ITV© ITV
Die Briten haben Tutanchamun für sich entdeckt: Beim Privatsender ITV ist derzeit eine neue Eventserie in der Entwicklung, in der es um den Fund des Grabes des Pharaos geht. Im Mittelpunkt der Serie steht Howard Carter, der das Grab des ägyptischen Pharaos im Jahre 1922 entdeckte. Einsetzen wird die Serie "Tutankhamun" aber bereits siebzehn Jahre zuvor, als Carter eine Expedition anführt, später aber seine Erlaubnis zu graben verliert und sich mit dem Aristokraten Lord Carnavon anfreundet, um wieder als Archäologe arbeiten zu können. Entwickelt wird die Serie von Guy Burt, der bereits hinter "The Bletchley Circle" steckte. Gedreht werden sollen die vier Folgen gegen Jahresende in Südafrika. Leichter macht es sich Channel 5, das sich ebenfalls dem Pharao widmet. Dort wird man schlicht die entsprechende Miniserie des amerikanischen Senders Spike übernehmen. "Tut" startet in den USA am kommenden Sonntag und soll bald darauf dann auch bei Channel 5 laufen. Spike und Channel 5 gehören beide zu Viacom.

Sherlock - Victorian Special© BBC
Bis es eine ganze Staffel von "Sherlock" gibt, wird es bekanntlich noch dauern - auch zur Überbrückung der Wartezeit soll es aber ja ein Special rund um Weihnachten geben, das "Sherlock" in das viktorianische Zeitalter führt. Wer keine Lust hat, sich dieses Special im kleinen Kreise vor dem Fernseher anzusehen, kann alternativ auch ins Kino gehen. Wie Steven Moffat auf der Comic Con verkündete, werde das Special von "Sherlock" nämlich auch in ausgewählten Kinos laufen - und das nicht nur auf der Insel, sondern auf der ganzen Welt. Details stehen noch aus, ähnlich ging man auch mit deutschen Kino-Partnern in der Vergangenheit aber bereits bei "Doctor Who" vor. Fans der Kultserie können schon einmal ihren Kalender zücken, denn der Starttermin der neunten Staffel steht nun fest. Los geht es am 19. September auf BBC One und auf BBC America in den USA. In Deutschland wird die neunte Staffel wieder exklusiv im FOX Channel laufen - wann es dort los geht, ist allerdings noch nicht entschieden.

lifetime© lifetime
Während Heidi Klum bei ProSieben Jahr für Jahr nach neuen Models fahndet, endete die Topmodel-Suche bei Sky Living bereits vor zwei Jahren. Dort wollte man sich auf "The Face" konzentrieren, aber auch diese Castingshow war rasch Geschichte. Jetzt kehrt das Original zurück, allerdings nicht bei Sky. Der Frauenkanal Lifetime hat sich die Rechte gesichert und wird im kommenden Jahr eine neue Staffel auf Sendung bringen; dann aber wieder als "Britain's Next Topmodel", also ohne irische Beteiligung. Während die Juroren noch unbekannt sich und auch nicht gesagt wurde, ob wie in den Staaten künftig auch hübsche Kerle gesucht werden, steht bereits fest, dass in der Neuauflage wie im amerikanischen Vorbild soziale Netzwerke im Entscheidungsprozess eine größere Rolle spielen sollen. Gedreht wird ab September. Sky hat derweil einen Ausblick auf das Programm des Unterhaltungskanals Sky1 gegeben. Dort sicherte man sich das "Muppets"-Fernseh-Revival und wird die Mockumentary zügig nach der US-Premiere senden. Außerdem wird Ashley Jensen wieder in die Rolle der Agatha Raisin schlüpfen und diesmal eine ganze, acht Folgen umfassende Staffel bekommen. Der Pilot "The Quiche of Death", in dem Raisin vom hektischen London ins verschlafene Dorf Carsley zieht und dort schnell in einen Mordfall eingewickelt ist, überzeugte bereits zu Weihnachten.

The Voice UK© BBC/Talpa
Ist die Zukunft von Shows wie "The Voice UK" bei der BBC wirklich unsicher? Die traditionsreiche Anstalt steht derzeit im Schussfeuer der Regierung und soll erhebliche Summen einsparen. Und offenbar stört man sich auch mal wieder am Unterhaltungsprogramm der BBC, die mit Shows wie "The Voice UK" und "Strictly Come Dancing" wahre Quotenrenner im Programm hat. Ein Green Paper soll am Donnerstag veröffentlicht werden und Grundlage der politischen Debatte sein. Darin wird offenbar vor allem der Show-Output kritisiert. Geht es nach Kulturstaatssekretär John Whittingdale, dann soll sich die BBC auf Formate und Genres beschränken, die noch nicht von Konkurrenten bedient werden - "The Voice UK" wird hier gerne als Beispiel genannt, weil alleine ITV ja zwei große Castingshows im Programm hat. Wie realistisch es aber ist, in einer so riesigen Fernsehlandschaft nur noch nicht beackerte Genres abzudecken, liegt auf einem anderen Blatt. BBC-Generaldirektor konterte auch bereits und sagte, die BBC habe eine Pflicht zu informieren, zu bilden und zu unterhalten.

