Noch knapp zwei Wochen bis zum Saison-Start der Formel 1. Es ist die 25. Saison, die RTL am Stück überträgt, doch es könnte eine in mehrerlei Hinsicht wegweisende Saison  werden - vor allem, weil der Vertrag mit dem Kölner Sender in diesem Jahr endet. Die Zukunft ist ungewiss. Erst recht, nachdem das Interesse der Fans massiv zurückgegangen ist. Mit Beginn der neuen Saison wird RTL daher seine Berichterstattung ein Stück weit straffen und fortan nicht mehr 75 Minuten, sondern nur noch eine Stunde vor Beginn der Rennen auf Sendung gehen. "Wir haben die Zuschauer im vergangenen Jahr befragt und die haben uns eine eindeutige Antwort gegeben: Kompakt, kurzweilig und kompetent", erklärte RTL-Sportchef Manfred Loppe gegenüber der dpa.

Darüber hinaus soll auch die Nachberichterstattung im Anschluss an die 14:00-Uhr-Rennen sowie die Übertragungszeiten des Qualifyings am Samstag verkürzt werden. Personell wird sich dagegen nichts ändern: Neben Moderator Florian König und seinem Experten Niki Lauda werden sich wie gewohnt die Kommentatoren Heiko Waßer und Christian Danner sowie Boxengassen-Reporter Kai Ebel zu Wort melden. Zuletzt hatte RTL kräftige Zuschauereinbußen hinnehmen müssen: Mit im Schnitt 4,36 Millionen Zuschauern pro Rennen verzeichnete der Kölner Sender die niedrigsten Zuschauerzahlen seit 20 Jahren.

Die Schuld sieht man bei RTL vor allem an dem inzwischen undurchsichtig gewordenen Regelwerk. Trotz großartigem Rennsport und viel Action auf der Strecke habe sich die Faszination "nicht so sehr für die breite Masse erschlossen", sagte Sportchef Loppe im vorigen Jahr. " Richtige Spannung habe nur das Duell an der Spitze erzeugt. "Auch das kaum nachvollziehbare Regelwerk und die mitunter unglückliche und kontraproduktive Außendarstellung der Königsklasse haben sicherlich den einen oder anderen Fan verärgert." Nun bleibt aus Sicht des Senders bloß zu hoffen, dass der Wechsel von Sebastian Vettel zu Ferrari neuen Schwung in die Formel 1 bringen wird.

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