Am Samstagabend feiert die neue Show "1000 - Wer ist die Nummer 1?" im ZDF Premiere. Für Schlagzeilen gesorgt hat sie aber schon in den letzten Tagen, nachdem bei der Aufzeichnung etliches schief gelaufen war. Erst gegen 3:30 Uhr nachts war sie beendet, obwohl sogar nur acht statt der geplanten zehn Spielrunden durchgeführt wurden. In einem langen Interview mit dem "Spiegel" äußert sich Kerner nun unter anderem dazu und macht deutlich, dass die nun 35 Minuten kürzere Show nicht so aussieht, wie man das eigentlich geplant hatte.

"Ich hätte morgens um halb vier auch gern etwas anderes gemacht, als im Studio zu stehen. Aber für die Kandidaten war das natürlich noch viel härter. Die komplette Technik hatte versagt, die Drückgeräte, die leuchtenden Armbänder, das Zusammenspiel von Licht und Ton. Anstatt der geplanten Spiele mit hohem technischen Aufwand haben die Verantwortlichen dann zum Glück das Notprogramm ausgepackt und die Kandidaten zum Beispiel Puzzleteile in eine Kiste einräumen lassen."

Doch abgesehen von solchen Zwischenfällen zeigt sich Kerner zufrieden mit seiner derzeitigen Situation, in der er nur rund ein Dutzend Abendshows moderiert, statt wie früher 130 Sendungen im Jahr. "Das gibt mir die Möglichkeit, mich mehr als früher auf jede einzelne Sendung einzulassen. Ich bin jetzt mehr drin in der Sache." Auf die Frage, ob er die größte Zeit hinter sich habe, sagt Kerner: "Nein. Vielleicht kommt das Beste ja noch. Ich empfinde gerade ein großes berufliches Glück." Früher habe er hingegen kaum eine freie Minute gehabt. "Immer wenn ich in ein Auto oder ein Flugzeug gestiegen oder sonst irgendwo länger verweilt bin, habe ich Exposés rausgeholt und mich auf die nächste Sendung vorbereitet."

Den zwischenzeitlichen Wechsel zu Sat.1 bezeichnete er erneut als Fehler, der ihm schon nach kürzester Zeit klar gewesen sei. Kerner: "In der zweiten Woche, als ich am Dienstagmorgen die Einschaltquoten vom Vorabend sah. Da wuste ich, das fährt gegen die Wand. Es war ein unangenehmes Gefühl. Als die Sendung abgesetzt war, dachte ich: Wie schön, dass ich das nicht mehr machen muss." Enttäuscht gewesen sei er damals vor allem von sich selbst. Damals habe er sich auch einsam gefühlt: "Es ist das Gefühl, wenn man sich fragt: Warum meldet sich keiner? (...) Da hat nicht pausenlos das Telefon geklingelt, weil sich Kollegen erkundigt hätten, wie es mir geht. Aber in dem Moment habe ich nicht vorrangig auf den Anruf eines Kollegen gewartet, sondern auf ein Jobangebot. Es ging um die Frage: Ist meine Fernsehkarriere vorbei?"

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