Die "Hart aber fair"-Ausgabe zum Thema "Nieder mit den Ampelmännchen - Deutschland im Gleichheitswahn?" war nicht gut, doch der Staub, den die schon im März ausgestrahlte Sendung in diesen Tagen aufwirbelt, sucht seinesgleichen. Inzwischen beschäftigte sich der Rundfunkrat nach einer Programmbeschwerde mit der Ausgabe und der WDR hat die Sendung erst aus der Mediathek entfernt und sich dann gegen Zensur-Vorwürfe zur Wehr gesetzt.

Am Mittwoch machte nun eine Meldung der "Bild"-Zeitung die Runde, wonach Frank Plasberg am 7. September mit denselben Gästen von damals noch einmal über dasselbe Thema sprechen wird. Das hat vielerorts für Kopfschütteln gesorgt und führte nun zu einer weiteren Stellungnahme seitens des WDR. "Die Redaktion der Talksendung 'Hart aber fair' befindet sich in einer sehr frühen Planungsphase für eine erneute Sendung über das Thema 'Gleichstellung'. Schließlich bereitet die Redaktion auch gerade parallel die kommende Ausgabe zum gesellschaftlich wichtigen Thema 'Flüchtlinge' vor", ließ der Sender am Mittwoch verlauten.

Es liege daher "in der Natur der Sache, dass eine finale Gästerunde für eine Sendung, die in den kommenden Wochen laufen soll, noch nicht feststehen kann", sagte eine WDR-Sprecherin. "Es ist üblich, dass die Redaktion in der Vorbereitung einer 'Hart aber fair'-Sendung mit vielen möglichen Diskussionspartnern spricht. Darunter sind für die erneute Sendung über Gleichstellung auch Personen, die in der Sendung 'Nieder mit den Ampelmännchen' vom 2.3.2015 zu Wort gekommen sind. Die Redaktion fragt aber darüber hinaus zu dem Thema auch andere mögliche Gäste an."

Aus den Anfragen lasse sich jedoch "keinesfalls die finale Konstellation der Talkrunde ableiten", betonte der WDR. "Über diese entscheidet die Redaktion erst zu einem späteren Zeitpunkt - je nach redaktioneller inhaltlicher Festlegung, über welche Aspekte nun detailliert diskutiert werden soll." Ob es tatsächlich Not tut, das Thema nun abermals aufzugreifen, steht freilich auf einem anderen Blatt.

Publizistin Birgit Kelle, die schon im März dabei war, ließ unterdessen schon durchscheinen, auch im September wieder in der Runde zu sitzen. "Ich hoffe, dass der Rundfunkrat diesmal zufrieden ist und wir nicht monatlich antanzen dürfen", stichelte sie und kritisierte zugleich den WDR: "Ich finde es seltsam, wie der WDR mit einem seiner besten Moderatoren umgeht. Das hat Frank Plasberg nicht verdient." Auch FDP-Vize Wolfgang Kubicki hatte sich zuvor gegenüber "Bild" bereits hämisch geäußert: "Meine erste Frage in der Runde wird sein: Lieber Herr Plasberg, was darf ich sagen, ohne gleich wieder aus der Mediathek zu fliegen?"

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