Bei der Wochenzeitung "Der Freitag", die Jakob Augstein 2008 übernommen und komplett umgekrempelt hatte, steht ein deutlicher Stellenabbau an, wie die "taz" schon am Mittwoch berichtete und wie Verleger Augstein inzwischen auch selbst auf Facebook bestätigte. Der "taz" zufolge teilte Augstein der Redaktion in dieser Woche auf einer Betriebsversammlung mit, dass neun Stellen gestrichen werden sollen. Bei derzeit knapp 40 Angestellten muss also rund jeder Vierte gehen. "Neues Deutschland" berichtet, dass der Politikteil reduziert, die Wissenschaftsseiten ganz eingestellt werden sollen.

Grund sei das zu langsame Wachstum des Blattes. Zwar konnte im vergangenen Jahr die Zahl der Abonnenten leicht von 9.925 auf 10.291 gesteigert werden, insgesamt ging die verkaufte Auflage aber sogar leicht um 1 Prozent auf 13.790 Exemplare zurück. Auf Facebook begründete Augstein den massiven Stellenabbau nun so: "Wir wachsen ja imemr noch - aber sehr langsam. Zu langsam. Die Kosten sind zu hoch. Das ist das Problem. Wir müssen versuchen, mit weniger Geld zurecht zu kommen."

 

Es gehe darum, "der Zeitung das Schicksal der 'FTD' und der 'FR' zu ersparen", die anders als "der Freitag" ja sogar große Konzerne im Rücken gehabt hätten. Augstein weiter: "Es ist so deprimierend, weil jeder Kollege, der jetzt arbeitslos wird, so schlechte Chancen auf Wiedereinstellung hat." Er glaube aber trotzdem an die Zukunft der Papier-Zeitung und auch an die des "Freitag".