ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky ist offensichtlich noch immer über den Poker um die Ausstrahlung des Wimbledon-Finalspiels verärgert. Auf die Frage, woher der Geiz kam, für das Finale von Sabine Lisicki nur 100.000 bis 300.000 Euro an Sky bezahlen zu wollen, sagte Balkausky im "Tagesspiegel": "Ich werde die Zahlen nicht kommentieren. Aber glauben Sie mir: Die 300 000 wären verdammt viel für eine Stunde Programm und im Nachhinein weiß ich auch, dass Sky nie ernsthaft bereit war, dieses Spiel an uns zu verkaufen. Das war nur Show. Das passiert uns nicht noch einmal."

Als Sky vor vier Jahren die kompletten Wimbledon-Rechte erworben hat, habe keiner ahnen können, dass 2013 eine Deutsche im Finale stehen wird, betonte Balkausky, der bei den aktuell laufenden Verhandlungen um die Rechte mehr Weitblick unter Beweis stellen kann. Mit einer Entscheidung bezüglich der Wimbledon-Rechte ab 2014 rechnet er bereits in diesen Tagen. "Aber ARD und ZDF haben nicht für alle Spiele geboten, sondern für ein gemeinsames Paket. Da geht es um die zweite Turnierwoche", erklärte der Sportkoordinator im "Tagesspiegel"-Interview.

Mit Blick auf die verlorenen Rechte an den Qualifikationsspielen der Fußball-Nationalmannschaft für Europa- und Weltmeisterschaft 2016 und 2018 betonte Balkausky indes noch einmal, "keine Unsummen" zahlen zu wollen. "Wenn die Privaten wollen - und RTL wollte kurzfristig etwas Großes, Programmliches tun - verlieren wir auch mal Rechte." Der Sportetat sei zwar bis 2016 "erheblich gekürzt" worden, dennoch werde man auch weiter in den Fußball investieren. Balkausky: "Spitzensport und Spitzenfußball gehören ins öffentlich-rechtliche System. Aber bei den Olympischen Spielen haben die Privatsender nicht mal ernsthaft mitgeboten."