Bereits im vergangenen Jahr machten Spekulationen die Runde, wonach Das Erste eine neue Satire- und Parodie-Show unter dem Titel "Das Ernste" ins Programm nehmen würde. Von einem eigenen "switch reloaded" war gar die Rede - und von konkreten Verhandlungen mit Martina Hill, Max Giermann und Martin Klempnow, die derzeit allerdings wieder in der ProSieben-Sendung zu sehen sind. Doch vom Tisch war die Idee nie, auch wenn in der Zwischenzeit einige Monate ins Land gingen. "Wir werden mit jungen Talenten eine Parodie-Farbe für unser Programm pilotieren und da werden die Zuschauer noch vor Weihnachten einen ersten Einblick in die Werkstatt bekommen können", kündigte ARD-Programmdirektor Volker Herres vor wenigen Tagen in einem Interview mit dem Medienmagazin DWDL.de an.

Zugleich sprach er in diesem Zusammenhang von einem "geschützten Sendeplatz", auf dem man das Format ausprobieren will. Und tatsächlich: Inzwischen gibt es einen Sendetermin für die Pilotfolge von "Das Ernste". Sie wird am Donnerstag, den 20. Dezember um Mitternacht zu sehen sein. Was sich zunächst nach einem ungünstigen Sendeplatz anhört, könnte sich aber als recht kluger Schachzug erweisen. Im Vorfeld läuft nämlich der traditionelle Jahresrückblick von und mit Dieter Nuhr, der der neuen Satireshow mit Sicherheit einige Zuschauer anspülen wird. "Das Ernst" hat eine Länge von 45 Minuten und stellt das Fernsehen, Stars, Sternchen und Politiker in den Mittelpunkt.

Dabei weht ein Hauch von "heute-show" im Ersten: Die Parodien und Beiträge werden von Anchorman Florian Schroeder im Nachrichten-Stil anmoderiert. Gedreht werden die Sequenzen im "Tagesthemen"-Studio von ARD-aktuell. Im Verlauf der Sendung präsentiert der frühere "Tagesschau"-Sprecher Jo Brauner, der Ende des Monats übrigens seinen 75. Geburtstag feiern wird, zwei Nachrichtenblöcke mit kuriosen und lustigen Kurzmeldungen. Das jedenfalls verspricht die ARD. Dazu soll ein Ensemble junger talentierter Künstler kommen. Neben Schroeder gehören Thomas Nicolai, Marti Fischer, Sarah Kelly-Husain und Antonia von Romatowski diesem Team an.

Sie parodieren die Machtmenschen Deutschlands und die, die es gerne wären, und gehen Fragen nach wie: Ist Philipp Rösler ein südostasiatischer Sprachroboter oder ein echter Mensch? Wie kann Harald Glööckler Peer Steinbrück zum pompööösen Wahlsieg verhelfen? Und wie viele Talkshows braucht die ARD wirklich? Ob "Das Ernste" künftig häufiger zu sehen sein wird, ist noch unklar. Doch Programmdirektor Herres äußerte bereits den Wunsch, einen regelmäßigen Comedy-Sendeplatz etablieren zu wollen. Herres: "Erst wenn man dann über eine reguläre Ausstrahlung spricht, wird über den Sendeplatz nachgedacht. Aber grundsätzlich brauchen wir Humor im Programm, denn an Ernsthaftem fehlt es uns nicht."

Produziert wird "Das Ernste" von der Firma VierEins, die Produktion beginnt am Freitag in Hamburg und umfasst insgesamt zehn Drehtage.

Mehr zum Thema