• BBC Plaza© DWDL
    Kommt jetzt auch in Großbritannien eine Gebührenreform? Bislang müssen Briten für den Betrieb ihres Fernseh- und Radiogeräts eine sogenannte "TV Licence" erwerben, nun gibt es aber auch aus der Politik eine Bewegung, die sich für eine Änderung des Gebührenmodells ausspricht. Die Kultur- und Medienkommission ist der Ansicht, dass die derzeitige Gebühr immer schwerer zu rechtfertigen ist und innerhalb von fünfzehn Jahren durch ein anderes System ersetzt werden soll. Dabei könnte der deutsche Rundfunkbeitrag zum Exportschlager werden. In Großbritannien kommt man zu der Erkenntnis, dass eine Haushaltsabgabe wie in Deutschland die beste Alternative sei, weil dann auch die Kontrollen wegfielen. Besonders wichtig aber in der Zukunftsplanung: Bislang muss für die Online-Dienste keine Lizenz erworben werden, dies soll bereits so schnell wie möglich angepasst werden. Bei der BBC freut man sich entsprechend und sieht es auch als Anerkennung, die den Fortbestand als gebührenfinanzierte Anstalt sichert. Wichtig sei, dass man auch die technologischen Fortschritte wie den BBC iPlayer, mit in die Gebührenpflicht einbezieht. Gerade in Hinblick auf den anstehenden Wechsel von BBC Three ins Internet dürfte dies noch einmal an Bedeutung hinzugewinnen.
  • BBC Three© BBC
    Der Jugendkanal der BBC soll nach dem Abschied aus dem linearen TV zum Zentrum der Online-Revolution der BBC werden, unterstrich Generaldirektor Tony Hall in dieser Woche, nachdem zuvor einer Privatisierung noch einmal eine Absage erteilt wurde. Dazu sollen auch neue Experten engagiert und neue Tools entwickelt werden. Teil der neuen Online-Strategie ist außerdem eine neue "myBBC"-App, die personalisierte Vorschläge für den iPlayer, aber auch auf den User abgestimmte Nachrichten und Sportberichte beinhalten soll. Abseits der Online-Pläne kündigte Tony Hall in seiner Rede auch Details zu den Änderungen in der Produktionssparte an. Wie bekannt, soll die BBC hier künftig als unabhängiger Anbieter auch für andere Häuser produzieren. In der Produktionssparte gründet man dafür den neuen Arm "BBC Studios", der von der Fernsehsparte unabhängig sein wird und, so Hall, "einen Großen Part in dieser neuen goldenen Ära des Fernsehens" spielen soll. Im Falle einer Privatisierung muss aber erst der BBC Trust sein Okay geben und die BBC-Charta von der Politik geändert werden, da bislang festgeschrieben ist, dass 50 Prozent aller Produktionen im eigenen Haus entstehen müssen. Kinder- und Nachrichtenformate werden so oder so weiterhin innerhalb der BBC und nicht von BBC Studios hergestellt.
  • ITV© ITV
    In der vergangenen Woche wurden die BRIT Awards vergeben, Sie werden es durch den Sturz der Großmutter des Pops sicherlich mitbekommen haben. Neben Madonnas unfreiwilligem Fall sorgte in Großbritannien ein weiterer Vorfall für Unmut. Der Privatsender ITV hat beim Auftritt von Kanye West etliche Male den Ton stummgeschaltet - so oft, dass einige Zuschauer bereits davon sprachen, dass der Auftritt Ähnlichkeiten zu Morse-Codes hatte. ITV bestätigte, dass man seit einigen Jahren einen kurzen Delay in der Live-Übertragung hat, um anstößige Sprache auszublenden. Auch wenn er kurz nach dem water-shed, also der 21:00-Uhr-Grenze, auftrat: Die Show selbst begann um 20:00 Uhr und sprach damit eine breite Zuschauerschaft an, weshalb man die anstößigen Inhalte lieber nicht senden wollte - wobei man sich dann natürlich fragen darf, weshalb man West überhaupt auftreten ließ. Bereits vor einigen Jahren hatte es sich ITV mit Adele verscherzt, nachdem man ihre Dankesrede bei den BRITs aus Zeitgründen abwürgte.
