Die Deutsche Welle, das staatlich finanzierte Auslandsfernsehen Deutschlands, präsentiert sich ab dem 6. Februar in einem neuen Corporate Design und mit einem neuen Logo. Dies kündigte Intendant Erik Bettermann am Dienstag in Berlin an. Er pries die Änderungen als "Meilenstein für eine verbesserte mediale Außenpräsenz Deutschlands in der Welt" an. Das neue Design werde medienübergreifend eingesetzt, auch die Internet-Präsenz unter der neuen Adresse dw.de wird überarbeitet.

 

 

Für Bettermann ein notwendiger Schritt, vor dem Hintergrund, dass immer mehr Länder an der Meinungsbildung der Weltöffentlichkeit teilhaben wollen und daher Aufmerksamkeit des Publikums suchen würden. "Vor diesem Hintergrund ist der neue Markenauftritt eine unverzichtbare Investition in eine erfolgreiche Präsenz auf den internationalen Medienmärkten", sagte Bettermann. Auch zahlreiche neue technische Plattformen und Distributionskanäle erforderten Konzepte für einen medienübergreifenden Auftritt, der schnell auffindbar und unverwechselbar sei.

Wichtiger als die Verpackung sind freilich noch die Inhalte - und auch da setzt man kommende Woche diverse Änderungen um. So wird das spanische Fernsehprogramm für Lateinamerika von zwei auf 20 Stunden täglich ausgeweitet. Die übrigen 4 Stunden werden in deutscher Sprache bestritten. Dies sei Teil einer umfassenden Reform des deutschen Auslandsfernsehens, deren Kern "die bessere Zielgruppenansprache durch neue, klare Sprachenkanäle, die Regionalisierung der Programme und die neue Vielfalt multimedial verwertbarer Sendeformate" sei.

Auch für die anderen Zielgebiete schneidet die Deutsche Welle ihre TV-Angebote regional neu zu. Das Basisprogramm sendet rund um die Uhr in Englisch und ist in Nordamerika, Afrika, Asien und Australien zu empfangen. Hinzu kommen sprachlich regionalisierte Kanäle: In Nord- und Lateinamerika sowie Asien bietet die DW jeweils 20 Stunden auf Deutsch und vier Stunden Englisch, in der arabischen Welt zehn Stunden auf Arabisch und 14 Stunden Englisch. In Europa sendet die DW im regionalisierten Kanal 18 Stunden Englisch und zur Hauptsendezeit sechs Stunden auf Deutsch.

Um alle Veränderungen stemmen zu können, wurden die Angebote an anderer Stelle zurückgefahren. So wurden Ende 2011 die Hörfunkangebote außerhalb Afrikas deutlich reduziert und die Kurzwellenausstrahlung weitgehend eingestellt. Stattdessen baut man IT-basierte Verbreitungswege und Kooperationen mit Partnersendern aus. Grundlage aller Veränderungen sei die vom Bundestag beschlossene Aufgabenplanung des Senders, die eine Konzentration auf Kernaufgaben und Schwerpunktregionen vorsieht.