US-Saison-Bilanz

NBC© NBC
Die Entscheidungen über Verlängerungen und Absetzungen sind gefällt, die neuen Serien für die nächste Season bestellt - Zeit, um noch einmal in Ruhe auf die zu Ende gegangene TV-Saison zurückzublicken. Die kannte aus Sendersicht vor allem einen großen Gewinner: NBC. Das Network, das jahrelang am tiefsten in der Krise steckte, wurde in der Zielgruppe mit einem Durchschnitts-Rating von 2,7 (+13 Prozent) klarer Marktführer. Geholfen hat dabei natürlich auch Olympia - doch selbst wenn man die Olympia-Abende herausrechnet, war NBC auf Platz 1. Auf Rang 2 folgt FOX - was man aber vor allem dem Super Bowl zu verdanken hat. Doch auch mit Super-Bowl, dem mit Abstand größten Event des Jahres, gelang es FOX gerade mal, seinen Marktanteil mit einem 2,5-Rating stabil zu halten. Zu sehr zogen den Sender der Quotenverfall von "X Factor" und "American Idol" sonst nach unten. Kommendes Jahr drohen ohne Super Bowl deutliche Abschläge. CBS verlor in der Zielgruppe 17 Prozent im Vergleich zum (Super-Bowl-beeinflussten) Vorjahr und kam mit einem Durchschnitts-Rating von 2,4 nur noch auf Rang 3. ABC war mit 2,1 (-5 Prozent) Vierter vor The CW, das immerhin um 14 Prozent auf ein Durchschnitts-Rating von 0,8 in der Zielgruppe zulegte und nach NBC am zufriedensten sein dürfte. Beim Gesamtpublikum verteidigte CBS mit im Schnitt 10,7 Millionen Zuschauern seinen Spitzenplatz vor NBC und ABC.

Mark Harmon© CBS
Meistgesehene Serie beim Gesamtpublikum war auch in dieser Saison einmal mehr "NCIS" bei CBS, das im Schnitt 18,5 Millionen Zuschauer (direkt am Ausstrahlungstag) sahen. Gar nicht mehr weit dahinter liegt mit "The Big Bang Theory" die zuschauerstärkste Sitcom mit 17,7 Millionen Zuschauern. Auch auf den Rängen 2-6 finden sich mit "NCIS: Los Angeles", "Person of Interest", "Blue Bloods", "Criminal Minds" und "The Millers" nur CBS-Serien. Auf Rang 7 folgt dann "The Blacklist" als stärkstes NBC-Format und "Castle" mit knapp zehn Millionen Zuschauern als zuschauerreichste ABC-Serie. Die FOX-Serie mit den meisten Zuschauern war "Sleepy Hollow". Mit knapp 7,5 Millionen Zuschauern folgt sie aber schon mit deutlichem Abstand. Die CW-Serie mit den meisten Zuschauern war diesmal "Arrow".

Jim Parsons (The Big Bang Theory)© Warner Bros. Television
Bei den jüngeren Zuschauern sieht die Liste schon ein wenig anders aus. Ganz vorne tummelt sich mit gigantischem Vorsprung dort weiterhin "The Big Bang Theory". Mit einem durchschnittlichem Rating von 5,1 spielt die Sitcom in einer ganz eigenen Liga. Der ABC-Hit "Modern Family" folgt auf dem zweiten Platz mit einem 3,5-Rating in gebührendem Abstand. Mit "How I Met Your Mother" liegt auch auf dem dritten Rang eine Sitcom. CBS hat die Serie nach neun Staffeln nun allerdings beendet. Stärkste Dramaserie beim jungen Publikum war "Scandal" (ABC) gefolgt von "The Blacklist" (NBC). "NCIS" schafft es beim jungen Publikum immerhin auf Rang 6. Die stärkste FOX-Serie war auch beim jungen Publikum "Sleepy Hollow" auf Rang 9. Bei CW war "Vampire Diaries" bei den 18- bis 49-Jährigen am erfolgreichsten.

