Mehr Spenden mit weniger Zuschauern: Dritter "Red Nose Day"

Foto: ProSieben2003 importierte ProSieben den "Red Nose Day" aus Großbritannien nach Deutschland. Bei den Briten hat die Charity-Gala seit langem Tradition, hierzulande tat sich die "verrückteste Spendenaktion" mit den roten Nasen, wie ProSieben sie gerne betitelt, jedoch quotenmäßig von Anfang an schwer.

Dennoch rief ProSieben auch in diesem Jahr wieder zu Spenden für Kinder in Not auf und strahlte am Freitagabend die vierstündige Liveshow zur Aktion mit Prominenten wie Gwen Stefani, Stefan Raab, Michael Mittermeier, Sarah Connor, Max Mutzke oder Oliver Pocher aus - und konnte einen neuen Spendenrekord feiern: Knapp über drei Millionen Euro an Spenden sammelte ProSieben in diesem Jahr bis zum Ende der Show.

Nachdem die Deutschen bei der Tsunami-Katastrophe zum Jahreswechsel bereits Spenden in ungeahnter Höhe locker gemacht hatten, ist die Spendenbereitschaft offenbar nach wie vor sehr hoch. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr belief sich die Spendensumme beim "Red Nose Day" nur auf etwas über zwei Millionen Euro, 2003 konnte sich ProSieben gemeinsam mit den unterstützten Hilfsorganisationen über 1,5 Millionen Euro freuen.

Dennoch: Der dritte "Red Nose Day" war von den Quoten her betrachtet klar der schwächste. Schalteten im Premierenjahr 2003 noch 2,28 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein, waren es ein Jahr später schon nur noch 1,88 Millionen. Vergangenen Freitag entschieden sich lediglich 1,57 Millionen Zuschauer für die fast vierstündige Liveshow. Der Marktanteil bei den Zuschauern ab drei Jahren lag bei 6,4 Prozent.

Auch in der werberelevanten Zielgruppe ist ein deutlicher Zuschauerschwund festzustellen: Nach 16,4 Prozent Marktanteil, die die Show 2003 erreichte, standen vergangenes Jahr schon nur noch 13,9 Prozent zu Buche. Diesmal kam der "Red Nose Day" mit 1,19 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern gar nur auf einen Zielgruppenmarktanteil von 11,4 Prozent und lag unter dem ProSieben-Schnitt, der im Februar 12,2 Prozent betrug.

Insgesamt erreichte ProSieben am Freitag somit auch nur einen schlechten Tagesmarktanteil von 6,2 Prozent bei den Zuschauern ab drei Jahren. Auch in der werberelevanten Zielgruppe wurde mit 11,0 Prozent nur ein unbefriedigender Wert erzielt.