  • Red Nose Day© Comic Relief
    Freitag, der 13. wird in diesem Monat für britische Fernsehzuschauer alles andere als düster, denn genau an diesem Tag veranstaltet die Anstalt wieder ihren Red Nose Day und "Comic Relief". Bereits bekannt war, dass es in diesem Rahmen ein kleines Comeback von Mr. Bean geben wird, zu den weiteren Highlights gehört außerdem ein Bond-Sketch mit Daniel Craig. Außerdem wird es, wie nun bekannt gegeben wurde, ein kleines Comeback für Andy aus "Little Britain" geben. David Walliams schlüpft noch einmal in einer der bekanntesten Rollen der beliebten Sketch-Comedy. Auf Lou muss er allerdings verzichten, stattdessen wird Andy auf einen anderen äußerst prominenten Gast treffen: Stephen Hawking. Im Rahmen der Sonderprogrammierung soll auch der Gewinner von "The People's Strictly" bekannt gegeben werden, während BBC Two während der Nachrichten ein Special von "The Great British Bake Off: An Extra Slice" senden wird. Mittwochs läuft derzeit anlässlich von Comic Relief bereits ein Special der beliebten Backshow.
  • Channel 4© Channel 4
    Gerade erst startete "Indian Summers" auf Channel 4, konnte mit den ersten Folgen aber durchaus überzeugen. Deshalb wartet der Kanal jetzt auch gar nicht die komplette erste Staffel ab und hat schon einmal eine Fortsetzung bestellt. Im nächsten Jahr wird es so eine zweite Staffel geben, die inhaltlich drei Jahre nach den aktuell laufenden Folgen spielen wird. "Indian Summers" erzählt die Unabhängigkeit des modernen Indien von beiden Seiten. Die neue Staffel im kommenden Jahr wird zehn Folgen umfassen. Bei BBC Two hat man sich unterdessen für eine volle Staffel von "Two Doors Down", wovon bereits vor über einem Jahr der Pilot gesendet wurde, entschieden. Anfang kommenden Jahres sollen nun sechs neue Folgen ausgestrahlt werden. Bei BBC One wagt man sich mit "Mountain Goats" unterdessen an eine neue Comedy, in der es sich um ein Team von Bergrettern drehen wird. Außerdem sicherte sich die BBC die Rechte an "Family Guy" bis 2017. Die animierte Serie ist eines der wichtigsten Formate von BBC Three; zuletzt gab es Gerüchte rund um einen Wechsel zu ITV. Die Comedyserie "Bad Education", die 2012 stärkster Comedy-Neustart von BBC Three war, hat übrigens auch nach dem Abschied von Three aus dem linearen TV eine Zukunft. Autor und Hauptdarsteller Jack Whitehall bestätigte nun offiziell, dass es einen Kinofilm zur Serie geben wird. Im Fernsehen liefen bislang bereits drei Staffeln.
  • ITV© ITV
    ITV verbindet Verbraucherformate mit der Doku-Reihe "Gogglebox": Der Privatsender lässt verschiedene neue Produkte im neuen Format "Big Box, Little Box" von den Zuschauern testen. Soweit nicht ungewöhnlich, neu ist aber dass der Test drei tage lang andauern wird und die testenden Zuschauer dabei mit der Kamera gefilmt werden, um authentische Reaktionen und Kommentare einzufangen. Der Bezahlsender Sky1 schickt "50 Ways to Kill Your Mammy" unterdessen in die Verlängerung und hat eine zweite Staffel der Reality-Doku, in der sich Nancy Ashmawy gemeinsam mit ihrem Sohn Baz außerordentlichen Herausforderungen stellt. Die neue Staffel führt beide unter anderem nach Japan, Mexiko und auch nach Deutschland. Auch international ist "50 Ways to Kill Your Mammy" begehrt: Nach Angaben von Sky wurde das Format bereits in 100 Länder verkauft.