Scandal© ABC
Interessant ist auch der Blick darauf, welche Serien zulegen konnten: In einer Zeit, in der die Networks überwiegend mit sinkenden Quoten zu kämpfen hatten, ragt hier vor allem "Scandal" heraus. Sowohl beim Gesamtpublikum als auch in der Zielgruppe zogen hier die Quoten um über 20 Prozent an. Kein Wunder also, dass ABC Showrunnerin Shonda Rhimes ab Herbst den gesamten Donnerstag überlässt. Zweitgrößter Gewinner war "Chicago Fire", das bei NBC vom Wechsel auf den Dienstagabend profitierte, sich aber auch allgemein gut entwickelte. Insgesamt gab es in der Zielgruppe nur fünf fiktionale Serien, die besser liefen als im Vorjahr:
1. Scandal (+22 Prozent)
2. Chicago Fire (+11,5 Prozent)
3. Supernatural (+8,7 Prozent)
4. How I Met Your Mother (+2,5 Prozent)
5. Law & Order: Special Victims Unit (+2,3 Prozent)

Glee© Fox
Im Umkehrschluss heißt das natürlich, dass es sehr viele Verlierer gab. Die höchsten Ausschläge hängen dabei meistens mit Sendeplatzwechseln zusammen. "Raising Hope" bekam der Wechsel auf den Freitag ebensowenig wie "Neighbors", "Beauty and the Beast" tat sich Montags schwer. "Revolution" brach ohne "The Voice" als Lead In zusammen. Am bittersten ist aber eigentlich die Entwicklung von "Glee". Einst war es die beim jungen Publikum erfolgreichste US-Serie überhaupt. In diesem Jahr sackten die Quoten noch einmal um rund 45 Prozent auf kaum noch diskutable Werte ab. Die Macher können froh sein, dass es überhaupt noch eine finale Staffel gibt. Über 40 Prozent runter ging's auch für "Two and a half Men" - ohne "Big Bang Theory" als Lead-In ist die Serie eben nur noch halb so viel wert. Diese Einsicht sorgte auch hier dafür, dass nach der kommenden Staffel Schluss ist. Die größten Verliere in der Zielgruppe
1. Raising Hope (-59 Prozent)
2. Beauty and the Beast (-51 Prozent)
3. The Neighbors (-49 Prozent)
4. Revolution (-47 Prozent)
5. Glee (-45 Prozent)
6. Two and a half Men (-40 Prozent)
7. Nikita (-35 Prozent)
8. Hart of Dixie (-34 Prozent)
9. Hawaii Five-0 (-34 Prozent)
10. The Following (-33 Prozent)

Aktuelle Meldungen aus dem US-TV-Business

WE tv© WE tv
Bei WE tv setzt man 2015 auf eine Dämonenjägerin namens Maria Abascal und ihren Bruder David, die im US-Bundesstaat Georgia, genauer in der reichen Stadt Savannah, ihre Arbeit ausführen. Von der Serie „South of Hell“, die die zweite fiktionale Eigenproduktion des Senders sein wird, wurden direkt acht Folgen bestellt – hinter ihr steht der Kreativkopf der „Hostel“-Filme Eli Roth, sowie James Manos Jr. („Dexter“) der als Showrunner fungieren wird. Maria Abascal wird darin jedoch nicht nur versuchen, die Dämonen fremder Menschen auszutreiben, sie selbst kämpft mit ihrer ganz eigenen Dämonin namens Abigail. Die 30-Jährige muss zunehmend feststellen, wie sehr ihre Seele und ihr Schicksal mit ihrer Dämonin zusammenhängt, je stärker sie gegen sie ankämpft.

TNT-Logo© TNT
TNT ist drauf und dran ein Spin-off eines Spin-offs zu entwickeln. Die Drama-Serie „The Closer“ startete einst im Jahr 2005 mit Kyra Sedgwick in der Hauptrolle und setzte sich in der Serie „Major Crimes“, die am 9. Juni in die dritte Staffel gehen wird, vor zwei Jahren fort. Nun könnte die Mutterserie quasi in eine dritte Generation gehen, denn der Sender plant nun auch noch einen noch namenlosen Ableger von „Major Crimes“ und zwar mit Jon Tenney, der bereits bei „The Closer“ FBI-Agent Fritz Howard mimte und auch bei „Major Crimes“ in dieser Rolle Gastauftritte absolvierte. Wie der Mediendienst "TV Line" vermeldete, soll der Grundstein für das neue Spin-off mit Jon Tenney in der Rolle des FBI-Agenten Fritz Howard in der siebten Folge der 3. Staffel gelegt und die neue Geschichte mit ihren bekannten und neuen Protagonisten um Tenney etabliert werden. Einen Schritt weiter ist bereits das Web-Spin-off zu „Veronica Mars“, das die Figur Dick Casablancas in den Fokus rückt. Gefunden wurde nun ein Titel: In Anspielung an das Zitat „Play it Again, Sam“ aus dem Film „Casablanca“ wird dieses auf den Namen „Play it Again, Dick“ hören und auf dem CW-Portal „CW Seed“ zum Abruf bereit stehen.

