"ANAL" zu peinlich: SAT.1 ändert Titel der Telenovela

Foto: DWDL"Alles nur aus Liebe" war lange Zeit der Arbeitstitel der neuen täglichen Serie auf SAT.1, die bereits im kommenden Februar auf Sendung gehen soll. Noch vor wenigen Wochen wurde dieser Name selbst offiziell vom Berliner Sender verwendet und kommuniziert. Schon im Juli allerdings, auf der SevenOneMedia-Veranstaltung "The Big Picture", sorgte der Name für Erheiterung.

Dies hat der Sender mittlerweile gemerkt. "Der Name ´Alles nur aus Liebe´ wäre natürlich ganz toll, wenn da nicht diese Abkürzung wäre", so SAT.1-Sprecherin Kristina Faßler gegenüber DWDL. Der neue und unverfänglichere Name für die Serie: "Verliebt in Berlin". Produziert wird auch diese Dailysoap von Grundy UFA, die schon "Unter uns" und „GZSZ“ für RTL, die "Verbotene Liebe" für die ARD und "Bianca" für das ZDF produziert.

Hans-Hennig Borgelt, Produzent bei Grundy UFA schwärmt natürlich von dem Format, welches er gerne als Telenovela bezeichnet. Die Serie sei "etwas ganz Besonderes, denn  bei allen Höhen und Tiefen, die durch unsere Hauptfigur kämpft, bleibt immer ein Funken Humor. Wir erzählen eine Aschenputtelgeschichte, aber wir haben dabei immer ein kleines Augenzwinkern".

Das hässliche Entlein auf dem Weg zu Liebe und Erfolg

Der Hauptcharakter der Serie ist ein 24-Jähriges unscheinbares grauses Mäuschen, das in die große Stadt Berlin zieht, um endlich auf eigenen Beinen zu stehen. Bei einer Designerfirma  versucht sei einen Job zu bekommen. Lilly, das "hässliche Entlein", verliebt sich dort in einen für sie eigentlich unerreichbaren Schönling und will alles dafür tun, ihn zu erobern. Auf dieser Grundlage basteln täglich 24 Autoren an den Abenteuern.

Im Oktober wurden in den Studios A und B des Studios Berlin-Adlershof nach Plänen und Modellen des Production-Designer Olaf Rahahn die Sets für „Verliebt in Berlin“ gebaut. 26 Sets werden für die Serie benötigt, wovon einige zu Außendrehs gehören. Pro Tag wird das Team eine Folge a 25 Minuten abdrehen. Zusätzlich zu den täglichen Drehs in den Studios kommen an zwei Tagen der Woche die Dreharbeiten an den Außensets in Berlin. Insgesamt arbeiten derzeit vier Regisseure an der neuen Telenovela.

Neuer Look soll "Verliebt in Berlin“ abheben

Foto: DWDLDie Serie will in vielen Dingen einen neuen Look in die tägliche Seifenoper-Unterhaltung bringen und sich damit von den herkömmlichen DailySoaps und auch der neuen ZDF-Telenovela „Bianca“ abheben. So wird sie im 360-Grad-Look gedreht. Üblicherweise wird bei solchen Serien im Puppenstudio-Set gearbeitet. Im Gegensatz zu den meisten täglichen Serien möchte man die für diesen Produktionstyp charakteristischen Großaufnahmen der Gesichter nur dann anwenden, wenn es die Geschichte zwingend erfordert.
 
An den geplanten 225 Folgen wird das Team nach Angaben von SAT.1 ein komplettes Jahr drehen. Neben der weiblichen Hauptdarstellerin spielen sieben weitere Darsteller eine Hauptrolle. Mit den Nebendarstellern zählt die gesamte Besetzung 19 Darsteller. Wann die Fernsehzuschauer allerdings zum ersten Mal „Verliebt in Berlin“ sehen werden, steht noch nicht fest. Angepeilt ist nach Senderangaben der Februar 2005.

Namensproblem gelöst, Sendeplatz bleibt heikel

Doch vorher dürfte es noch eine Änderung am Namen geben. Spätestens seit „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ oder „Deutschland sucht den Superstar“ sind Abkürzungen wie „GZSZ“ oder „DSDS“ durchaus gebräuchlich. Mit der Abkürzung des alten Arbeitstitels "Alles nur aus Liebe“ hat SAT.1 im Vorfeld für viel Gelächter gesorgt. Immerhin hat man diesen Fehler schon vor dem Start bemerkt. 

Schwierig genug wird es für SAT.1-Chef Dr. Roger Schawinski ohnehin. Immerhin soll das neue Prestige-Projekt am Vorabend gegen die starke RTL-Konkurrenz „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ laufen. Die zwei bisherigen Versuche von SAT.1 eine eigene tägliche Serie am Vorabend zu etablieren, scheiterten kläglich. Und mit "Klatsch TV", "Anke Late Night" und "Kämpf um deine Frau" hatte Schawinski bislang ebenfalls kein glückliches Händchen bei neuen Formaten.