Herr Opdenhövel, im vergangenen Sommer haben Sie bei uns im Interview gesagt, dass erst mal der Sport angeschoben werden soll, um in der ARD heimisch zu werden. Wie lebt es sich im neuen Zuhause?

Sehr gut. Ich habe mir auch selbst ein halbes Jahr gegeben, um anzukommen. Erstaunlicherweise fühlte ich mich bereits nach der ersten Sendung ziemlich zu Hause. Sowohl mit der Sendung als auch mit dem gesamten Team lief alles auf Anhieb sehr harmonisch ab. Darüber bin ich sehr froh, weil die Situation, alleine im Studio zu stehen, für mich eine ganz neue Erfahrung war. In den letzten Jahren hatte ich viel mit Publikum zu tun oder hatte wie bei Liga total zumindest einen Experten an meiner Seite. Das ist von der Struktur bei der „Sportschau“ schlichtweg etwas anderes – daran habe ich mich allerdings schnell gewöhnt.

Den berühmt-berüchtigten „Gremien voller Gremlins“ sind Sie also noch nicht begegnet?

Überhaupt nicht. Bisher war das Feedback ein sehr Gutes. Ich habe seit meinem Wechsel viele nette Sachen über mich lesen dürfen, habe freundliche Zuschauerpost erhalten und auch bei den Kollegen war die Resonanz weitgehend positiv.

Nun ist die erste „Sportschau“-Saison fast vorbei. War es denn so, wie Sie es sich als Kind vorgestellt haben?

Als Kind habe ich das natürlich nicht so weit gesponnen. Ich dachte nie, dass ich da mal stehen würde, sondern habe mir nur vorgestellt, dass mir der Job als Sportmoderator gut gefallen könnte. Man kommt umsonst ins Stadion und kann die ganzen Spieler kennenlernen – so stellt man sich das als Achtjähriger etwas naiv vor. Dass da noch mehr zugehört, weiß ich nun schon seit mehreren Jahren.  

Gladbach hat es Ihnen aber auch in dieser Saison leicht gemacht, Spaß am „Sportschau“-Job zu haben...

Das kommt noch dazu. Aber auch sonst hätte die erste Saison kaum besser laufen können, weil die Saison an sich einfach unglaublich spannend ist.

Mit „Opdenhövels Countdown“ startet in Kürze Ihre erste eigene ARD-Show. Wer wollte eigentlich Ihren Namen im Titel?

(lacht) Das war nicht meine Idee. Ich war selbst sehr überrascht, als ich das gelesen habe. Ich hätte nie gedacht, dass man mit meinem Nachnamen irgendwas anstellen könnte. Am Anfang meiner Karriere wurde mir tatsächlich nahegelegt, mir einen Künstlernamen zuzulegen, weil Opdenhövel zu sperrig sei. Derselbe Fernsehmacher empfahl mir außerdem, Kontaktlinsen auszuprobieren. Ich wollte allerdings nicht an mir rumschrauben lassen und habe da nicht mitgemacht. Was den Namen der Sendung angeht: Überzeugt hat mich dort erst die nette Idee mit dem Logo. Als sie aus dem Ö eine Stoppuhr gemacht haben, habe ich dann zugestimmt. Ich hätte aber auch nicht ins Kissen geweint, wenn die Sendung nur „Countdown“ geheißen hätte.