In Zeiten von stetig sinkenden Anzeigenerlösen hat das Wuppertaler Magazin "talwaerts" einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen: Die Redaktion will sich ausschließlich über die Verkaufserlöse finanzieren und verzichtet bewusst auf Anzeigen. Jetzt, zwei Monate und zwölf Ausgaben nach dem Start, bauen die Macher ihr wöchentliches Magazin weiter aus. Ab dem 12. September gibt es "talwaerts" in mehr als 200 Stellen zu kaufen - bislang waren es lediglich 15. 

"Für uns ist das ein sehr wichtiger Schritt. Weg von einem Projekt - hin zu einem etablierten Medium", sagt Herausgeber Jan Filipzik. Durch den Vertriebsausbau erhöhe sich auch die Auflage: Statt 1.000 will Filipzik zukünftig 1.700 Exemplare an die Leser bringen. Auch das "talwaerts"-Team ist in den vergangenen Wochen und Monaten gewachsen: Aus sechs Mitarbeitern sind inzwischen 20 geworden, darunter viele Autoren, Fotografen und Grafiker. 

"Es ist unglaublich motivierend, wie viel Zuspruch wir bekommen. Von allen Seiten", sagt Chefreporterin Sophie Blasberg. Auf Facebook kommt der relativ kleine Titel schon auf 1.500 Fans. "Das alles zeigt uns, dass unser Ansatz richtig ist. Unsere Idee funktioniert." Laut eigener Aussage laufe es derzeit auch wirtschaftlich rund: "Wir machen momentan mit jeder Ausgabe Gewinn, so dass wir Artikel und Fotos bezahlen können. Bei uns arbeitet niemand ehrenamtlich", sagt Filipzik. Inzwischen zähle man etwa 250 Abonnenten. 

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