Auch der Juli war im Fernsehen noch wesentlich geprägt von der Fußball-Weltmeisterschaft, was dazu führte, dass viele Sender noch immer ein Sparprogramm zeigten. Der Anteil von frischer Ware - also deutschen Erstausstrahlungen oder zumindest Free-TV-Premieren - am gesamten Hauptabendprogramm zwischen 20:15 Uhr und 0 Uhr lag insbesondere bei den großen Privatsendern weit unter dem Niveau des Juli vergangenen Jahres. Bei Sat.1 um satte 27 Punkte, bei RTL und ProSieben um 17 bzw. 15 Punkte. Auch bei kabel eins ging es ähnlich deutlich bergab.

Eine große Ausnahme bildete auch im Juli wieder Vox, das im Vergleich zum Juli letzten Jahres den Anteil an frischem Programm steigerte und auf dem gleichen Niveau wie RTL lag. Auch bei RTL II lag der Frische-Anteil etwas höher als 2013 - allerdings auf sehr niedrigem Niveau. Der Sender hatte auch im Sommer letzten Jahres schon großflächig auf Erstausstrahlungen verzichtet. Den höchsten Anteil an Erstausstrahlungen hatte auch im Juli wieder Das Erste, wobei es im Vergleich zum Juni, als man auch an den Tagen, an denen das ZDF die WM übertrug überwiegend Erstausstrahlungen zeigte, deutlich abwärts ging.

DWDL.de-Frische-Index - Juli 2014

  FIX-Punkte
Juli 2014
Vergleich
zum Vormonat
Vergleich
zum Juli 2013
Das Erste
69 von 100
-11
+9
ZDF
64 von 100
-2 +/-0
Vox
44 von 100
+4 +3
RTL
44 von 100
+4
-17
ProSieben 31 von 100
+8
-15
Sat.1
25 von 100 +4
-27
RTL II
21 von 100
+1
+4
kabel eins
16 von 100
-2 -14

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.