plattformen und Auswertungsmöglichkeiten. Wie viel Geld NBC sich diesen Deal kosten lässt, ist offen - es soll aber der lukrativeste im ganzen TV-Business sein. Wolf ist für NBC tatsächlich enorm wichtig, steuert er derzeit doch gleich vier Serien bei. Neben "Law & Order: SVU" handelt es sich um das Chicago-Franchise, dem inzwischen "Chicago Fire", "Chicago PD" und "Chicago Med" angehören. Inzwischen wurden alle vier Serien um eine weitere Staffel verlängert - und mit "Chicago Law" ist der nächste Ableger auch schon geplant und wird im Rahmen eines Backdoor-Piloten im Rahmen einer Folge von "Chicago PD" noch in dieser Season getestet.

SyFy - Imagine Greater© SyFy
Bereits im Herbst 2014 bekundete Syfy Interesse an einer in naher Zukunft spielenden Spionage-Thriller-Serie von Ben Affleck und Matt Damon. Unter deren Firmendach Pearl Street Films wurde diese entwickelt und rund eineinhalb Jahre später nun mit dem ursprünglichen Titel "Incorporated" geordert. Gezeichnet wird eine Welt, in der wenige Unternehmen über gefühlt uneingeschränkte Macht verfügen. Ein Einzelner macht es sich jedoch zur Aufgabe, dies zu durchbrechen. Seine Beweggründe haben dabei auch mit der Zuneigung zu einer Frau zu tun, die er retten will. Die könnte jedoch tödliche Folgen haben. Angaben des Mediendienstes "The Hollywood Reporter" zufolge hat Netflix ebenfalls eine neue Serie bestellt, was jedoch noch nicht offiziell vom Streamingdienst aus Kalifornien bestätigt wurde. Dabei handelt es sich um eine Comedy-Adaption zum Bestseller "#Girlboss", der Autobiographie von Fashion-Label-Gründerin Sophia Amoruso. Drehen soll sich die Serie um den Aufstieg Sophias zur Multimillionärin mit 27 durch die Gründung eines Fashion-Imperiums. Eine der ausführenden Produzentin ist Charlize Theron.

USA Network© USA Network
Ein von Aliens besetztes Los Angeles stellt in der Serie "Colony" den Handlungsrahmen dar. Diese Fiktion soll nun ausgedehnt werden: USA Network räumt der Frage über den mit Abwehrhaltung und Anpassung einhergehenden Umgang einer Gesellschaft mit besagter Kolonisierung mehr Zeit ein. Nach nur drei Ausgaben der zehn Folgen umfassenden Premierenstaffel gab es grünes Licht für eine zweite Staffel von "Lost"-Schöpfer Carlton Cuse, die dann zudem drei Episoden stärker daher kommen wird. Düster sieht es dahingegen bei zwei anderen Serien aus. Da die Erwartungen von WGN America hinsichtlich "Manhattan" größer waren, wurde diese nun nach zwei Staffeln aufgrund mangelnden Zuschauerinteresses eingestellt. Nicht weitergehen wird es zudem auch für "Finding Carter" bei MTV. Auch dort ist nach zwei Staffeln Schluss.

CBS© CBS
NBC wird künftig noch mehr Football übertragen als bislang schon. Denn zu den Sonntagsspielen hat sich NBC nun auch Donnerstags-Spiele gesichert. Bislang liefen acht davon - neben dem NFL Network - allein bei CBS, künftig dürfen NBC und CBS jeweils fünf Spiele übertragen. CBS beginnt dabei, danach übernimmt NBC. Der NFL beschert der Split einen warmen Geldregen: Während bislang CBS 300 Millionen Dollar zahlte, legt nun jeder der beiden Sender jeweils 225 Millionen Dollar auf den Tisch - alles in allem also ein Einnahmen-Zuwachs um 50 Prozent. Die Sender sind bereit, diese hohen Summen zu zahlen, weil Live-Übertragungen für hohe Live-Zuschauerzahlen sorgen, während fiktionale Formate zunehmend zeitversetzt geschaut werden.

CBS© CBS
Sumner Redstone war über viele Jahrzehnte einer der einflussreichsten Medienmacher der USA. Er ist Mehrheitseigentümer seines Unternehmens National Amusements - und das hält wiederum die Mehrheit an den Unternehemen Viacom und CBS Corporation. Redstone hatte die beiden Unternehmen erst Ende 2005 getrennt. Doch Redstone ist inzwischen 92 Jahre und zudem in schlechter gesundheitlicher Verfassung. Angesichts dessen gab er in dieser Woche seinen Posten als Executive Chairman der CBS Corporation ab. An seine Stelle rückt CBS-CEO Leslie Moonves auf - man setzt also auf Kontinuität. Sumners Tochter Shari Redstone bleibt weiterhin Vice Chairman, auch der Einfluss der Redstone-Familie bleibt also unverändert. Der Schritt war seit längerem erwartet worden, da Redstone dem Vernehmen nach kaum noch in der Lage war, selbst Entscheidungen zu treffen. Die Aktionäre hatten daher auf seine Ablösung gedrängt, im Januar ordnete gar ein Gericht eine Untersuchung von Redstones Gesundheitszustand an.

