Am Freitag strahlte RTL zum letzten Mal seine Frühmagazine "Punkt 6" und "Punkt 9" aus. Sie verschmelzen ab der kommenden Woche zu "Guten Morgen Deutschland", das dann eine Länge von zweieinhalb Stunden haben wird. RTL geht damit einen ähnlichen Weg wie ARD, ZDF und Sat.1, die seit Jahren auf eine zusammenhängende Magazinstrecke am Morgen setzen. Ob das die richtige Entscheidung ist, wird man vermutlich erst in einigen Wochen sehen können. Einige Zweifel sind aber angebracht, denn bei den Kollegen des "Frühstücksfernsehen" ist ein Abwärtstrend festzustellen, der sich in den Sommermonaten noch einmal kräftig beschleunigte.

Waren bis Juni im Monatsschnitt durchweg mehr als 14 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen für das "Frühstücksfernsehen" drin, so reichte es im Juli schon nur noch für 12,9 Prozent. Im August liegt das Magazin sogar aktuell bei nur 11,5 Prozent - das ist zwar immer noch mehr als der momentan äußerst schwache Schnitt des Senders, doch von Marktanteilen jenseits der 16-Prozent-Marke, wie sie noch Anfang 2012 drin waren, ist das "Frühstücksfernsehen" damit weiter entfernt denn je. Im Schnitt waren insgesamt im August bislang 420.000 Zuschauer dabei. Zum Vergleich: Vor einem Jahr erreichte die Sendung noch eine halbe Million Frühaufsteher.

Langzeittrend: Sat.1 Frühstücksfernsehen
Sat.1 Frühstücksfernsehen

Allerdings musste nicht nur das "Frühstücksfernsehen" Federn lassen - auch RTL hatte zuletzt in den Morgenstunden mit zunehmenden Problemen zu kämpfen, was womöglich auch ausschlaggebend für die nun vorgenommenen Änderungen gewesen sein dürfte. Dass "Punkt 6" im Monatsschnitt zuletzt mehr als 20 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe verzeichnete, ist nun schon über ein Jahr her. Aktuell pendeln sich die Marktanteile zwischen 16 und 17 Prozent ein. "Punkt 9" bewegt sich inzwischen sogar oft bei weniger als 15 Prozent in der Zielgruppe. Zumindest dieses Problem kann sich RTL durch die Zusammenlegung beider Formate zu einer einheilichen News-Strecke wohl entledigen.

Unterm Strich ging es den Sender mit ihren Magazinen am Morgen schon mal besser. Im Sinne des Audience Flows könnte das Unterfangen von RTL, eine einheitliche Frühschiene zu etablieren, aber funktionieren.