Mit "Wetten, dass..?" und "Schlag den Raab" sind seit der Verleihung des bislang letzten Fernsehpreises zwei der erfolgreichsten Shows des Landes beendet worden, wenn auch aus völligunterschiedlichen Gründen. Beide Formate eint, dass sie in der Vergangenheit jeweils schon als Beste Unterhaltungssendungen mit dem Fernsehpreis ausgezeichnet wurden - die lange Jahre von Thomas Gottschalk geprägte ZDF-Show erhielt den Preis sogar gleich zwei Mal. Im ersten Fernsehpreis-Jahr, also 1999, wurde der Klassiker ebenso geehrt wie 2009, als "Wetten, dass..?" im Übrigen zusammen mit "Schlag den Raab" nominiert war.

Stefan Raab durfte sich dennoch zwei weitere Male über eine Fernsehpreis-Auszeichnung freuen: So erhielt seine Castingshow "Unser Star für Oslo", die die spätere ESC-Gewinnerin Lena Meyer-Landrut im Jahr 2010 den Preis, ehe ein Jahr später auch der Eurovision Song Contest in Düsseldorf von der Jury bedacht wurde. Es war übrigens das bis dato letzte Mal, dass sich ein öffentlich-rechtlicher Sender in der Unterhaltungs-Kategorie durchsetzen konnte - es ist also eines der wenigen Genres, das sich seit jeher für gewöhnlich in der Hand der Privaten befindet.

Neben "Wetten, dass..?" gelang es in der Geschichte des Fernsehpreises noch zwei RTL-Shows, die Auszeichnung doppelt einzuheimsen. So erhielt der Quiz-Klassiker "Wer wird Millionär?" im Jahr 2000 - und damit kurz nach dem Start - seinen ersten Fernsehpreis, ehe sechs Jahre später für das denkwürdige Prominentenspecial mit Horst Schlämmer die nächste Ehrung folgte. Und auch die häufig kritisierte Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" ging doppelt als Sieger hervor: Preise gab es für die Show mit Dieter Bohlen in den Jahren 2003 und 2008, also in jenem Jahr, in dem Marcel Reich-Ranicki für einen bis heute denkwürdigen Eklat bei der Preisverleihung sorgte. Vielleicht hätte ihm die ein Jahr zuvor ausgezeichnete "80er Show" besser gefallen.

Beim Blick auf die Gewinner-Riege der vergangenen Jahre fällt aber vor allem eines auf: Es sind vor allem Musikshows, die die Juroren begeistern konnten. Neben "DSDS", "Unser Star für Oslo" und dem Eurovision Song Contest" gewannen zuletzt auch "The Voice of Germany" und "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" jeweils einen Deutschen Fernsehpreis. Dazwischen mischte sich noch die Tanzshow "Got to Dance" in die Riege der Gewinner - die ungleich erfolgreichere RTL-Show "Let's dance" ging hingegen bisher leer aus.

Bis "The Voice" und "Got to Dance" kamen, konnte sich Sat.1 übrigens sieben Jahre lang nicht über einen Unterhaltungs-Fernsehpreis freuen. Dabei hatte man zwischen 2001 und 2005 gleich drei Mal abgeräumt - zunächst mit der "Harald Schmidt Show", später dann mit "Genial daneben" und "Clever!". In diesem Jahr könnte sich "The Voice of Germany" übrigens in die Reihe der Doppel-Gewinner mischen. Neben der Castingshow ist auch "Sing meinen Song" wieder für den Deutschen Fernsehpreis nominiert. Eines ist jedenfalls schon jetzt klar: Die Unterhaltung bleibt auch 2016 eine Privatsender-Domäne. Hoffen können nämlich auch noch die Macher der ProSieben-Show "Joko gegen Klaas - Das Duell um die Welt". Wie würden Sie entscheiden?

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