Am Freitag feiert sich die „Bild“ selbst für die erfolgreiche Hetz-Kampagne gegen das griechische Volk, die seit gestern für Empörung sorgt. Mit plakativen Mitteln und falschen Behauptungen ruft die auflagenstärkste Boulevard-Zeitung Deutschlands zu Selfies („Hochhalten, fotografieren und mitmachen“) mit dem überdimensionierten „Nein“ auf. Michael Konken, Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten Verband (DJV) nennt es "medienethisch bedenklich, dass ein ganzes Volk für die finanzpolitischen Fehlentscheidungen seiner Politiker diffamiert" werde. Medienjournalist Stefan Niggemeier kommentierte via Twitter mit den Worten "Bei Bild hat man gestern erschrocken festgestellt, bisher viel zu sachlich über Griechenland berichtet zu haben“ und der stellvertretende „Zeit“-Chefredakteur Bernd Ulrich fragte: „Ist das Journalismus oder kann das weg?“

International Journalism Festival© IJF


Wie sieht also die Zukunft des Journalismus aus? Ein Totalausfall von Anstand und Sachlichkeit, wie derzeit von der „Bild“ demonstriert, lässt diese Frage noch aktueller erscheinen. Den ganzen Februar über haben die europäischen Medien „The Guardian“ (Großbritannien), „El Pais“ (Spanien), „La Stampa“ (Italien) und das Medienmagazin DWDL.de für Deutschland nach Antworten auf diese Frage gesucht. Noch bis einschließlich Samstag sind Nachwuchs-Journalisten aufgerufen, ihr Essay zum Thema mit maximal 2000 Wörtern Länge einzureichen. Für Deutschland küren Sponsor Amazon und das Medienmagazin DWDL.de dann den Gewinner, der im April auf Kosten von Amazon zum International Journalism Festival ins süditalienische Perugia reist, wo zum neunten Mal mit internationaler Besetzung über die Zukunft des Journalismus debattiert wird. Die Essays der Gewinner aus allen Teilnahmeländern werden in der Woche des Festivals von den Medienpartnern veröffentlicht. Eine Auswahl der besten Essays wird durch Kindle Direct Publishing als eBook im Kindle Store veröffentlicht und bei Amazon zum Kauf angeboten.

Letzte Chance

Bewertet werden die Essays nach Kriterien wie Relevanz, Originalität, Schreibstil, innovative Idee und Fähigkeit, Leser zu inspirieren. Weitere Informationen sowie die Wettbewerbsbedingungen sind unter http://www.amazon.de/IJF-Wettbewerb/ abrufbar. Teilnahmeschluss ist Samstag, der 28. Februar. Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgt im März. „Über den Journalismus von morgen diskutieren oft genug nur die Entscheider von heute. Ohne den Zwang zur bewussten oder unbewussten Verteidigung des Status Quo ermöglicht der International Journalism Festival Scholarship Writing Contest eine spannende Perspektive auf die Frage, was die nächste Generation unter Journalismus versteht - und von ihm verlangt“, sagt Thomas Lückerath, Gründer und Chefredakteur des Medienmagazins DWDL.de. „Wir begleiten seit unserer Gründung als erstes Online-Medienmagazin Deutschlands im Jahr 2001 die Entwicklung des digitalen Journalismus. Wir freuen uns, den Wettbewerb zu unterstützen und im April auch vom International Journalism Festival in Perguia zu berichten.“