Die Deutsche Telekom legte am Donnerstag ihre Geschäftszahlen für das dritte Quartal vor - und dort fällt auf den ersten Blick vor allem ein monströser Verlust ins Auge: Der Konzernfehlbetrag betrug 6,9 Milliarden Euro. Zurückzuführen ist das allerdings auf einen buchhalterischen Sondereinfluss, der aus der Fusion des US-Geschäfts mit MetroPCS herrührt, die eine Neubewertung nötig gemacht hat. Telekom-Vorstandschef René Obermann: "Wir haben im vollen Bewusstsein der buchhalterischen Konsequenzen eine zukunftsweisende Entscheidung für unser US-Geschäft getroffen. Wer jetzt nur auf das tiefrote Konzernergebnis schaut, übersieht, dass unser operatives Geschäft voll auf Kurs ist. Anders als viele Wettbewerber bieten wir Verlässlichkeit."

In der Tat konnte der Umsatz operativ mit 14,7 Milliarden Euro immerhin auf dem Vorjahresniveau gehalten werden. Das bereinigte EBITDA ging zwar um 2,6 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro zurück, dafür zog der bereinigte Konzernüberschuss - ohne den erwähnten Sondereinfluss - sogar um 28,3 Prozent auf 0,9 Milliarden Euro an. Die Telekom konnte auch ihre Nettofinanzverbindlichkeiten um 10 Prozent reduzieren. Mit 39 Milliarden Euro hat er freilich trotzdem noch eine beachtliche Höhe.

Gut entwickelt hat sich in Deutschland erneut das Fernseh-Angebot Entertain. Ende September wurden immerhin bereits 1,9 Millionen Entertain-Kunden gezählt, 39 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bei den VDSL-Anschlüssen lag der Zuwachs sogar bei 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im klassischen Festnetzgeschäft sank die Zahl der Anschlüsse zwar weiter, aber immerhin nicht so stark wie im vergangenen Jahr. Die Zahl der Mobilfunkkunden stieg um 555.000, wovon allerdings nur 171.000 auf das eigene Geschäft mit den Marken Telekom und Congstar entfielen, der Rest auf das umsatzschwächere Segment der Wiederverkäufer. Letztlich fiel der Umsatz in Deutschland um 1,3 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Auch das bereinigte EBITDA ging um 2,5 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro zurück. Im Europa-Geschäft fiel der Umsatz-Rückgang mit 5,7 Prozent ebenso wie in den USA mit 5,9 Prozent noch stärker aus. Leicht um 0,8 Prozent gewachsen ist hingegen T-Systems.