Ohne die Hilfen aus dem ARD-Finanzausgleich hätten es kleine Anstalten wie Radio Bremen und der Saarländische Rundfunk bekanntermaßen schwer. Beide Sender sind offenbar nicht mal mehr in der Lage, ihre "Tatort"-Produktionen alleine zu finanzieren. So schießen BR, NDR und SWR als Ko-Produzenten je Folge abwechselnd 300.000 Euro zu, berichtet der "Focus". Nun gibt es offenbar konkrete Pläne, den internen Finanzausgleich zu reformieren. Wie das Nachrichtenmagazin weiter schreibt, sind sowohl der Hessische Rundfunk (hr) und der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) nicht länger bereit, etwas von ihrem Gebühren-Anteil abzugeben.

Insgesamt erhalten die beiden kleinsten Sender derzeit zusammen mehr als 50 Millionen Euro. Dabei ist es längst nicht so, als ginge es den Geldgebern gut: Wegen eigener finanzieller Probleme wollen hr und MDR dem Bericht zufolge nämlich von der Geber- auf die Nehmer-Seite wechseln. Die ARD-Vorsitzende Monika Piel hatte im September in einem Interview allerdings deutlich gemacht, dass erst mal keine Entscheidung bezüglich einer Neuordnung ansteht, zumal 2013 das erste Jahr sein wird, an dem der neue Beitragsstaatsvertrag gilt. "Wir müssen erst zumindest dieses eine Jahr abwarten und sehen, wie sich dieser neue Beitragsstaatsvertrag auswirkt gegenüber dem Gebührenstaatsvertrag", so Piel.

Einen möglichen Verlust der Eigenständigkeit sah die ARD-Chefin damals erst mal nicht. Piel: "Wir waren uns natürlich darüber im Klaren, als sich abzeichnete, dass wir nach den üblichen vier Jahren keine Gebührenerhöhung bekommen werden, sondern die Gebühr sechs Jahre stabil bleibt, dass das gerade bei den kleinen Anstalten zu Engpässen führen wird. Wir haben uns geeinigt auf eine Finanzhilfe für Radio Bremen. Also, da gibt’s schon eine Einigung für die nächsten zwei Jahre. Der Saarländische Rundfunk hat keine solche Überbrückungshilfe gefordert, so dass wir bis 2015 auf jeden Fall die Finanzierung gesichert haben."