The Mindy Project© FOX
Hätte man in den letzten Tagen Wetten auf eine Fortführung von "The Mindy Project" abgeschlossen, wäre der Gewinn nicht gerade hoch ausgefallen. Zu sehr brodelte in den letzten Tagen die Gerüchteküche, dass es für die Serie von und mit Mindy Kaling an anderer Stelle weitergehen wird. Nachdem Fox bekannt gab, die Comedy-Serie über die Gynäkologin und Geburtshelferin Mindy Lahiri nicht fortzuführen, wurde der Streamingdienst Hulu ins Gespräch gebracht. Und was im Bereich des Könnte und Vielleichts lag, ist nun Gewissheit. Hulu hat jetzt eine 26 Folgen umfassende, vierte Staffel geordert. Auffällig dabei: dies ist die folgenstärkste Staffel in der Geschichte der Serie, womit sie sich mit insgesamt 93 Folgen im attraktiven Bereich für den Verkauf der Wiederholungsrechte befindet. Mit dem Umzug zu Hulu erhält Kaling nun die Möglichkeit, den Cliffhanger aus der dritten Staffel aufzulösen. Da die Serie bereits in der Vergangenheit vielfach über andere Plattformen – und insbesondere Hulu – abgerufen wurde, sind die Voraussetzungen für einen längeren Verbleib auch nicht die schlechtesten.

Twin Peaks© Screenshot
Schlechter standen da schon die Chancen, dass sich David Lynch in Sachen "Twin Peaks"-Revival doch noch umstimmen lässt. Erst Anfang April kommunizierte der 69-Jährige seine Absage für die dritte Staffel der für neue serielle Erzählformen stilprägenden Serie via Facebook. Aus monetären Gründen ("nicht genügend Geld") erteilte er dem Sender einen Korb. Weil die Serie, beziehungsweise ihre Wiederbelebung, und David Lynch aber so zusammengehören dürften wie ein aufgerauter Gaumen nach dem Verzehr von Pizza-Baguettes, wurde nochmals nachverhandelt. Sein Gehalt und das Budget für die Produktion wurden den Vorstellungen des Regisseurs angepasst, so dass dieser über Twitter informierte. "It is !!! Happening again" war dort unter anderem zu lesen. Nach Aussagen des Showtime-Präsidenten David Nevins wird Lynch die Folgen nicht nur alle selbst auf dem Regiestuhl verantworten – die Staffel wird auch länger als die ursprünglich angekündigten neun Stunden werden.

epix© epix
Der noch recht junge Premium-Kanal und Video-On-Demand-Anbieter Epix, der seit 2009 verfügbar ist und mit dem Slogan "We Get Big Movies" wirbt, steigt nun ins Geschäft mit eigenproduzierten Serien ein. Dafür erhält der Sender Material von seinen Studio-Partnern Paramount und Lionsgate. Bestellt hat das Joint-Venture der besagten Studios und MGM zwei Serien, die zudem mit prominenten Namen aufwarten. In den Warenkorb gelegt wurde eine halbstündige Comedy-Serie mit dem Titel "Graves" über einen ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten, der 20 Jahre nach Amtsende nicht vom Gedanken los kommt, das Land durch seine Entscheidungen für Jahrzehnte geschädigt zu haben. Es folgen Aktionen mit dem Ziel, die Dinge wieder gerade zu rücken. In zunächst zehn Folgen wird Nick Nolte in die Rolle der Lionsgate-Produktion schlüpfen – als ausführender Produzent fungiert Oscarpreisträger Greg Shapiro ("Tödliches Kommando – The Hurt Locker"). Ebenfalls zehn Folgen gab es für die Drama-Produktion aus dem Hause Paramount, die auf den Namen "Berlin Station" hört und vom Experten für Spionage-Literatur, Olen Steinhauer, geschrieben wird. Drehen wird sich diese Serie um einen neuen CIA-Agenten, der auf geheimer Mission in Berlin unterwegs ist. Seine Aufgabe? Er muss die undichte Stelle finden, die Informationen an den neuen Whistleblower Thomas Saw weitergab. Beide Serien sind für Herbst 2016 geplant. In der Mache befindet sich außerdem noch eine weitere Serie. Diese wird dann – fast zwangsläufig – aus dem Hause MGM kommen. Eine Bestellung dafür soll es in naher Zukunft geben.

