Schon im vergangenen Jahr war das Aus für eine der "CSI"-Serien im Bereich des Möglichen, in den letzten Wochen wurde es immer wahrscheinlicher, dass es einen der Ableger treffen würde. Nun ist es raus: CBS hat "CSI: Miami" nicht für eine weitere Staffel verlängert, das Finale der 10. Staffel, das in den USA schon am 8. April zu sehen war, ist damit zugleich auch das Serien-Finale. "CSI: NY", das zuletzt eigentlich die schlechteren Chancen eingeräumt worden waren, wurde hingegen noch einmal für eine weitere Staffel verlängert.

Richtig bitter ist diese Entscheidung für RTL. Man muss gar nicht besonders weit zurückgehen, da war der Serien-Dienstag mit "CSI: Miami", "Dr. House" und "Monk" ein unbezwingbar scheinender Erfolgsgarant, der die Konkurrenz geradezu demütigte. Doch dann wurde "Monk" eingestellt - und RTL verpasste es, einen auch nur halbwegs gleichwertigen Ersatz aufzutun. Ob "Psych", "White Collar" oder "Royal Pains": Funktioniert hat auf dem Sendeplatz nichts so recht. Nun enden in den USA mit dem Ende dieser Saison auch noch "CSI: Miami" und "Dr. House".

Von "Dr. House" hat RTL noch etwas mehr als die halbe letzte Staffel auf Lager und immerhin mit "The Glades" gerade eine neue Serie recht erfolgreich auf diesem Sendeplatz als Sommer-Vertretung gestartet. Doch klar ist: Bei nur 13 Folgen pro Jahr taugt "The Glades" in keinem Fall als Dauerlösung. Und nun muss also auch noch Ersatz für "CSI: Miami" her. Immerhin: Ein Jahr hat RTL noch Zeit, hinkt der Sender doch fast so lange der US-Ausstrahlung hinterher. 19 neue Folgen stehen RTL noch zur Verfügung, die sich durch zahllose Wiederholungen strecken lassen.

Doch dann ist guter Rat teuer, zumal auch die Donnerstags-Serien von RTL gewaltig schwächeln. Eine gute Nachricht könnte das gleichwohl für die deutsche Produzentenlandschaft sein: Angesichts des Endes eingesessener US-Serien werden nun prominente Sendeplätze frei - und mangels vielversprechendem Nachschub aus Übersee wird RTL wohl wieder mehr auf deutsche Ware vertrauen müssen. Ärgerlich nur, dass die Kölner nach den letzten Flops auch hier - von "Alarm für Cobra 11" mal abgesehen - nicht gerade reichlich mit bereits erfolgreich eingeführten Formaten gesegnet sind.