Häufig wurde in den vergangenen Monaten über ein Comeback der "Tour de France" bei den Öffentlich-Rechtlichen laut nachgedacht. Während das ZDF dem nach internen Diskussionen eine Absage erteilte, konnte man sich bei der ARD offensichtlich immer stärker mit dem Gedanken anfreunden. Zuletzt verkündete Programmdirektor Volker Herres Ende November auf der ARD-Programmkonferenz die Hoffnung, nach "harten Verhandlungen" noch im nun abgelaufenen Jahr zu Abschluss zu kommen.

Das neue Jahr ist nun zwar bereits angebrochen, aber eine Einigung gab es nach Angaben des "Spiegels" trotzdem. Wie das Nachrichtenmagazin berichtet, soll in der kommenden Woche ein Abschluss seitens der ARD bekannt gegeben werden. Nach "Spiegel"-Angaben wird Das Erste von diesem Jahr an bei jeder Etappe um 16:00 Uhr in die Live-Übertragung einsteigen und bis zum Ende live berichten. Die ARD lässt beim Wiedereinstieg Vorsicht walten: Der Vertrag hat zunächst eine Laufzeit von nur zwei Jahren und umfasst wie bei anderen Sportarten auch eine Dopingklausel, die der ARD einen erneuten Ausstieg bei neuen Vorfällen ermöglicht. Volker Herres sagte im Hinblick auf die Doping-Problematik bereits Ende November "Wir machen uns nicht zum Richter über Sportarten" und verwies auf eben jene Dopingklausel.

Wie der "Spiegel" unter Berufung auf ARD-Kreise herausgefunden haben will, soll die ARD für die Rechte weniger als fünf Millionen Euro auf den Tisch legen. Von 2009 bis 2011 blätterten ARD und ZDF noch rund 20 Millionen Euro für die Tour hin. Nach etlichen Doping-Fällen kürzten ARD und ZDF im Jahr 2012 zunächst ihre Berichterstattung und verlagerten den Fokus, um kurz darauf während der Tour komplett aus der Übertragung auszusteigen. Die jüngsten Erfolge deutscher Radler haben nun aber zumindest bei der ARD wohl wieder das Interesse an der "Tour de France" geweckt. Unverändert wird auch Eurosport wieder live von der Frankreich-Rundfahrt berichten - so wie auch in den vergangenen Jahren, als ARD und ZDF auf den Blick nach Frankreich verzichteten.