Valerie Weber© WDR
Der Umbauprozess des WDR wird weiterhin von Protesten und durchsickernden Informationen begleitet. Über den Twitter-Account WDR_Leaks wurden nun interne Dokumente über geplante Reformen im Hörfunkbereich veröffentlicht.  Hörfunkdirektorin Valerie Weber ist empört: "Brainstormings oder Workshops zu neuen Formatentwicklungen oder Programmänderungen stehen für einen guten Radiosender auf der Tagesordnung. Insofern sind wir es im WDR Hörfunk gewohnt, Neues auch immer mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gemeinsam zu entwickeln. Deshalb enttäuscht es mich besonders, dass solche kreativen Prozesse in dieser filigranen Phase des Entstehens - wenn noch gar nichts entschieden ist - nach außen getragen werden. Und als Chef überlegen Sie dann auch, ob Sie sich - bei allem Teamspirit - künftig noch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beraten können, wenn einzelne von ihnen WDR-Interna nach außen 'posten'. Das, was jetzt veröffentlicht wurde, sind auch Ergebnisse eines Mitarbeiter-Workshops und damit geistiges Eigentum von festen und freien WDR-Kolleginnen und -Kollegen."

WDR Westdeutscher Rundfunk© WDR
Konkret wurde unter anderem berichtet, dass es Pläne für ein einheitliches Nachrichtenformat gebe, das dann künftig auf allen WDR-Wellen von 1Live bis WDR 5 verbreitet werden könnte. Dazu erklärt der WDR auf DWDL-Anfrage: "Derzeit wird in allen Programmbereichen und Redaktionen des WDR, ob Hörfunk oder Fernsehen, überlegt, wie künftig trotz finanzieller Einschnitte und Personalabbau weiterhin ein ansprechendes und attraktives Programm gestaltet werden kann, das den Qualitätsanforderungen an ein öffentlich-rechtliches Angebot gerecht wird. Auch über die Präsentation der Hörfunk-Nachrichten wird beraten, und zwar im Rahmen vieler Programmüberlegungen für das Jahr 2016. Beschlossen ist noch gar nichts. Im Gegenteil, die Überlegungen und Diskussionen befinden sich noch in einem frühen Stadium. Spruchreif sind Programmänderungen zudem erst, wenn der Rundfunkrat informiert wurde. Da auch dies bisher noch nicht geschehen ist, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Auskünfte geben."

hr3© HR
Der Hessische Rundfunk hat Daniel Fischer vom privaten Konkurrenten Hitradio FFH abgeworben. Für FFH hat Daniel Fischer bislang durch die Morningshow geführt. Ab dem 1. Januar 2016 wird er stattdessen die Morningshow von hr3 moderieren. "Ich bin mit hr3 aufgewachsen - was für eine Ehre und Riesenchance zugleich! Der hr ist ein großes Medienhaus und bietet auch über den Hörfunk hinaus spannende Entwicklungsmöglichkeiten", erklärt Daniel Fischer die Gründe. Persönliche Verbindungen hat er schon zu seinem neuen Sender: Seine Frau Jasmin Pour arbeitet bereits für den hr. "Es ist natürlich toll, dass ein solch exzellenter Radiomacher wie Daniel Fischer das hr3-Team verstärken wird. hr3 ist für kreative Köpfe ein hoch attraktives Programm. Wir erwarten natürlich auch umgekehrt viele neue Impulse", so hr-Hörfunkdirektor Heinz Sommer.

Vanessa Massholder© MDR Sputnik
Und auch 89.0 RTL verliert mit Vanessa Massholder eine Morgen-Moderatorin. Sie wechselt zum öffentlich-rechtlichen MDR Sputnik, wo sie "Die Sputniker am Nachmittag" übernehemn wird. "Sie hat eine große Affinität zur Zielgruppe, ist authentisch in ihrer Art und sie beweist Haltung. Damit passt sie sehr gut zu einem öffentlich-rechtlichen Sender“, schwärmt Sputnik-Redaktionsleiter Jörg Wiesner. Nadine Kallenbach, die die Sendung seit 2012 moderierte, verabschiedete sich vergangenen Freitag offiziell in die Babypause. Auf ihrer Facebook-Seite schrieb sie ihren Fans: "In den nächsten Monaten gehört meine volle Aufmerksamkeit einem kleinen, neuen, zuckersüßen Lebewesen".

