"Qwant.com" ist erst 2013 in Frankreich gestartet, seit März 2014 gibt es auch eine deutsche Version. Bisher ging es für das junge Start-Up schnell nach oben: Nach eigenen Angaben verzeichnete man allein im vergangenen Jahr mehr als eine halbe Milliarde Suchanfragen. Davon will nun auch Axel Springer profitieren und steigt mit 20 Prozent ein. Über den Kaufpreis machten die Unternehmen keine Angaben. 

Der Schritt ist für Axel Springer konsequent: Das Unternehmen kämpft schon seit Jahren gegen die Vormachtstellung von Google. Konzernchef Mathias Döpfner erklärte jüngst in der "FAZ", warum er sich vor dem US-Suchmaschinengigant fürchte. "Qwant.com" will eine Alternative zu Google sein und bietet einen vermeintlich besseren Schutz der Privatsphäre. So erfolgen die Suchanfragen laut "Qwant" anonym, die Suchmaschine merkt sich also nicht, welcher Nutzer was gesucht hat. Bei Google ist das gängige Praxis. 

Die Betreiber von "Qwant.com" versprechen einen "360-Grad-Überblick" in ihren Suchergebnissen. So werden neben den klassischen Webseiten auch Social-Media-Inhalte, Produkte, Bilder und Videos ausgespuckt. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 25 Mitarbeiter und sitzt in Paris. 

Ulrich Schmitz, Chief Technology Officer bei der Axel Springer SE und Geschäftsführer von Axel Springer Digital Ventures sagt: "Auf dem Suchmarkt gibt es zahlreiche Innovationen. Um daran teilzuhaben und zu lernen, beteiligen wir uns an einem jungen Unternehmen, das hier Vielfalt und neue Impulse einbringt." Die "Qwant.com"-Gründer Jean Manuel Rozan und Eric Léandri freuen sich über einen "ideal Partner, der über Technologieverständnis verfügt". Axel Springer habe Erfahrung im Ausbau digitaler Geschäftsmodelle und "eine klare Vision".