Top Gear mit Chris Evans© BBC/Channel 4
Im kommenden Jahr wird das runderneuerte "Top Gear" an den Start gehen – nachdem sich die BBC nach einer Auseinandersetzung von Jeremy Clarkson trennte und dieser seine Kollegen gleich mitnahm, um bei Amazon Prime Instant Video eine neue Show zu starten. Bekannt ist bereits, dass Chris Evans neuer Hauptmoderator von "Top Gear" sein wird und nun ist auch ein weiter Kniff vorgestellt worden, mit dem die Zuschauer auch zukünftig noch zu "Top Gear" gelockt werden sollen: Die Autoshow soll fortan Woche für Woche live ausgestrahlt werden. Laut "Sun" verspricht sich Evans, dass die Show dadurch aufregender werde. Außerdem sieht er seine Stärken im Live-Fernsehen. Unklar ist noch, wer an der Seite von Evans Teil der Show sein wird. Zoe Balls, der bereits ein gutes Abschneiden im Casting nachgesagt wurde, wird es aber offensichtlich nicht: Evans selbst teilte per Twitter mit, dass Balls gar nicht für "Top Gear" vor der Kamera stand. Klar ist aber, dass auch eine Frau Teil der Neuauflage sein soll.

BBC One Ident© BBC One
David Walliams, einst gemeinsam mit Matt Lucas durch "Little Britain" richtig bekannt geworden, arbeitet an einer neuen Sktech-Show und konnte dafür prominente Namen gewinnen. Am Wochenende wird der Pilot für "David Walliams and Friends" in London aufgezeichnet, mit dabei ist dann auch "Absolutely-Fabulous"-Star Joanna Lumley. Daneben konnte Walliams auch Morgana Robinson aus "House of Fools" und Mike Wozniak aus "Man Down" gewinnen. Entwickelt wird die neue Sketch-Show für die BBC, sofern der Pilot überzeugt ist das Format für BBC One eingeplant. Während noch unklar ist, ob Walliams inhaltlich an "Little Britain" anschließen wird, erhofft man sich bei der BBC bereits, ein totgeglaubtes Genre wiederzubeleben. Beim Unterhaltungskanal ITV2 hat man dagegen Prankshows für sich entdeckt und mit "Glitchy" gleich einmal eine neue angekündigt. Darin werden Ryan Samspon ("Plebs") und andere junge Comedians Normalos in vollkommen erfundene und (zumindest zum heutigen Zeitpunkt) absurde Reality-Shows locken. Geplant sind halbstündige Folgen, die noch im Herbst gesendet werden sollen.

BBC One Ident© BBC One
Viele kennen Anne Robinson wohl vermutlich aus "The Weakest Link", wo sie etliche Jahre die toughe Fragenstellerin mimte. Robinson ist aber auch das Gesicht des Verbrauchermagazins "Watchdog". Während "The Weakest LinK" längst Geschichte ist, hat Robinson nun auch ihren Abschied von "Watchdog" bekannt gegeben. Im kommenden Jahr wird Robinson "Watchdog" verlassen, was allerdings nicht ihr erster Abschied ist. Insgesamt wird sie die BBC-Sendung dann fünfzehn Jahre präsentiert haben, legte zu Beginn des Jahrtausends aber ebenfalls bereits eine achtjährige Pause ein und kehrte 2009 zur Sendung zurück. Im Sommer führte Robinson bereits durch "Britiain's Spending Secrets" und soll im neuen Jahr für ein weiteres Reportageformat vor der Kamera stehen. Romantischer wird es derweil bei Channel 4 zugehen. Unter dem Titel "All Hail the Veil" ist dort eine dreitilige Sendung angekündigt, in der es um die Suche nach dem perfekten Brautkleid geht.

ITV© ITV
Geplant war "Safe House" anfangs als Miniserie, doch schon vor dem Start wurden Wünsche laut, aus dem Format eine wiederkehrende Serie zu machen. Nachdem dann auch noch die Quoten stimmten, wurde dies immer wahrscheinlicher und tatsächlich: ITV hat nun eine zweite Staffel der Serie bestellt, in der Christopher Eccleston und Marsha Thomason ein Paar spielen, deren Gästehaus als Unterschlupf für eine Polizeimission dient. Bis es soweit ist, dauert es aber noch eine Weile: Die Dreharbeiten sollen erst im Februar kommenden Jahres im Lake District im Nordwesten Englands starten. BBC One hat derweil ein neues Drama angekündigt, das den Irakkrieg thematisiert. In "Reg" soll es um den Vater Reg Keys gehen, dessen Sohn im Irakkrieg starb und der enttäuscht ist, weil er keine Antworten von Premierminister Tony Blair erhält. Als Folge entscheidet Reg sich dazu, selbst bei der Generel Election anzutreten. Die Titelrolle wird von Tim Roth gespielt, mit dabei als seine Ehefrau Sally ist außerdem Anna Maxwell Martin.