RTL Radio - Deutschlands Hit-Radio© RTL Radio
Schon in der vergangenen Woche sickerte durch, dass RTL Radio ab dem 1. Juli nach 58 Jahren erstmals nicht mehr aus Luxemburg senden wird, sondern künftig hauptsächlich aus Berlin. Unter dem Namen "RTL Radio - Deutschlands Hit-Radio" will man sich mit einem erneuerten Musikprogramm - einem Mix aus aktuellen Songs und "RTL Greatest Hits - an die 25- bis 55-Jährigen Hörer wenden. Die Produktion übernimmt das RTL Radio Center Berlin, eine 100-prozentige Tochter von RTL Radio Deutschland. Einige Formate der Berliner Station 104.6 RTL werden künftig über RTL Radio deutschlandweit verbreitet. Dazu gehören "Arno und die Morgencrew" und "Koschwitz am Nachmittag". Die lokalen Inhalte und der regionale Service kommen aber weiterhin aus Luxemburg. "Dies ist ein historischer Tag für uns. Wir beschreiten von Berlin aus einen neuen Weg auf dem internationalen Radioproduktionsmarkt und können unser Erfolgskonzept nun bundesweit ganz neuen Hörergruppen zugänglich machen", sagt Gert Zimmer, CEO von RTL Radio Deutschland. Elmar Heggen, Finanzvorstand der RTL Group und verantwortlich für die Luxemburger Geschäfte der RTL Group: "Der neue Produktionsauftrag für RTL RADIO ist im RTL Radio Center Berlin in den besten Händen. Wir werden von dem Know-how der Kollegen vor Ort sehr profitieren."

Antenne Bayern© Antenne Bayern
Nach den Ergebnissen der Funkanalyse Bayern werden die Privatradios in Bayern zusammengenommen länger gehört als die Wellen des Bayerischen Rundfunks. Gemessen an der Hördauer kommen die bayerischen Privatprogramme auf einen Gesamtmarktanteil von 47,8 Prozent, die BR-Programme auf 44,8 Prozent. Insgesamt hören 86,4 Prozent der bayerischen Bevölkerung ab 10 Jahren an einem durchschnittlichen Werktag Radio. Die höchste Tagesreichweite hat Antenne Bayern mit 3,8 Millionen Hörern (34,0 Prozent). Bayern 1 kommt auf 26,6 Prozent, Bayern 3 auf 21,9 Prozent. Bei den Lokalradios in den bayerischen Großstädten über 100.000 Einwohnern nimmt Hitradio RT1 aus Augsburg die Spitzenposition mit 31,8 Prozent Tagesreichweite vor Radio Gong Würzburg mit 25,6 Prozent ein. Hitradio RT1 ist damit generell das erfolgreichste Lokalradioprogramm in Bayern.

Hitradio rt1© Hitradio rt1
Apropos Hitradio RT1: Zum 1. Juli ist dort Daniel Lutz zum weiteren Geschäftsführer neben Felix Kovac bestellt worden. Nachdem er bislang schon als Prokurist und Programmdirektor für den Sender tätig war, verantwortet er künftig als Geschäftsführer die Bereiche Programm und Broadcast-Technik. "Daniel Lutz gehört ohne Zweifel zu den herausragenden Radiopersönlichkeiten und Programmachern in Bayern. Mit seiner Berufung in die Geschäftsführung unseres Senders möchten wir unseren Dank und Wertschätzung für die hervorragenden Leistungen der letzten Jahre zum Ausdruck bringen. Wir sind glücklich, dass wir uns mit Daniel Lutz auf eine langfristige Zusammenarbeit verständigen konnten und die Erfolgsgeschichte von Hitradio RT1 gemeinsam fortschreiben werden", so Alexandra Holland, geschäftsführende Gesellschafterin der rt1.media group GmbH.

Klassik Radio© Klassik Radio
Klassik Radio und die Zeitschrift "Madame" aus der Media Group Medweth machen künftig gemeinsame Sache. Ab sofort gibt's auf dem Klassiksender eine wöchentliche Fashion-Kolumne von "Madame"-Chefredakteurin Petra Winter zu hören. Zusammen mit Klassik Radio-Moderator Clemens Benke setze sich Petra Winter – im Rahmen eines "Mann-Frau-Gesprächs" – jede Woche mit einem Thema aus dem Bereich Mode und Lifestyle auseinander. Die ersten Themen wie "Schwarz-weiß", "Culottes", "Fotoausstellung Melvin Sokolsky" oder "Gartenparty- Outfits" sind bereits als redaktionelle Beiträge aufgezeichnet und werden zukünftig wöchentlich als neue Folge freitags (17:50 Uhr), samstags (13:50 Uhr) und sonntags (10:50 Uhr) ausgestrahlt. Petra Winter dazu. "Ich freue mich wirklich sehr auf die Zusammenarbeit mit Klassik Radio – ich bin selbst seit langem großer Fan des Senders. In der Kolumne erfahren die Hörerinnen und Hörer Wissenswertes und Spannendes über die Welt der Mode, das wird großartig! Damit gibt es unsere 'Madame'-Mode-Expertise auf allen Kanälen – Print zum Schwelgen, digital zum Surfen, live vor Ort im Rahmen unserer Workshops direkt zum Anfassen und jetzt auch On Air zum Hören!"