beIN Sports© beIN Sports
Wird die Handball-Weltmeisterschaft im Januar ohne Live-Übertragungen aus Katar über die Bühne gehen? Vier Wochen vor Turnier-Beginn ist jedenfalls nach wie vor keine Einigung erzielt worden. Bitter wäre die fehlende TV-Präsenz der Weltmeisterschaft auch für den Deutschen Handball-Bund (DHB), der die Hoffnung allerdings noch nicht aufgegeben hat. "Wir werden sofort versuchen, möglicherweise über die politische Schiene auf das Emirat Katar diplomatisch einzuwirken, um vielleicht doch etwas zu erreichen", sagte Verbandspräsident Bernhard Bauer im ZDF-"heute-journal". ARD und ZDF hatten die Verhandlungen mit dem Rechteinhaber Be In Sport, einer Tochter von Al Jazeera, kürzlich für beendet erklärt (DWDL.de berichtete). "Wenn dieses Beispiel Schule machen würde, wäre das für die Zukunft des Sports eine Katastrophe", erklärte Bauer.

Premier League© Premier League
Was in der Fußball-Bundesliga längst Realität ist, soll ab der Saison 2016/17 auch in der englischen Premier League stattfinden: Künftig wird der Ball auch am Freitagabend rollen. Das geht aus der inzwischen gestarteten Ausschreibung für die nationalen Medienrechte für die Zeit zwischen 2016/17 und 2018/19 hervor. Insgesamt werden 168 Livespiele in sieben verschiedenen Paketen ausgeschrieben. Eines davon beinhaltet auch zehn Spiele am bislang spielfreien Freitagabend. Momentan überträgt Sky pro Saison 116 Livespiele der Premier League, der Konkurrent BT Sport hat sich die Rechte an 36 Spielen gesichert. Knapp vier Milliarden Euro nimmt die Premier League dadurch über drei Jahre hinweg ein. Mit einer Entscheidung bezüglich der Übertragungsrechte für den kommenden Zyklus wird mit Ende Februar gerechnet.

Foto: NDR© NDR
ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky wünscht sich mehr Freiheit im Netz. "Uns werden große Fesseln angelegt", beklagte er im Deutschlandradio Kultur und nannte als Beispiel die Übertragung der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Sotschi. "Viele konnten um 17 Uhr noch nicht vor dem Fernseher sitzen und wollten sich das einen Tag später anschauen - aber nach 24 Stunden mussten wir diese Eröffnungsfeier löschen und durften sie nicht mehr komplett im Internet zeigen", sagte Balkausky. Der Beitragszahler habe des Recht, Sportübertragungen online so zu sehen, wie er das möchte. Es sei "eine Aufgabe der Politik, sich damit stärker zu befassen" und gegen Beschränkungen vorzugehen. Gleichzeitig wehrte sich der ARD-Sportkoordinator gegen den Vorwurf, nicht alle Sportarten im Programm abzubilden. "Wir können nicht ausschließlich für Minderheiten senden", betonte er und verwies zugleich auf das gekürzte Sportbudget. "Das Geld wird nicht mehr, sondern weniger."

Sport in Zahlen

ZDF© ZDF
Die Biathlon-Übertragungen waren auch am Sonntag ein voller Erfolg für das ZDF: Als um 11:28 Uhr die Frauen an den Start gingen, fieberten im Schnitt 3,21 Millionen Zuschauer vor dem Fernseher mit. Der Marktanteil lag bei hervorragenden 23,9 Prozent. Beim Herren-Lauf am Nachmittag wurde mit 3,63 Millionen Zuschauern ein Marktanteil von 21,9 Prozent erzielt. Ganz so stark lief es beim jungen Publikum zwar nicht, doch auch hier bewegten sich die Live-Übertragungen mit Werten von 13,0 beziehungsweise 12,8 Prozent deutlich oberhalb des Senderschnitts. In diesem Umfeld waren aber auch weitere Wintersportarten gefragt: So hielten die Bob-Zusammenfassungen zur Mittagszeit noch rund 2,7 Millionen Zuschauer beim ZDF und auch der Langlauf-Weltcup war mit 2,40 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 14,2 Prozent noch gefragt.

Basketball-Bundesliga© BBL
Die Basketball-Bundesliga fand am Sonntagabend weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt: Das zur besten Sendezeit gezeigte Spiel zwischen Phönix Hagen und BG Göttingen lockte gerade mal 50.000 Zuschauer zu Sport1, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei desolaten 0,1 Prozent. Die Handball-Bundesliga war da schon deutlich gefragter - hier schalteten am späten Nachmittag immerhin 220.000 Fans beim Spiel zwischen den Füchsen Berlin und den Rhein-Neckar Löwen ein. Ein Marktanteil von 1,0 Prozent in der Zielgruppe kann sich durchaus sehen lassen. Die Niederlage der deutschen Handball-Frauen gegen Montenegro bei der EM wollten sich im Vorfeld 170.000 Zuschauer nicht entgehen lassen. Hier fiel der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen mit 0,6 Prozent allerdings etwas niedriger aus.

EuroSport© EuroSport
Eurosport setzte unterdessen am späten Sonntagnachmittag auf das Race of Champions und lockte mit dem Sieg von David Coulthard immerhin 110.000 Zuschauer vor den Fernseher - kein überragender Wert, doch nicht zuletzt beim jungen Publikum lief es gut. Der Marktanteil von 0,9 Prozent bewegte sich in der Zielgruppe klar über dem Senderschnitt. Auf sehr verhaltenes Interesse stieß Sky dagegen mit dem dritten Rennen der neuen Formel-E-Serie: Die Live-Übertragung aus Uruguay verzeichnete am Samstag ab 18:45 Uhr nicht-messbare Zuschauerzahlen. Der Marktanteil lag dementsprechend bei 0,0 Prozent. Mit Fußball war Sky erwartungsgemäß ungleich erfolgreicher: 650.000 Fans schalteten am Sonntag um 15:30 Uhr beim vermeintlichen Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Leverkusen und Gladbach ein - und damit mehr als zwei Stunden später beim überraschenden Unterschieden zwischen Wolfsburg und Paderborn, das mit 520.000 Zuschauern auf dem 17:30-Termin die bislang niedrigste Reichweite der Saison einfuhr.