Während die Privatsender sich was eigene Formate angeht in den vergangenen Jahren im Comedy-Bereich eher zurückgehalten haben, hat insbesondere das ZDF diese Farbe für sich entdeckt. Das spiegelt sich von Jahr zu Jahr auch mehr beim Deutschen Comedypreis wieder, wo öffentlich-rechtliche Nominierte viele Jahre lange allenfalls bestaunte Exoten waren. In diesem Jahr ist das ZDF hingegen nach RTL der meistnominierte Sender.

Die Kategorie "Beste TV-Komödie" wird gar nur unter ZDF-Produktionen entschieden: "Das große Comeback", eine Mediensatire mit Uwe Ochsenknecht und Andrea Sawatzki, tritt hier gegen "Stankowskis Millionen" und "Männer ticken, Frauen anders" an. Auch in der Kategorie "Beste Comedy-Show" dominiert das ZDF: Der Vorjahressieger "heute-show" hat hier noch Gesellschaft von der Sendung "Nicht nachmachen!" mit Bernhard Hoëcker und Wigald Boning bekommen. Nur Bülent Ceylan hält mit seiner "Bülent Ceylan Show" hier das Privatsender-Fähnchen hoch.

Im Bereich "Beste Comedyserie" hat es die NDR-Produktion "Der Tatortreiniger" mit Bjarne Mädel auf die Nominiertenliste geschafft. Sie tritt gegen den Vorjahressieger "Danni Lowinski" und "Stromberg" an. Im Bereich "Beste Sketch-Comedy" bleiben die Privaten mit "Ich bin Boes", "Knallerfrauen" und "Ladykracher" aber ebenso unter sich wie in der Kategorie "Bestes Comedyevent", wo sich die RTL-Shows "Der Comedy-Olymp" und "Der große Comedy-Adventskalender" mit "Elton vs. Simon - Die Live-Show" von ProSieben tummeln. Das beste Soloprogramm macht RTL unter sich aus: "Dr. Eckart von Hirschhausen live! Liebesbeweise" tritt gegen "Michael Mittermeier live! Achtung Baby!" und "Olaf Schubert live! Meine Kämpfe" an. Die Kategorie "Beste Late Night Show" hat sich die Jury übrigens dieses Jahr gleich komplett gespart.

Neben Formaten werden natürlich aber auch wieder Personen geehrt. Als beste Komikerin ist neben Cindy aus Marzahn, die in den vergangenen drei Jahren gewonnen hat, und Mirja Boes, die 2008 ausgezeichnet wurde, noch Monika Gruber nominiert. Den Titel als bester Komiker muss Vorjahressieger Bülent Ceylan gegen Kaya Yanar und Oliver Welke verteidigen. Als bester Schauspieler sind Bjarne Mädel, Christoph Maria Herbst und Detlev Buck nominiert, wer die beste Schauspielerin wird, machen Anke Engelke, Annette Frier und Martina Hill unter sich aus.

Verliehen wird der Deutsche Comedypreis in diesem Jahr am 23. Oktober im Kölner Coloneum. Im Fernsehen zu sehen sein wird er wie gehabt mit Verzögerung am darauffolgenden Freitag, 26. Oktober ab 21:15 Uhr bei RTL. Moderator ist auch in diesem Jahr wieder Dieter Nuhr. Über die Preisträger entscheidet eine Jury, in der die Autoren Sylke Lorenz und David Anschütz, die Journalisten Torsten Zarges und Sonja Behrens, Geschäftsführer und Produzent von H&R Horizont TV GmbH Holger Hoffmann und der Veranstalter und Geschäftsführer der Köln Comedy Festival GmbH Achim Rohde sitzen. Den Vorsitz hat Thomas Hermanns. Der "Ehrenpreis" sowie die Auszeichnungen für den "Besten Newcomer", die "Erfolgreichste Kinokomödie", den "Erfolgreichsten Live-Act" und dieses Jahr wieder ein "Sonderpreis" werden ohne Nominierung vergeben.