Die "Welt" produziert ihren Hamburg-Teil ab sofort wieder selbst: Seit dem 1. Mai übernimmt ein eigenständiges Redaktionsteam die Berichterstattung aus der Hansestadt und Norddeutschland. Jörn Lauterbach soll die neue Mannschaft führen, die die Lokalteile von "Welt am Sonntag", "Die Welt" und "Welt kompakt" sowie den Hamburg-Channel auf der "Welt"-Homepage verantwortet. Von Montag bis Samstag will die "Welt" rund acht redaktionelle Seiten anbieten, der Lokalteil der "WamS" umfasst nun mindestens 16 Seiten, auf denen die Themen der Woche pointiert und unterhaltsam präsentiert werden sollen.

Gearbeitet werden soll nach dem Prinzip "Online to Print", heißt es von Seiten des Verlags. Mit seinen Lokalseiten wollen sich die Blattmacher eigenen Angaben zufolge an eine bürgerliche Leserschaft richten und ihnen mehr Meinungsstärke, Analyse und Hintergründe aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bieten als dies bislang der Fall gewesen ist. Für den neuen Hamburg-Channel auf "Welt Online" sollen zusammen mit der Berliner WeltN24-Redaktion zusätzliche Formate entwickelt werden. Angedacht sind Timelines, Nachrichten-Ticker, Foto-Galerien und Blogs.

Jan-Eric Peters, Chefredakteur WeltN24: "Hamburg ist für uns sehr wichtig - Hamburg ist Welt-Stadt. Immerhin wurde 'Die Welt' in Hamburg gegründet, diese Verbundenheit hat uns nie ganz losgelassen. Wir freuen uns deshalb sehr, ab sofort wieder mit einer eigenen Redaktion in der Hansestadt vertreten zu sein. Vom Alstertal über Eimsbüttel und Eppendorf bis hin zu den Elbvororten wollen wir die Hamburger mit überregionaler Qualität und lokaler Relevanz überzeugen und sind damit das beste Angebot für das bürgerliche Hamburg."

Die "Welt-Stadt Hamburg" soll auch Teil einer Werbekampagne werden, mit der Springers "Welt" für die Hamburger Lokalseiten trommeln will. Bereits vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass die "Welt" nur noch bis Ende April auf Inhalte des "Hamburger Abendblatts" angewiesen sein wird (DWDL.de berichtete). Zwischen beiden Zeitungen lief zuletzt als Folge des Deals zwischen Springer und Funke ein Austausch der Inhalte. Bis 2012 hatte Springer seine "Welt" noch eine eigene Regionalredaktion in Hamburg gegönnt - nun also die Rolle rückwärts.