Showtime Logo© Showtime
Jonathan Ames, ein verantwortlicher Kreativer hinter der HBO-Serie „Bored to Death“, konnte ein neues Projekt an den Pay-TV-Sender Showtime verkaufen, das so neu jedoch nicht ist. Denn es handelt sich dabei um eine Adaption der mit Preisen ausgezeichneten, isländischen Dramedy „Heimsendir“, bei der ein Englischlehrer einer Highschool in einer Psychiatrie landet, nachdem sein privates und berufliches Leben aus den Fugen geriet. Dort versucht er sich jedoch mit den Insassen zu solidarisieren und einen Aufstand zu organisieren. In den USA soll dieses nicht als einstündiges, sondern als halbstündiges Comedyformat mit dem Titel „World's End“ über den Schirm laufen. Ebenfalls in der Entwicklung befindet sich bei Lifetime ein Projekt, das sich an bereits vorhanden Material orientiert. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine Serie, sondern einen Film. Die Rede ist vom Horrorfilm „The Omen“ aus den 1970er Jahren, bei dem der elternlose Junge Damien der Sohn Satans ist. Die Serie soll passenderweise den Namen „Damien“ tragen und von der Auseinandersetzung des zum Mann gereiften Damien mit sich selbst als Antichrist handeln.

Gillian Jacobs© Gage Skidmore/flickr (CC BY-SA 2.0)
Nach den Upfronts ist vor dem sich drehenden Besetzungskarussel: Mit dabei ist unter anderem Gillian Jacobs, die in der NBC-Serie „Community“ die Rolle der Britta Perry inne hatte und nach der Absetzung der Serie eine neue Heimat bei HBO finden konnte. Dort hat Perry nämlich eine Hauptrolle in der Serie „Girls“ ergattert – die Serie von und mit Allroundtalent Lena Dunham in der Rolle der New Yorkerin Hannah Horvath. Ihr Charakter Mimi-Rose Howard wird in der fünften Folge der vierten Staffel Premiere feiern. Bei der Serie „Dig“ von Tim Kring kam derweil Lauren Ambrose unter, die Fans der HBO-Serie „Six Feet Under“ als Clarie Fisher kennen dürften. In der sechsteiligen Mini-Serie wird sie die religiöse Debbie spielen, deren Glauben durch das Verschwinden eines 13-jährigen Jungen ins Wanken gerät. Konstanz könnte man hingegen vor allem Michael Weatherley attestieren, denn dieser hat nun seinen Vertrag mit CBS um weitere zwei Jahre verlängert. Damit wird er der Serie „Navy CIS“ wohl für weitere zwei Staffeln erhalten bleiben und in der Rolle des Special Agent Anthony „Tony“ DiNozzo weiterhin auf Verbrecherjagd gehen. Des Weiteren sind auch noch weitere Projekte von dem jüngst unterzeichneten Vertrag abgedeckt.

The Blacklist© RTL Crime
Bei der NBC-Serie „The Blacklist“ hatte Amir Arison alias Aram Mojtabai immer eine wichtige Rolle bei der Aufklärung der vielfältigen und in einer Vielzahl vorhandenen Rätsel. Hilfreich waren ihm dabei meist die Schlüsselqualifikationen im Bereich Software und Computer. Nun darf sich der Schauspieler über eine Beförderung freuen, denn in der zweiten Staffel wird er zum Hauptcast gehören. An anderer Stelle beim gleichen Sender, rollen jedoch Köpfe, und zwar gleich zwei. Doch nicht dabei bei der Comedy-Serie „Bad Judge“ mit Kate Walsh in der Hauptrolle der Richterin Rebecca Wright sind die Schauspieler Mather Zickel und Arden Myrin, die noch im Piloten zu sehen waren. Fraglich ist jedoch aktuell noch, wer die vakanten Stellen besetzen wird. Außerdem wurde Liz Brixius als Showrunnerin bei „Bad Judge“ verpflichtet, die bereits die mit Emmys ausgezeichnete Dramedy „Nurse Jackie“ mit entwickelte.