Deutschland 83© UFA Fiction
Großer Grund zur Freude bei UFA Fiction: Auf Anhieb gelang es "Deutschland 83" gleich mit der ersten Folge, den Titel der erfolgreichsten fremdsprachigen Serie in der britischen Geschichte einzuheimsen – zumindest, wenn man einzelne Folgen in Betracht zieht. Nachdem vor anderthalb Wochen bereits 1,24 Millionen Zuschauer die lineare Ausstrahlung der ersten Episode auf Channel 4 verfolgten, verdoppelte sich diese Zahl inklusive der zeitversetzten Nutzung binnen einer Woche nahezu auf 2,46 Millionen Zuschauer. Keine andere fremdsprachige Serie verzeichnete im Verlauf der Ausstrahlung bisher eine so hohe Zuschauerzahl. Spitzenreiter war bisher das französische "The Returned", das ebenfalls auf Channel 4 gesendet wurde und im Sommer 2013 mit einer Folge 2,28 Millionen Zuschauer erreichte. In der Top10 befindet sich mit "Unsere Mütter, Unsere Väter" neben "Deutschland 83" übrigens auch eine weitere deutsche Produktion. Der ZDF-Zweiteiler erreichte im April 2014 auf BBC Two 1,18 Millionen Zuschauer und landet damit auf Platz 8. Im Fernsehen musste "Deutschland 83" am vergangenen Sonntag mit der zweiten Folge übrigens Verluste hinnehmen. 820.000 Zuschauer schalteten die zweite Folge zur besten Sendezeit ein, womit Channel 4 einen Marktanteil von 3,4 Prozent erzielte. Für eine untertitelte Serie im deutschen Originalton ist aber auch das noch ein zufriedenstellender Wert.

BBC One Ident© BBC One
Auch BBC One musste am Sonntagabend Verluste hinnehmen. "War and Peace" verlor binnen Wochenfrist bei der zweiten Ausgabe rund eine Million Zuschauer und unterhielt nur noch 5,33 Millionen Zuschauer – womit allerdings ein noch immer zufriedenstellender Marktanteil von 22,2 Prozent erreicht wurde. "Still Open All Hours" schlug sich am Vorabend mit 6,99 Millionen Zuschauern und 31,0 Prozent dennoch deutlich besser, "Countryfile" erreichte davor sogar 7,40 Millionen Zuschauer und einen ausgezeichneten Marktanteil von 34,2 Prozent. Wenig Erfolg hatte unterdessen der Privatsender ITV. Direkt gegen "War and Peace" ging "Beowulf" auch mit der zweiten Episode sang- und klanglos unter und fiel sogar noch leicht auf nur noch 2,06 Millionen Zuschauer. Mehr als 9,3 Prozent war damit nicht zu holen. Damit profitierte die Serie auch kaum von "Endeavour", das zuvor noch 4,75 Millionen Zuschauer unterhielt und damit gute 19,4 Prozent einfuhr. Besser lief es am Mittwoch bei der Rückkehr von "Midsomer Murders". Die im ZDF als "Inspector Barnaby" laufende ITV-Serie erreichte mit dem Staffelauftakt 4,95 Millionen Zuschauer und sehr gute 21,5 Prozent. Am Donnerstag musste sich der Neustart "Jericho" unterdessen dem Start der fünften Staffel von "Death in Paradise" geschlagen geben. Die BBC-One-Serie wurde von 6,82 Millionen Zuschauern bzw.. 30,2 Prozent gesehen, während "Jericho" auf ITV nur 2,96 Millionen Zuschauer einschalteten.

The Voice UK© BBC
Am Samstag startete bei BBC One die letzte Staffel "The Voice UK", bevor die Castingshow im kommenden Jahr ins Privatfernsehen von ITV wechselt. Vom Auftakt hat man in London sicherlich mehr erwartet: Zwar schalteten auf den ersten Blick äußerst gute 7,12 Millionen Zuschauer ein (32,0 Prozent) – im Vergleich zum Vorjahresauftakt verlor die Castingshow damit aber rund eine Million Zuschauer. Damit lag "The Voice UK" diesmal auf Augenhöhe mit "The X Factor", das zum Start im vergangenen Herbst mit 7,11 Millionen fast genauso viele Zuschauer erreichte. Schlechter als vor einem Jahr startete unterdessen auch "Celebrity Big Brother". Der bereits am vergangenen Dienstag gesendete Auftakt wurde von 2,67 Millionen Zuschauern gesehen. Das waren rund 400.000 Zuschauer weniger als noch vor einem Jahr, allerdings auch ähnliche viele Zuschauer mehr als bei der stets schwächeren Sommer-Staffel. Bereits am Donnerstag fiel die Reality-Show dann erstmals unter die Zwei-Millionen-Marke und landete bei 1,85 Millionen Zuschauern und 8,2 Prozent.