BBC Plaza© DWDL
Mit großen Schritten in Richtung Haushaltsabgabe: In den Gesprächen rund um eine Erneuerung des britischen Gebührenmodells, das bislang Online-Dienste nicht abdeckt, zeichnet sich ab, dass die Briten das Modell der deutschen Haushaltsabgabe adaptieren werden. In der vergangenen Woche sprach sich die BBC bereits dafür aus und nun schloss sich auch Kulturstaatsekretär John Whittingdale für das System aus. Whittingdale will sich zwar noch nicht festlegen, weil offiziell erst im kommenden Jahr entschieden wird, liebäugelt aber bereits mit Einzugsmodalitäten. Vorstellen kann er sich etwa, dass der neue Rundfunkbeitrag gemeinsam mit der Gemeindesteuer eingezogen wird. Diese ist abhängig von der Hausgröße, wodurch es laut Whittingdale – anders als hierzulande – anstelle eines einheitlichen Betrages auch beim Rundfunkbeitrag ein abgestuftes System statt eines einheitlichen Betrages geben könnte. Sparen wird die BBC so oder so aber wohl auch in Zukunft noch müssen. Generaldirektor Tony Hall stellte nun aber noch einmal klar, dass dies nicht die Kindersenders betreffen werde. CBeebies und CBBC sollen auch in Zukunft noch linear senden. In der vergangenen Woche hatte die BBC selbst dafür gesorgt, dass Gerüchte um ein Aus der Kindersender gestreut wurden, als darauf verwiesen wurde, dass Kinder die neue Kindermediathek BBC iPlay dem klassischen Fernsehen vorziehen könnten.

BBC Sport© BBC
Touchdown für die BBC: Nicht nur hierzulande orientiert sich die NFL im Fernsehen neu, sondern auch in Großbritannien. Dort bekam nun die öffentlich-rechtliche BBC den Zuschlag für die kommenden zwei Jahre; bislang hielt Channel 4 die Rechte. Der kommende Super Bowl wird dadurch im Programm der BBC laufen. Zudem umfasst der Deal die Live-Übertragung der Spiele aus dem Wembley Stadion, die entweder bei BBC Two oder über den Red Button gesendet werden. Ab Anfang November wird es zudem ein wöchentliches Format geben, in dem die Highlights der NFL-Spiele zusammengefasst werden. Eingeplant ist die Highlights-Show ebenfalls bei BBC Two. Die beiden Bezahlsender Sky Sports und BT Sport haben unterdessen ihre Verträge mit der Scottish Premier League bis 2020 verlängert. Beide Sender können dadurch pro Saison jeweils mindestens 30 Spiele senden. BT Sport hat sich zudem Rechte an bis zu sechs Spielen der Play-Offs gesichert.

UK-Quoten-Update

The X Factor© ITV
"This is England '90" feierte am vergangenen Sonntag eine ordentliche Premiere bei Channel 4, war allerdings kein Überflieger. Die erste Folge der lange erwarteten Fortsetzung der Reihe erreichte zum Auftakt 1,56 Millionen Zuschauer und damit einen Marktanteil von guten 7,2 Prozent. Die anschließende Doku "The 90s: 10 Years that Changed the World" blieb danach auch schon bei nur noch 795.000 Zuschauern und 6,1 Prozent stecken. Ernüchternd verlief das Finale von "The Trials of Jimmy Rose" am gleichen Abend bei ITV. Nur 2,93 Millionen Zuschauer interessierten sich dafür, womit lediglich 13,6 Prozent auf die Uhr standen. Besserung dürfte der kommende Sonntag bringen: Dann startet die finale Staffel von "Downton Abbey" am Sonntagabend im Anschluss an "The X Factor". Die Castingshow konnte sich an diesem Sonntag übrigens wieder etwas steigern und unterhielt diesmal 6,96 Millionen Zuschauer – so viele schauten sonntags in diesem Jahr noch nicht zu, allerdings ist es auch noch immer weniger als samstags einschalten. Hier erreichte "The X Factor" mit 7,55 Millionen Zuschauern ein neues Staffelhoch, das einem Marktanteil von 36,5 Prozent entspricht. Erfolgreichste Show war aber auch in dieser Woche wieder der "Great British Bake Off", der endlich auch wieder für "soggy bottoms" sorgte. 9,49 Millionen Zuschauer sahen die Backshow im Schnitt, womit BBC One außerordentlich gute 43,4 Prozent erreichte.

Channel 4© Channel 4
Die neue Reality-Reihe "Hunted", in der sich vierzehn Kandidaten auf die Flucht begeben und in Großbritannien untertauchen sollen, legte am Donnerstag einen ordentlichen Start hin. 1,73 Millionen Zuschauer verfolgten den Auftakt auf Channel 4, womit der Sender einen guten Marktanteil von 8,9 Prozent zur besten Sendezeit erreichte. Zuvor erreichte "Location, Location, Location" bereits 7,7 Prozent, "First Dates" unterhielt am späten Abend noch über eine Million Zuschauer und damit 7,9 Prozent. Richtig durch die Decke gingen die Quoten für den Sender allerdings erst am Freitag: Die Rückkehr von "Gogglebox" ließen sich 3,54 Millionen Zuschauer nicht entgehen – abseits der Soaps war die Reihe damit das meistgesehen Programm des Tages und holte starke 17,3 Prozent. Über Channel 4+1 kamen zudem noch einmal 598.000 Zuschauer und 3,9 Prozent hinzu. Channel 5 kam dagegen mit dem ehemaligen Channel-4-Format "Celebrity Big Brother" und einer Fake-Fake-Evicton nur auf 1,36 Millionen Zuschauer und genau sieben Prozent.