Seit Beginn des Jahres steht Jörg Pilawa nach seinem Ausflug zum ZDF wieder in Diensten der ARD. Nur zur Frage, was er dort moderieren wird, hielt sich die ARD bislang bedeckt. Nun steht fest: Den ersten Aufschlag im Ersten wird er mit einer Hommage an einen echten Klassiker haben: Am 1. März präsentiert er als einmaliges Event eine Neuaufage von "Einer wird gewinnen", das Hans-Joachim Kulenkampff zwischen 1964 und 1987 regelmäßig moderiert hatte.

Wie Kulenkampff wird auch Pilawa acht Kandidaten aus acht europäischen Ländern einladen. Bei der Neuauflage handelt es sich allerdings um Prominente, die um den Hauptgewinn von 50.000 Euro für einen guten Zweck spielen. Fest stehen bislang vier der Kandidaten: Für Deutschland geht Nora Tschirner an den Start, Hans Sigl tritt für Österreich an, Francis Fulton-Smith für England und Rolando Villazon für Frankreich.

Wie schon bei Kulenkampff wird es zudem wieder eine Assistentin und einen Butler geben, der am Ende der Show nicht nur Mantel und Schal bringt, sondern auch seinen Kommentar zur Show abgibt. Um wen es sich dabei handelt, will die ARD im Vorfeld nicht verraten. In der Hommage an "EWG" soll in Einspielfilmen auch immer wieder an Hans-Joachim Kulenkampff erinnert werden. Als Ehrengast ist dessen Sohn Kai Joachim Kulenkampff dabei. Produziert wird die Sendung von Pilawas Produktionsfirma Herr P.

Pilawa: "'EWG' mit Hans-Joachim Kulenkampff ist die Mutter aller Quizsendungen. Ich freue mich, den 50. Geburtstag der legendären Show als Hommage an Kuli mit den Zuschauern im Ersten feiern zu dürfen." ARD-Programmdirektor Volker Herres kommentiert mit einem Wortspiel: "Jörg Pilawa wird gewinnen - die Zuschauer im Ersten." Und der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor heißt Pilawa mit folgenden Worten willkommen: "Der Auftakt mit Quiz, Spiel und Show ist vielversprechend. Ich freue mich auf die weiteren Projekte, die wir gemeinsam mit Jörg Pilawa entwickeln werden."

Das nächste Projekt soll dabei das schon seit Bekanntwerden seines Wechsels zur ARD spekulierte "Your Face Sounds Familiar" werden, wie Pilawa in einem "FAZ"-Interview vom Samstag bestätigt. Prominente schlüpfen darin in die Rolle noch lebender oder verstorbener Musikstars. "Das ist für die ARD etwas komplett Neues. Es werden fünf wöchentlich aufeinander folgende Shows sein. Die Kandidaten müssen für diese Show binnen einer Woche ihre Identität komplett wechseln, sowohl äußerlich als auch von der Stimme her. Sie übernehmen fünf verschiedene Rollen. Dafür werden sie von Choreographen und Vocal Coaches geschult. Alles soll dann so aussehen, wie man es aus den Videos der Musiker kennt. Das hat eine ziemliche Fallhöhe für die Prominenten und kann eine wirklich schöne Sache werden", so Pilawa. Produziert wird die Sendung von Endemol.

Pilawa erzählt in der "FAZ" zudem von einer weiteren Idee: "Da geht es nicht um eine Show, sondern um Begegnung mit Menschen, die sich entschieden haben, als Eremieten, abgeschlossen von der restlichen Welt, zu leben, auf einer Insel zum Beispiel. Das ist eine Gegenwelt zu unserer heutigen vollständigen Vernetzung." Eine Talkshow, wie er es bei seinem Wechsel zum ZDF geplant hatte, wird es hingegen wenig überraschend erstmal nicht geben, auch wenn er einen Talkshow-Piloten produziert habe. "Aber ich bin Realist genug, um nicht im Moment aus der Deckung zu kommen und eine Talkshow anzubieten, wir haben doch genug."