Traurig: "Polylux" und "Fast Forward" vor dem Aus

Foto: RBBDer Tag begann mit einem traurigen Artikel der "Welt" unter dem Titel "Vom Zeitgeist verweht" und wurde durch die spätere Meldung vom Aus für Charlotte Roches VIVA-Sendung "Fast Forward" nicht besser. Zwei Formate mit Subkultur-Flair verschwinden aus dem deutschen Fernsehen. Einmal ist Harald Schmidt der Schuldige, einmal die Restrukturierung von VIVA und MTV.

Am Donnerstag berichtet die "Welt" vom Aus für die schrägste Sendung im Ersten, "Polylux". Das von Tita von Hardenberg moderierte Magazin wird nach acht Jahren eingestellt und wird damit das erste wirkliche Opfer der Rückkehr von Harald Schmidt.

Durch seine neue Sendung verschiebt sich die Mittwochsreportage des Ersten auf 23.30 Uhr und das Zeitgeist-Magazin "Polylux" käme je nach Länge der Dokumentation oder Reportage erst weit nach Mitternacht. Eine Farce angesichts der Tatsache, dass ARD-Chefredakteur Hartmann von der Tann erst vor zwei Monaten stolz den Sendeplatz-Wechsel von Montag auf Mittwoch verkündete, damit "Polylux" künftig früher kommen kann. Doch auch an diesem Mittwoch verschob sich der Start von "Polylux" durch das Fußball-Länderspiel auf 00.36 Uhr.

Beim produzierenden Sender, dem Rundfunk Berlin-Brandenburg wertet man die Perspektive immer späterer Ausstrahlung als "abschließendes Votum, daß sie das Format im Ersten nicht möchten", so Sender-Sprecher Ulrich Anschütz gegenüber der "Welt". Der neue Sendeplatz dank der Schmidt-Rückkehr führe dazu, "daß wir es nicht mehr machen können".

Foto: VIVABei Tita von Hardenbergs Produktionsfirma Kobalt Productions wollte man am Donnerstag keine Stellungnahme abgeben. Auf DWDL-Anfrage bestätigte man lediglich, dass dies derzeit das bestimmende Thema im Haus sei, doch etwas dazu sagen, wolle man nicht.

Anders bei VIVA: Auf DWDL-Anfrage bestätigte ein Sprecher des Senders das Aus für "Fast Forward". Am 2. Januar 2005 läuft die Sendung zum letzten Mal im Programm von VIVA. "Wir sind jedoch in Gesprächen mit Charlotte und hoffen, dass sie der Sendergruppe erhalten bleibt. Die Entscheidungen werden allerdings in Berlin getroffen".