BBC Plaza© DWDL
Shows helfen der BBC vor allem, die Masse zu erreichen. Laut dem neusten Jahresbericht für 2014/15 konnte die Anzahl an Briten, die die BBC nutzen, von 96 auf 97 Prozent gesteigert werden. Im Programm gab es dabei deutlich weniger zu lachen. BBC One hatte ein Viertel weniger Comedyformate im Programm als noch ein Jahr zuvor und auch bei Musik und Kultur war das Minus mit 20 Prozent sehr deutlich. Statt leichter Unterhaltung gab es dafür mehr schwerere Stoffe und Informationsprogramme, was freilich aber auch an der Unterhauswahl gelegen haben mag. Bei BBC Three gab es ein Drittel weniger Shows, dafür aber mehr Serien und Comedy - auch hier stieg außerdem der Info-Anteil. BBC Four hat sein Unterhaltungsvolumen glatt halbiert und wie bei BBC One ging auch hier der Comedy-Anteil drastisch, um sogar 42 Prozent, zurück. Derweil hat man bei der BBC auch erste Ideen, wie man den dramatischen Einnahmeausfall durch die Übernahme der Gebührenbefreiung für Rentner ausgleichen könnte. Die BBC setzt hier auf Gutmütigkeit und will alle Menschen über 75 künftig darum bitten, die Licence Fee freiwillig weiter zu zahlen.

UK-Quoten-Update

Tennis© Bill David Brooks (CC BY-SA 2.0)
Am Sonntag siegte Novak Djokovic bereits zum dritten Mal in Wimbledon. Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Final-Spiel gegen Roger Federer bei BBC One deutlich zulegen. 7,42 Millionen Zuschauer verfolgten die Partie am Nachmittag im Schnitt, womit der Sender jeden zweiten Fernsehzuschauer erreichte. 51,2 Prozent standen auf dem Tacho, in der Spitze sahen sogar 9,11 Millionen Zuschauer zu. Bereits am Freitag lief es super, als Roger Federer Andy Murray aus dem Wettbewerb drängte. Das Halbfinale sahen 4,29 Millionen Zuschauer und damit starke 43,2 Prozent. Zurück zum Sonntag, wo es für BBC One endlich auch am Abend mal wieder gut lief. Luft nach oben besteht zwar noch, aber die neue Serie "Outcast" schlug sich zum Auftakt mit 4,28 Millionen Zuschauern immerhin wacker. Die Serie erreichte einen Marktanteil von 21,7 Prozent und lag damit auch vor Joanna Lumleys "Trans-Siberian Adventure", das zur gleichen Zeit auf ITV nur auf 16,6 Prozent und 3,71 Millionen Zuschauer kam. Ordentlich meldete sich am selben Abend derweil "Dragon's Den" mit 2,23 Millionen bzw. 10,3 Prozent auf BBC Two zurück.

BBC One Ident© BBC One
Ein tolles Staffelfinale feierte "The Syndicate" bereits am vergangenen Dienstag. Die Serie, in der es in jeder Staffel um eine Gruppe von Lottogewinnern geht, endete vor 5,49 Millionen Zuschauern und holte damit einen starken Marktanteil von 26,8 Prozent. Weniger Glück hat BBC One allerdings mittwochs. Die Krimiserie "The Interceptor" lief dort mit nur 2,39 Millionen Zuschauern sehr enttäuschend und lag mit 12,2 Prozent deutlich unter dem Senderschnitt. Zuvor tat sich bereits das von BBC Three geerbte Reality-Format "Don't Tell the Bride" mit 2,79 Millionen Zuschauern äußert schwer und landete mit 15,3 Prozent ebenfalls unter dem Schnitt. Ordentlich startete derweil "Rookies", eine neue Polizei-Doku bei ITV. Am Montag verfolgten 3,20 Millionen Zuschauer den Auftakt und bescherten dem Privatsender damit einen Marktanteil von 16,1 Prozent. Bei Channel 5 tut sich derweil "Big Brother" noch immer schwer. Die Liveshow vom Freitag sahen im Schnitt gerade einmal 1,15 Millionen Zuschauer und damit nicht mehr als 6,4 Prozent. Bei Channel 4, der einstigen Heimat des großen Bruders, sahen zur gleichen Zeit 1,22 Millionen Zuschauer "8 Out of 10 Cats Does Countdown". Im Anschluss blieben noch 1,11 Millionen Zuschauer bzw. 7,4 Prozent bei "The Last Leg" dran.