Ein "Bachelorette"-Gewinner packt aus und unterstellt vielen männlichen Kandidaten Steroid-Konsum. Außerdem: "Top Model" zur Jubiläumsstaffel "Guys and Girls" mit erstem Promofoto und "Mistresses" inhaltlich gut, quotentechnisch schwach...
Das seit 2003 laufende Castingformat "America’s Next Topmodel" mit Tyra Banks als Moderatorin und Executive Producerin überraschte vor einigen Wochen bereits mit der Ankündigung einer ganz besonderen Jubiläumsstaffel. Zum bereits 20. Mal wird Banks ab 2. August wieder einmal nach dem schönsten und fotogensten Model Amerikas suchen und dabei zum ersten Mal das Feld auch für Männer öffnen. Was in Deutschland bei Heidi Klums Version bereits schon einmal in einer Spezialfolge umgesetzt wurde, wird in den USA nun in einer kompletten Staffel verwirklicht. Unter dem Motto "Guys and Girls" bekommen die The CW Zuschauer endlich auch männliche Modelkörper geboten. Diese Strategie könnte tatsächlich für den Sender aufgehen, da sich das Programm vorwiegend an weibliche Jugendliche richtet, die sich bereits an den Astralkörpern der Hauptdarsteller von Serien wie "Vampire Diaries" oder "Supernatural" erfreuen.
Tyra Banks verkündete in der letzten Woche den Starttermin der 20. Staffel auf Facebook mit ersten Promofotos, auf denen sie und ihre Juroren mit einer speziellen Hand- bzw. Armbewegung zu sehen sind, die die 20. Staffel symbolisieren soll, wie Sie rechts sehen können. Anders als in der deutschen "Top Model"-Show konnten die Fans bereits seit Wochen online für die 16 Kandidaten der 20. Staffel voten und bestimmen, wer die besten Fotoshootings hatte. Auch wenn die Quoten weiter rückläufig sind, hält The CW an dem Format "Top Model" fest. Bleibt zu hoffen, dass mit dem neuen frischen Konzept neue Zuschauer hinzugewonnen werden können.
Apropos Astralkörper. Die ebenfalls sehr frauenaffine Show "The Bachelor(ette)" kam in der letzten Woche nicht bezüglich der aktuell laufenden "Bachelorette"-Staffel in die Schlagzeilen, sondern auf Grund eines ehemaligen Gewinners, der pikante Details bezüglich der Teilnehmer ausplauderte. Der "Bachelorette"-Gewinner aus der vierten Staffel, Jesse Csincsak, behauptete, dass viele der männlichen Kandidaten Steroide zu sich nehmen, um für das Casting und respektive dann auch für die Show perfekte muskulöse Körper zu präsentieren. In der Tat bekommen die ABC-Zuschauer besonders bei den "Bachelorette"-Ausgaben etliche Männerkörper zu sehen, die teilweise schon an Bodybuilder erinnern.
Im Interview mit Radar Online nahm Csincsak den Sender allerdings in Schutz und verneinte die Unterstellung, dass der Sender dies von den Kandidaten für bessere Quoten verlange: "Die fordern das nicht von einem. Sie testen die Kandidaten nicht auf Steroidkonsum." Dafür würden alle Kandidaten aber auf Marihuana- und Kokainkonsum und Geschlechtskrankheiten untersucht bevor sie in den Pool der möglichen Junggesellen gelangen können, wie Csincsak im Interview erklärte: "Die nehmen eine Urin- und Blutprobe. Und die Produzenten haben mir damals sogar gesagt, dass ich mit dem Haschischrauchen aufhören solle, dabei rauche ich gar kein Gras." Der Steroidkonsum einiger Kandidaten führt aber zu einem für den Sender sicherlich nicht unerfreulichen Nebeneffekt, da Wut und Zorn oftmals die Folgen sein können: "Steroide machen dich wütend und das wiederum ist gut fürs Fernsehen." ABC äußerte sich bis dato nicht zu den Aussagen Csincsaks.
ABC startete in der letzten Woche seine neue Sommerdramaserie "Mistresses", die auf der britischen Vorlage der BBC beruht und von 2008 bis 2010 dort bereits erfolgreich lief. Ursprünglich für die Hauptsaison 2012/2013 angedacht, entschied ABC dann aber, die ersten dreizehn Folgen als Sommerformat ins Programm zu nehmen. "Mistresses" zeigt das turbulente Leben vierer Freundinnen, die sich in unterschiedlichen Lebensstadien befinden, aber alle durch das Thema Sex und Affären vereint sind. Savannah, oder kurz Savi genannt, ist eine absolute Karrierefrau, die auch im Privatleben vorankommen will. Als es aber immer wieder zu Spannungen und Streit zwischen ihr und ihrem Mann kommt, da sie Probleme haben, Kinder zu bekommen, flüchtet sich Savi in eine Affäre mit einem Arbeitskollegen.
Ihre kleine Schwester Josslyn ist da schon viel unbefangener und als überzeugter Single nur an schnellen Abenteuern interessiert, die auch Frauen miteinbeziehen. Die dritte im Bunde ist die alleinerziehende Mutter April, die nach dem Tod ihres Mannes immer wieder anonyme Anrufe erhält und überzeugt ist, dass diese von ihrem Mann stammen. Zu guter Letzt komplettiert die Psychotherapeutin Karen die Viererrunde mit der spannendsten Geschichte der Serie. Karen ging mit einem reichen Patienten eine Affäre ein, der sich von ihr Morphin verschrieben ließ um seiner schweren Krankheit mit Selbstmord ein Ende zu bereiten. Seine Ehefrau sucht nach seinem Tod Trost bei der Geliebten Karen, was natürlich zu Gewissenskonflikten führt. Vor allem dank Karens spannenden Handlungsstrangs gelang "Mistresses" ein vielversprechender Start, wobei die Quoten mit 4,4 Mio Gesamtzuschauern und einem Zielgruppenrating von 1,2 doch eher mau ausfielen.