Die beiden Journalisten Udo Stiehl und Sebastian Pertsch werden für ihr Projekt "Floskelwolke" mit dem Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik ausgezeichnet, der am Montag im Rahmen des "Kölner Forum für Journalismuskritik" zum ersten Mal vergeben worden ist. Die "Floskelwolke" macht auf Unzulänglichkeiten, Fehler und Manipulationen in der Nachrichtensprache aufmerksam. Die "Floskelwolke" zeigt tagesaktuell, welche Floskeln und Phrasen derzeit am häufigsten verwendet werden. Auch für einen "Grimme Online Award" ist das Angebot in diesem Jahr nominiert.

Der Preis, der von der Inititative Nachrichtenaufklärung vergeben wird, ist mit 6.000 Euro dotiert, die von Günter Wallraff, RTL und der Kölner Medienrechtskanzlei Wilde, Beuger, Solmecke gestiftet wurden. "Udo Stiehl und Sebastian Pertsch enthüllen mit sprachpädagogischem Furor, was alles hinter der journalistischen Phrasendreschmaschine steckt – oder besser gesagt: nicht dahinter steckt", so INA-Geschäftsführer Hektor Haarkötter in seiner Laudatio auf die Preisträger. Mit den zeitgemäßen Mitteln des Internets setzten sie ein Projekt fort, das der Wiener Karl Kraus begonnen habe: die Trockenlegung des Phrasensumpfes.