VIVA-Chaos: NDR beendet GrandPrix-Zusammenarbeit

Foto: NDREine Rundum-Renovierung erlebte in diesem Jahr der deutsche Vorentscheid zum Eurovision Song Contest. Mit einem neuen Modus und höheren Ansprüchen sollte die Qualität der nationalen Vorauswahl erhöht werden. Der federführende NDR suchte darüber hinaus beim Musiksender VIVA den nötigen Kontakt zur musik-affinen jungen Zielgruppe. Dieser Modus wird 2005 allerdings keine Fortsetzung erleben.

"Der deutsche Vorentscheid ist nicht mehr offen für Anfänger, die ihr Forum inzwischen in diversen Casting-Shows finden", so NDR Unterhaltungschef Jürgen Meier-Beer im September 2003 zum vorgestellten neuen Konzept. Die Musiktitel wurden zwar weiterhin von deutschen Plattenfirmen in die NDR-Show eingebracht.

Zusätzlich mussten sie nun jedoch zu den Songs im Vorfeld bereits Videos produzieren und bereits bei VIVA auf Sendung bringen. "Bei Viva geht es darum, in die deutschen Charts zu gelangen", erklärte Meier-Beer die Kooperation mit dem kölner Sender. Die Video-Premiere war VIVA vorbehalten, andere Einsatzbeschränkungen vor der Show im Ersten gab es 2004 erstmals nicht mehr.

Dieses Konzept allerdings wird einmalig bleiben: Schon beim anstehenden deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest 2005 wird wieder alles anders. Der NDR hat die Zusammenarbeit mit dem Musiksender VIVA Ende November beendet, wie ein NDR-Sprecher am Donnerstag auf Anfrage gegenüber dem Medienmagazin DWDL bestätigte.

Jürgen Meier-Beer, beim NDR für den Vorentscheid verantwortlich, ist nach DWDL-Informationen unglücklich über die aktuellen Entwicklungen beim Kölner Musiksender. Gegenüber dem Eurovision-Magazin esctoday.com sagte er: "Wir werden nach den dortigen Veränderungen nicht noch einmal mit VIVA kooperieren". Wie ein NDR-Sprecher gegenüber DWDL betonte, arbeite man bereits an einem "pfiffigen" neuen Format für den deutschen Vorentscheid. Details wollte er allerdings nicht nennen.