MTV Logo© MTV
"Wir freuen uns, dass wir mehr Geschichten mit euch teilen können", so Alex Saxon (Max) von "Finding Carter" in einer YouTube-Videobotschaft an die Fans der MTV-Serie. Aktuell befindet sich die Drama-Serie in der zweiten Staffel, die ursprünglich mit zwölf Folgen bestellt wurde. Doch damit nicht genug: nun wurden zwölf weitere Folgen geordert, die noch im Laufe des Jahres Premiere feiern sollen. Wie der Hollywood Reporter vermutet, gehören diese zwölf Episoden zur zweiten Staffel, weil der ehemals auf Musik spezialisierte Sender bereits bei den Serien "Faking It" und "Awkward" mit dem gleichen Modell – Verdopplung der bestellten Folgen bei laufender Staffel - verfahren ist. "Finding Carter" dreht sich dabei um Carter Stevens (Kathryn Prescott), die die erschütternde Nachricht erhält, dass sie im Alter von drei Jahren entführt wurde. Die Rückkehr zu ihren biologischen Eltern ist jedoch nicht die einfachste. Sie selbst befindet sich im Dilemma, sich in die neue Familie einfügen und gleichzeitig akzeptieren zu müssen, dass ihre ursprüngliche Bezugsperson eine Verbrecherin ist und von der Polizei gesucht wird.

AMC© AMC
Neue Wege geht der Kabelsender AMC bei drei seiner Serienprobjekte: Sie sollen in einem Writers Room innerhalb von drei Monaten weiter entwickelt werden mit dem Ziel, diese dann direkt und ohne Pilot vorab in Serie zu schicken. Das Modell selbst ist nicht neu: Starz bedient sich dieser Arbeitsweise häufig und gerne, ebenso griffen auch schon Netflix oder Fox darauf zurück. Bei AMC handelt es sich nun um die drei Drama-Projekte "Goliath" von Sean Durkin, "The Son", bei dem Michael Connolly als Produzent fungiert und "Lodge 49" mit Paul Giamatti als Produzent, die vom Strategie-Wechsel profitieren sollen und die Chance auf eine direkte Serienbestellung haben. Sowohl bei "Goliath", als auch bei "The Son" handelt es sich um auf Büchern basierdenden TV-Adaptionen. Noch nicht mal veröffentlicht und schon im Gespräch für eine TV-Adaption ist hingegen das Buch von Michelle Miller "The Underwriting". Die ehemalige Beraterin von J.P. Morgan schrieb einen Roman über den Börsengang einer hoch frequentierten Dating-App. Dieser wird beschrieben als "The Social Network" trifft auf "The Wolf of Wall Street". Die Rechte für die Umsetzung einer Serie erworben haben die Endemol Shine Studios.