UK-Quoten-Update

  • Brit Awards 2015© Brit Awards
    Die BRIT Awards erreichten in diesem Jahr wieder deutlich mehr Zuschauer und konnten sich damit wieder von ihrem Allzeit-Tief im Vorjahr erholen. Knapp über eine Million mehr als noch vor einem Jahr schalteten ein, sodass ITV am Ende im Schnitt 5,25 Millionen Zuschauer mit der rund zweistündigen Show erreichte. Entsprechend stieg auch der Marktanteil auf erfreuliche 24,1 Prozent. Den Tagessieg musste der Privatsender jedoch BBC One überlassen. Dort erreichte "The Great Comic Relief Bake Off" 5,97 Millionen Zuschauer und 26,8 Prozent, musste angesichts der nun stärkeren Konkurrenz aber Abstriche von rund einer Million Zuschauer hinnehmen. "The People's Strictly", das Special von "Strictly Come Dancing mit normalen Kandidaten statt Promis, tat sich im Anschluss noch ein gutes Stück schwerer und erreichte nur 3,59 Millionen Zuschauer. Die regulären Folgen erreichen am Samstagabend sonst zweistellige Werte, mit der Normalo-Version waren am Mittwoch nun nur 15,7 Prozent drin.
  • ITV (Promo Mr Selfridge)© ITV
    Am Montag startete ITV die TV-Adaption des Romans "Arthur & George". Der Privatsender kann mit der ersten Folge der Miniserie durchaus zufrieden sein. 5,29 Millionen Zuschauer sahen das Drama mit Martin Clunes, womit gute 24,2 Prozent erreicht wurden. Weniger zufrieden dürfte man dagegen bei BBC One mit dem Abschneiden von "The Casual Vacancy" sein. Die letzte Folge der Miniserie gab am Sonntag nochmals nach und unterhielt gerade einmal 4,56 Millionen Zuschauer (20,4 Prozent) und konnte somit nicht ansatzweise die gute Vorlage von "Call the Midwife" für sich nutzen. 8,64 Millionen Zuschauer sahen das Hebammen-Drama (34,0 Prozent) und auch "Countryfile" überzeugte davor mit über sieben Millionen Zuschauern. "The Casual Vacancy" verlor dagegen innerhalb von nur drei Wochen über zwei Millionen Zuschauer. "Mr Selfridge" konnte im Gegenprogramm davon übrigens nicht profitieren und läuft weiter eher mau. Nur 3,52 Millionen schalteten diesmal ein, womit lediglich 15,7 Prozent erreicht wurden. Auch "Indian Summers" ließ bei Channel 4 nach und landete bei 1,46 Millionen Zuschauern und 6,5 Prozent.
  • The Voice UK© BBC/Talpa
    "The Voice UK" konnte nach dem Dämper in der vergangenen Woche nun wieder zulegen. 7,23 Millionen Zuschauer sahen den Start der Battles, womit BBC One 33,1 Prozent erreichte und damit deutlich vor ITV landete. Dort wird man allerdings nicht allzu enttäuscht sein, schließlich erreichten Ant & Dec mit ihrem "Saturday Night Takeaway" noch immer tolle 6,03 Millionen und 28,5 Prozent. Schwächer schnitt anschließend die Datingshow "Take Me Out" ab, die nur 3,36 Millionen Zuschauer und 15,4 Prozent beim Sender hielt. Jonathan Ross erreichte danach gar nur 2,17 Millionen Zuschauer und magere 11,8 Prozent. Richtig gut schlägt sich dagegen "The Walking Dead" im Pay-TV. FOX erreichte mit der neuesten Folge am Montagabend ordentliche 707.000 Zuschauer und starke 3,2 Prozent. Am Sonntag ließ "I Survived a Zombie Apocalypse" dagegen auf BBC Three nach und landete bei 319.000 Zuschauern und 2,1 Prozent. Die Show musste sich damit auch "The Only Way Is Essex" auf ITVBe geschlagen geben. Die Reality-Reihe erreichte beim noch jungen Sender zur gleichen Zeit 545.000 Zuschauer und sehr gute 3,5 Prozent.