Kevin Spacey© T. Lueckerath
Das Minimajor-Studio Relativity hat das Insolvenzverfahren in dieser Woche hinter sich gelassen - doch es lief bei Weitem nicht so reibungslos ab, wie man sich das erhofft hatte. Der zuständige Richter verweigerte nämlich zunächst den Antrag, die Insolvenz zu verlassen, weil er Zweifel an der ausreichenden Finanzierung habe, zumal noch viele Einsprüche von Gläubigern offen seien und es auch einen Rechtsstreit mit Netflix gebe. "Es gibt zu viele Dinge, die noch nicht abgeschlossen sind", erklärte der Richter. Nach einer turbulenten Verhandlung ließ sich das Gericht dann aber doch noch überzeugen, dem Antrag zuzustimmen - allerdings nur unter Bedingungen. So muss Relativity noch beweisen, dass man sich eine 80-Millionen-Dollar-Finanzierung gesichert hat und zudem feste Verträge mit Kevin Spacey und Dana Brunetti vorlegen, die das Studio künftig führen sollen. Nun darf man gespannt sein, in welche Richtung das kreative Duo Relativity Media in Zukunft führen wird.

US-Quoten-Update

FX Networks© FX Networks
20 Jahre nach dem aufsehenerregenden Prozess gegen O. J. Simpson sorgt der Fall erneut für Aufsehen - und zwar im Fernsehen. Der Kabelsender FX hat nämlich in dieser Woche die neue Serie "The People v. O.J. Simpson: American Crime Story" an den Start gebracht und damit einen neuen Rekord aufgestellt. 5,11 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge direkt am ersten Tag - damit wurde der Rekord, der bislang noch von "The Shield" gehalten wurde - der ersten FX-Dramaserie überhaupt - eingestellt. Der Vergleich bezieht sich hier auf die erste Folge einer Serie - mit anderen Episoden hatten diverse FX-Serien auch schon mehr Zuschauer. Auch in der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen lief es für "The People v. O.J. Simpson" mit einem 2,0-Rating hervorragend und war gleichauf mit "Super Bowl's Greatest Commercials" bei CBS sogar Marktführer bei den jungen Zuschauern.

FOX© FOX
Bei den Networks waren die letzten Tage neben der Werbeparade vor dem Super Bowl noch von weiteren Specials geprägt. Fox zeigte etwa das Musical "Grease" live und hatte mit 12,21 Millionen Zuschauern die meistgesehene Sendung der letzten sieben Tage im Programm. In der Zielgruppe lief es mit 4,3/13 Prozent Marktanteil ebenfalls hervorragend. Kein Glück hatte hingegen ABC mit seinem Zweiteiler über Bernie Madoff, der mit einem betrügerischen System einen Schaden von 50 Milliarden US-Dollar angerichtet hatte. Die Lust, sich nochmal auf das Thema einzulassen, war aber insbesondere bei den Jüngeren offensichtlich begrenzt. Mit 1,2/4 Prozent in der Zielgruppe blieb der erste Teil schon klar hinter den Erwartungen zurück und sortierte sich hinter "American Idol" und "2 Broke Girls" nur auf Platz 3 ein. Insgesamt hatten 7,1 Millionen Zuschauer eingeschaltet.

Muppet Show© Disney Channel
Noch eine Enttäuschung für ABC: Die im Herbst noch so stark gestartete "Muppets"-Serie, die über die Winterpause nach einem fortlaufenden Quotenverfall überarbeitet worden war, meldete sich mit neuen Tiefstwerten zurück. Mit 0,9/3 Prozent in der Zielgruppe wurde die bislang schwächste Quote nochmal um 0,2 Ratings-Punkte unterboten. Übrig waren gerade mal noch 2,76 Millionen Zuschauer. Zum Serienstart hatten im September noch neun Millionen Zuschauer eingeschaltet. Federn gelassen hat in Woche 2 auch "The X-Files". Hier besteht aber noch kein Grund zur Unzufriedenheit: Zwar schalteten 1,3 Millionen Zuschauer weniger ein als in der Vorwoche, mit 8,37 Millionen Zuschauern insgesamt und 2,7/8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe (Ratings/Share) kann die Fortsetzung des Mystery-Klassikers noch immer als voller Erfolg gelten.