Ryan Murphy© NBC
Die Upfronts der großen Networks sind vorüber und schon nimmt der Kampf um Aufmerksamkeit im Netz Fahrt auf. Einer Analalyse der Kommunikationsagentur Way to Blue zufolge sind dabei vor allem die Superhelden-Serien hoch im Kurs und werden stark in den sozialen Medien verhandelt. In den Fokus nahm die Agentur Erwähnungen der neuen Serien über Twitter, Blogs, Online-Foren und Nachrichtenmeldungen innerhalb einer Woche. Auf Platz eins der insgesamt 39 neuen Network-Produktionen befindet sich mit über 122.000 Posts jedoch die Ryan-Murphy-Produktion „Scream Queens“ (Fox) mit Jamie Lee Curtis und Emma Roberts, gefolgt von der Superhelden-Serie "Supergirl" (CBS) mit mehr als 117.000 Erwähnungen. Auf Platz drei landet "Legends of Tomorrow" (The CW) - das Spin-off von "Arrow" und "The Flash" aus dem DC-Comic-Universum - mit mehr als 63.000. Betrachtet man die Aufrufe der Trailer via YouTube macht "Supergirl" übrigens das Rennen. Aufgerufen wurde dieser über 10,1 Millionen Mal. Im Vergleich dazu kommt der Zweitplatzierte, "Legends of Tomorrow", mit deutlich weniger Views daher: rund 4,2 Millionen Mal wurde dieser angeklickt. Ebenfalls relativ stark nachgefragt in den sozialen Medien sind Produktionen, die bereits als Marke etabliert sind, wie "The Muppets" (ABD), "Akte X" (Fox) oder "Minority Report" (Fox). Des Weiteren ist auch noch ein anderer Trend erkennbar: nicht nur, dass Comedys in der nächsten TV-Season einen etwas schweren Stand bei den Networks haben, auch in den sozialen Medien tun sie sich schwer und befinden sich laut dieser Studie auf den hinteren Rängen.

US-Quoten-Update

David Letterman© CBS
Das TV-Ereignis der letzten Tage war ohne jede Frage der Abschied von David Letterman nach 33 Jahren im Late-Night-Business. Seine Abschiedssendung am Mittwochabend verfolgten den Fast-National-Ratings zufolge 13,8 Millionen Zuschauer, das Zielgruppen-Rating lag bei 3,1 - damit war "Letterman" erfolgreicher als jede Primetime-Sendung am Mittwochabend. Man muss bis in den Februar 1994 zurück gehen, um eine Letterman-Sendung mit einer noch höheren Zuschauerzahl zu finden. Damals handelte es sich um eine Sendung im Anschluss an die Olympia-Übertragung. In der Zielgruppe lief es zuletzt 2005 besser, als Oprah Winfrey nach vielen Jahren erstmals wieder bei David Letterman zu Gast war. Allerdings musste sich Letterman auch im Abschied aus Quotensicht nochmal seinem Gegenspieler Jay Leno geschlagen geben. Dessen Abschiedssendung hatten im Februar 2014 14,6 Millionen Zuschauer verfolgt - wozu allerdings auch ein starkes Lead-In durch ein Olympia-Vorprogramm beigetragen hatte.

Mad Men© AMC
Doch nicht nur für David Letterman hieß es in den letzten Tagen Abschied nehmen, auch Don Draper nahm seinen Hut: AMC zeigte am Sonntag das Serienfinale von "Mad Men". Die Serie war stil- und senderprägend, doch sie schaffte es nie zum ganz großen Publikumshit, wie es etwa "Breaking Bad" nach schleppendem Beginn gelungen war. Die letzten Staffeln gaben bei "Mad Men" sogar wieder etwas nach. Zum Abschied zogen die Quoten aber nochmal deutlich an: 3,3 Millionen schalteten am gleichen Abend ein - zeitversetzte Nutzung in den darauffolgenden Tagen nicht mitgerechnet. Zum Vergleich: Die vorletzte Folge kam nur auf 1,9 Millionen Zuschauer, mit bis zu drei Tagen zeitversetzter Nutzung waren es 3,1 Millionen. Damit war es nun zwar das meistgesehene "Mad-Men"-Staffelfinale, Staffelstarts hatten aber in früheren Jahren auch schon mehr Zuschauer angelockt.

Wayward Pines© Fox International Channels
Zeitversetzte Nutzung wird auch bei den Networks immer entscheidender. "Wayward Pines" legte bei Fox auf den ersten Blick nämlich einen sehr mauen Start hin. Nur 3,8 Millionen Zuschauer sahen die Premiere live im Fernsehen, in der Zielgruppe sah es mit 1,0/3 Prozent Marktanteil (Rating/Share) ebenfalls sehr mau aus. Doch um so ausgeprägter war die zeitversetzte Nutzung: Binnen drei Tagen schnellte der Zielgruppen-Marktanteil um 90 Prozent auf sehr ordentliche 1,9/6 Prozent nach oben.