Weitere Nachrichten aus UK

Formel 1© RTL / Lucas Gorys
Über die Weihnachtstage wurde der frühere Formel-1-Fahrer und BBC-Kommentator David Coulthard bereits als Co-Moderator von "Top Gear" gehandelt – auch ohne eine Bestätigung seitens der BBC galt sein Engagement, auch in Anbetracht der Tatsache, dass die BBC die Formel 1 verloren hat, bereits als sicher. Nun wird daraus aber wohl doch nichts. Denn David Coulthard bleibt der Formel 1 auch weiterhin treu: Er wechselt den Sender schlicht mit den Rechten und wird die Königsklasse des Motorsports künftig auf Channel 4 präsentieren. Coulthard wird dabei nicht nur vor der Kamera in Erscheinung treten, sondern die Übertragungen mit seiner Firma Whisper Films, die er gemeinsam mit BT-Moderator Jake Humphrey führt, auch für Channel 4 produzieren. Auch Mark Wilkin, der hinter den Kulissen für die BBC die Strippen zog, wechselt übrigens zu Whsiper Films, was für den neuen Rechteinhaber Channel 4 ein entscheidender Fakt bei der Wahl des Produktionspartners war.

SpongeBob Schwammkopf© Nickelodeon
Und noch mehr Sport: Viacom nutzt die im vergangenen Jahre erworbenen Rechte an den Highlights der Football League nicht mehr nur bei Channel 5, sondern lässt künftig auch Spongebob Schwammkopf die Highlights des Spieltages zusammenfassen. Jeden Samstag wird Nickelodeon künftig die Highlights aus League Championship, League 1 und League 2 unter dem Titel "Nick Kicks" künftig auch für Kinder aufbereiten. Neben den Highlights soll es auch eine Reihe anderer, eher unterhaltsamerer Clips und Einblicke hinter die Kulissen geben. Unter anderem wird Spongebob in jeder Sendung auch gegen das Maskottchen einer Mannschaft in einer Challenge antreten. Neben Spongebob gibt es aber freilich auch noch zwei richtige Moderatoren: Durch die Sendung führt Roman Kemp von Capital FM gemeinsam mit Rachel Stringer, die bislang bei BT Sport und dem Nickelodeon-Konkurrenten CBBC vor der Kamera steht. Auch Box-Freunde können sich in Großbritannien übrigens freuen. Der UKTV-Sender Dave hat sich die Rechte am Kampf zwischen David Haye und Mark De Mori gesichert. Der Kampf wird am Wochenende damit im Free-TV gesendet.

Ellen DeGeneres© Ellen
Schon seit über zwölf Jahren führt Ellen DeGeneres in den Staaten durch ihre eigene, äußerst beliebte Talkshow und wurde seither mit Preisen überhäuft. Künftig kommen auch britische Fernsehzuschauer problemlos in den Genuss der "Ellen DeGeneres Show": Recht kurzfristig wird der Unterhaltungskanal ITV2 die Talkshow bereits in der kommenden Woche ins Programm nehmen. Die freudige Nachricht verbreitete Ellen am Montag per Twitter, ITV2 bestätigte daraufhin dann auch den täglichen Sendeplatz. Los geht es am kommenden Montag; ab dann läuft "The Ellen DeGeneres Show" immer montags bis freitags um 13:45 Uhr und damit in Anschluss an "Loose Woman" im Hauptprogramm. Neue Rechte hat sich auch 5* gesichert – bzw. von der Mutter Viacom spendiert bekommen. Der Unterhaltungskanal wird nämlich die MTV-Serie "The Shannara Chronicles" in Großbritannien senden. Wann es los geht, ist allerdings noch nicht bekannt. Anders sieht das bei "The X-Files" ("Akte X") aus. Channel 5 wird den Reboot der US-Serie ab Anfang Februar im Hauptprogramm senden.

Schottland entscheidet: BBC© DWDL/BBC
In den vergangenen Monaten wurden immer wieder Stimmen aus Schottland laut, die eine größere Eigenständigkeit der BBC im britischen Norden forderten. Nun kommt Generaldirektor Tony Hall den Schotten offensichtlich tatsächlich einen großen Schritt entgegen. Geplant ist demnach ein eigener Sender für Schottland, der aufgrund der eingefrorenen Gebühren und Sparmaßnahmen allerdings nur online verbreitet werden soll. Laut "Guardian" soll Hall einem Kommittee des schottischen Parlaments gegenüber außerdem angekündigt haben, das News-Angebot für Schottland noch einmal zu prüfen. Möglich ist damit auch die Einführung einer eigenen Hauptnachrichtensendung , welche die BBC News um 18:00 Uhr ersetzen würde. Im Web sollen außerdem neue schottische Homepages für den BBC iPlayer, die Sportseiten und die Hauptseite eingeführt werden. Insgesamt will Hall die Verteilung der Programme über das Königreich erneuern, womit auch mehr Unterhaltungsformate von schottischen Produzenten hergestellt werden sollen.